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Volcano de Colima

02. Dezember 2011

Wollen wir das wirklich? Es ist hier im wunderschönen Tapalpa auf ca. 2000m schon sehr kühl, aber auf unserem nächsten Etappenziel stehen ganze 4000 Höhenmeter. Wir beruhigen uns erst mal gegenseitig indem wir uns einreden erst mal nur die Strasse auf den Vulkan bei Colima anzuschauen bevor wir sie mit unserer Suite eventuell besteigen werden.

Doch ehe wir drüber reden können stehen wir bereits auf der ziemlich gut erhaltenen Schotterstrasse.

Die Hänge werden von Kilometer zu Kilometer immer Steiler, die Kurven enger. Gedanklich verabschiede ich mich schon einige Male von unserer Box oder sehe unser Haus auf der Seite liegen. Aber wir ziehen es durch, Thomas konnte seiner Vernunft doch noch zu wenden und wieder herunterzufahren wiederstehen und nach gut 2 Stunden und bangem zittern kommen wir in Nationalpark oben an. Ein dicker etwas gelangweilter (wen wunderts, den viele werden hier wohl nicht herkommen) öffnet uns gegen Entgelt die Tore und da stehen wir auf gut 3500 m.ü.m.

Oben oder unten Schlafen ist hier die Frage. Gottseidank entscheiden wir uns für unten denn Nachts hat es bis auf unglaubliche 3 Grad abgekühlt..Brrr. Da ist der Schnupfen nicht weit entfernt. Und so wandern wir am nächsten Tag gut eingepackt und bewaffnet mit Taschentüchern Richtung Vulkan.

Doch irgendwie will es nicht so richtig hinhauen, denn wir finden keinen Weg da hoch. Trotzdem ist die Aussicht da oben einfach Genial, auch wenn wir unser Ziel bis zu den Antennen nicht erreicht haben.


Laguna Santa Maria / Tequila

Laguna Santa Maria / Tequila

Wie es der Zufall so will treffen wir Swantje und Stefan ein paar Tage später an der Laguna Santa Maria und geniessen 4 Tage am See mit den beiden. Täglich geweckt von der typisch mexikanischen Volksmusik bei deren man schon am morgen früh im Bett anfängt zu schaukeln. Abends sitzen wir jeweils vor dem Lagerfeuer und geniessen die Abende…

Der Durst lenkt uns weiter Richtung Tequila. Wie der Name der Stadt schon sagt wird dort der Weltberühmte Schnaps von Mexiko hergestellt. Bereits bei der Anfahrt erblicken wir schon unzählige Algavenfelder, woraus der Tequila hergestellt wird.

Und weil das trinken zu Viert mehr spass verabreden wir uns mit Swantje und Stefan zur Degustation in der Corfrida Distellerie.

Unser Navi lotst uns mitten durch die enge Stadt. Die Strassenränder säumen sich mit unzähligen Tequila-Verkäufern in den unmöglichsten Flaschenformen.

Wo nur sollen wir hier übernachten. Laut Swantje und Stefan haben hier vor ein paar Wochen andere Traveller direkt in der Distellerie auf dem Parkplatz übernachtet, doch leider gewährt uns unser Führer diesen Spass nicht..Nach langer Sucherei entscheiden wir uns direkt beim Toreingang auf der Strasse zu übernachten.

Aber bevor wir unser Camp aufschlagen müssen wir erst noch den leckeren Tequila probieren. Für 100 Pesos pro Person sind wir dabei und bekommen eine Führung durch das wunderschöne Gut.

Es sieht ein bisschen aus wie auf einem Französischen Weingut..die Anlage ist wunderschön gepflegt.

Nach gut einer Stunde sind wir über die Herstellung dieses leckeren Schnapses aufgeklärt und durften uns hier und da auch ein Schlückchen gönnen. Zum Abschluss geht es dann noch in den Keller wo uns auf Kosten des Hauses ein Mango-Margaritha serviert wurde…

Durst macht auch Hungrig, und so gönnen wir uns gleich ein Lecker Abendessen vom Büffet…ein herrlicher Abend J

Zu guter letzt lässt uns der Wachmann dann doch noch auf dem Parkplatz schlafen..und so fallen wir wunschlos Glücklich in unsere Better 🙂


Festland Mexiko

20. November 2011, Topolobampo Mexiko

Seit nun gut 3 Wochen schon haben wir uns bestens auf dem Festland eingewöhnt. Die Fährüberfahrt haben wir leicht unterkühlt aber alles in allem gut überstanden. Unser erste Eindruck hier drüben erinnert uns stark an Thailand. Alles ist wunderschön grün, es herrscht reges Treiben auf den Strassen, überall kommen leckere Düfte durch unserer Fenster…einfach wunderbar.

Hier lässt sich wohl noch ein weilchen aushalten 🙂


Verschiffung ans Festland

19. November 2011 Verschiffung ans Festland

Um 21.00 Uhr kann das Abenteuer „Verschiffung ans Festland“ beginnen. Am liebsten würden wir die ganze Zeit über im Dodge bleiben, da wäre es am ruhigsten und auch für Alia ohne Probleme. Doch bereits an der Ticketkontrolle machen sie uns einen Stich durch die Rechnung… „Only Driver“ heisst es. In unserem Fall muss Susanne aussteigen und das Schiff zu Fuss betreten. Während dem Warte ich mit all den anderen Trucks das wir auf das Verladedeck eingewiesen werden. Gar nicht ohne rückwärts die steile Rampe hochzukommen… Blick nach hinten gleich null und Alia verdeckt mir noch den allerletzten Rest des linken Seitenspiegel.

Doch irgendwann stehe ich mit dem Dodge wo ich sein soll, packe noch alles in die Taschen was wir möglicherweise in der Nacht brauchen werden und überlasse Alia ihrem einsamen Schicksal für die nächsten paar Stunden.

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Bericht von Susanne:

Gottseidank finde ich Thomas schnell wieder auf dem Schiff. Wir treffen uns auf unseren Plätzen. Das Schiff ist rappelvoll. Zum Glück wurden uns beim Ticketkauf 2 Plätze reserviert. Pünktlich legt unser Schiff vom Hafen ab. Aber gemütlich wird’s nicht. Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren und bevor ich schlafen kann erfriere ich fast. Von einer Decke und einem Kissen fehlt jede Spur. Gottseidank müssen wir nur 6 Stunden ausharren. Mit verknittertem Gesicht und kaum Schlaf kommen wir in den frühen Morgenstunden im Hafen vom Topolobampo an. Natürlich darf ich nicht mit Thomas ins Auto und muss wieder mit den restlichen Passagieren Schlange stehen um von Bord zu kommen. Keine halbe Stunde finden wir uns auf dem Parkplatz wieder. Festland wir kommen J

Während ich mich schon gleich wieder hinlegen könnte ist Thomas frohen Mutes und frisst Kilometer um Kilometer. Das Festland ist wunderschön grün und bewachsen. Ein bisschen erinnert es und an Thailand. Viele Essstände säumen die Strassenränder und es herrscht reges Treiben.

Da wir in unserem Reiseführer gelesen haben, dass hier die Autobahn ziemlich ins Geld geht entscheiden wir uns für die „Gratis“ Autobahn. Und die ist in besserem Zustand als wir es uns gedacht haben. Wir schaffen es kurz vor Dunkelheit in Mazatlán anzukommen. Kurzerhand fahren wir auf den nächst gelegenen Campground und legen uns auch gleich SCHLAAAFEEEEEN 🙂


Schnorcheln mit den Walhaien

19. November 2011 Schnorcheln mit den Walhaien Mexico

Unterdessen sind auch Swantje und Stefan in La Paz eingetroffen. Etwas traurig sind wir schon, dass wir die Baja verlassen werden ohne einen Wal aus der Nähe gesehen zu haben. Doch hier vor der Küste soll es Walhaie geben mit welchen auch zusammen getaucht werden kann.

Wir buchen kurzerhand eine Bootstour für 4 Personen und hoffen das die lokalen Veranstalter nicht zu viel versprochen haben (100% Garantie und so…).

Pünktlich um 9.00 Uhr Morgens stehen wir an der Strandpromende von La Paz. Mit einem Motorboot geht es dann raus in die Bucht. Glücklicherweise herrscht kaum Wellengang und der Kapitän drückt so richtig auf’s Gas.

Der Himmel ist bedeckt… nicht gerade optimal um Fotos von den Tierchen zu machen… habe ich doch extra noch am Abend zuvor mein Unterwassergehäuse fein säuberlich gereinigt.

Und dann tatsächlich – es wird spannend! Der Kapitän geht vom Gas und gibt das Startsignal. Ab ins Wasser, aber wollen wir das auch wirklich? Schon etwas unheimlich so ins tiefe Wasser zu springen mit der Gewissheit dass gleich unter einem solch ein riesiger Walhai schwimmt. Gedanken ausschalten und ab ins Wasser. Gemütlich pflügt ein 6-7 Meter langer Walhai wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche an uns vorbei. So versuche ich vor lauter knippserei nicht zu vergessen den Moment auch so richtig zu geniessen… AHHHH HERRLICH!!!

Wir können den gleitenden riesen Hautnah erleben wie er mit seinem riesigen offenen Maul an uns vorbeizieht. Ein atemberaubendes Erlebnis.

Nach gut 2 Stunden ist der Spass vorbei. Doch bevor es aber auf die Fähre geht, wird noch ein letztes Mal geshoppt und lecker gegessen.


Schlusspurt in La Paz

14. November 2011 Schlusspurt in La Paz Mexico

Nach gut einer Woche in Los Cabos verlassen wir den südlichsten Zipfel der Baja mit einer halbwegs  zufriedenstellend gereinigten Kamera. Wir möchten auf halbem Weg nach La Paz nochmals an den Strand zwischen La Ribera und Cabo Pulmo.

Als wir in La Ribera im Sandsturm an dem Beach ausharren, da wir dort mit unseren Antennen ins Internet kommen, treffen wir ein Deutsches Pärchen mit ihrem Landrover Expeditionsmobil. Swantje und Stefan sind in Halifax gestartet und über Kanada und die USA auf dem Weg in den Süden.

Wir quatschen bis der Sandsturm unerträglich wird, vielleicht trifft man sich in Mexico mal wieder.
Und tatsächlich J Keine 30 Minuten stehen wir auf unserem Windgeschützten Plätzchen gut 10km südlich von La Ribera, da cruisen sie auch schon an uns vorbei. Hier stehen wir ein paar Tage und geniessen Strand und Sonne. Am Abend sitzen wir dann am Feuerchen und erzählen uns die  allerneuesten Overlander Storys.

Da sie bereits die Verschiffung nach Mazatlán auf den nächsten Sonntag gebucht haben, ziehen wir alleine weiter nach La Paz um unsere Verschiffung ans Festland klar zu machen. Wir entscheiden uns gegen die 12 Stunden Fähre nach Mazatlán und buchen, uns und vor allem Alia zuliebe, die kürzere 6 Stunden Fähre nach Topolobamo. Glücklicherweise wird der Dodge in die Kategorie „beladener Pick-Up“ und nicht „Mini Motorhome“ eingestuft. Der Kosten halbieren sich somit auf gut die Hälfte (Auto plus 2 Personen 3400 Pesos)!

Unsere Fähre fährt nur von Samstag auf den Sonntag in der Nacht, ansonsten immer Tagsüber. Da wir nicht abends in der Dunkelheit am Festland eintreffen möchten, fällt die Entscheidung auf den kommenden oder übernächsten Samstag. Hmmm… Was schon so früh, denke ich… Aber das Wetter scheint in den nächsten Tagen etwas rauer zu werden und somit buchen wir gleich auf den kommenden Samstag 19. November. 6 Wochen Baja California muss einfach mal genug sein!


Susi im Schlaraffenland

8. November 2011 Los Cabos die Zweite

Die Adresse des Kamera Heinis entpuppt sich als Internet Cafe. Es ist nur eine Angestellte dort, von Patrick fehlt jede Spur. Sie kennt jedoch seine Telefonnummer und Schwupps haben wir ihn am Apparat. Einer der wenigen Mexikaner welche richtig gut Englisch sprechen. Wir sollen die Kamera im Cafe deponieren, er wird sich am nächsten Tag bei uns melden und uns über den Patienten informieren.

Da meine Olympus Kamera auch gereinigt werden sollte, sowie bei meinem Dell Laptop seit gut zwei Wochen der Display schon wieder defekt ist, wäre das eine gute Gelegenheit gleich alles zu erledigen. Doch es scheint mir doch etwas zu riskant alle Geräte hier zu hinterlegen für jemanden den man noch nie persönlich gesehen hat.

Nach ein paar Einkäufen am späten Nachmittag stehen wir wieder vor dem Problem hier in der grossen Stadt eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Wir hatten vor ein paar Tagen schon das Vergnügen (siehe „Viel Glück kleiner Paddler“), doch das ist fast 30km entfernt und wir konnten aufgrund der am Strand brechenden Wellen kaum schlafen. Wir entscheiden uns zwischen Cabo San Lucas und San Jose del Cabo dem erst besten Wegweiser an den öffentlichen Strand zu folgen. Und siehe da… Nach gut 3km Fahrt weg von der Autobahn, öffnet sich eine wunderschöne kleine Bucht vor uns auf. Es stehen nur wenige Fahrzeuge am Strand und auf der rechten Seite führt ein Weg steil den Berg hoch auf eine Art Aussichts-Plattform. Ein Pickup steht schon oben, Allrad und Kriechgang sei dank stellen wir uns gleich neben dran.

Diese kleine Bucht hält jeden Tag eine neue Überraschung für uns bereit 😉

So werden wir in der ersten Nacht von durchdrehenden Rädern geweckt… Zwei junge Damen dachten, dass sie mit ihrem Pickup zu uns auf den Hügel fahren sollten. Leider haben sie die falsche Route gewählt und stecken nun tief im Sand. Zum Glück sind noch weitere Leute am Strand am feiern, welche das Fahrzeug nach einer halben Stunde befreien können. Endlich, Augen zu und weiter schlafen…

Am zweiten Tag besucht uns ein Laster voll schwer bewaffneten Polizisten. Einige sind gar vermummt, mit schusssicherer Weste, MG´s und Pump Gun´s ausgerüstet. Die wollen wohl eine Personenkontrolle durchführen denken wir – doch nicht´s da. Sie grüssen uns mit Handzeichen freundlich zu und scheinen bloss ihre Mittagspause zu geniessen.
Als nach einiger Zeit zwei von ihnen zu uns den Berg hoch laufen wird uns doch noch mulmig… Scheinbar hat sich aber wieder mal jemand am Strand eingegraben und sie suchen nur nach einem Abschleppseil. Habe ich leider keines – aber ich zeige auf die Sandbleche. Sie nicken – ich schnappe mir noch die Schaufel und schon bin ich mit den schwer bewaffneten Jungs auf dem Weg zum im Sand untergegangenen SUV. Die Befreiungsaktion dauert keine 10 Minuten, alle bedanken sich und sind Happy.

Als wir an diesem Abend, es ist schon kurz vor dem Eindunkeln, vom Einkaufen in der Stadt zurückkehren, steht ein Pickup auf unserem Berg. Das heisst fast… auch er hat den falschen Weg gewählt und steckt in der steilen Auffahrt tief im Sand. Locker, lässig krackseln wir mit dem Dodge an ihnen vorbei und stellen uns, keine 5 Meter von ihnen entfernt, auf unserem angestammten Platz. Natürlich frage ich gleich bei den 4 anwesenden Männern nach ob wir helfen können und zeige die Sandbleche. Und so buddeln und graben wir bis es stockdunkel ist. Runde für Runde geben sie eisgekühltes Bier aus und Susanne sorgt mit leckeren Keksen für gute Stimmung. Doch der Ford F-150 steckt zu tief im Sand und hat schon lange mit dem Unterboden und Differential aufgesetzt. Hoffnungslos vor allem weil das elektronische zuschalten der Vorderräder nicht funktioniert… Da lobe ich einmal mehr unsere bewährte alte manuelle Technik am Dodge. Glücklicherweise erreichen die Jungs telefonisch einen Freund, der eine Stunde später mit seinem Dodge Ram und einem stabilen Seil den eingesandeten Ford den Berg runter zieht. So geht das

Keine 15 Minuten später, wir sitzen gerade gemütlich vor unserem Haus, da kommt der nächste den Berg hoch. Ein alter Landrover, der Fahrer wohl schon des öfteren hier unterwegs, stellt sich ein paar Meter neben uns. Es sind drei Jungs die uns freundlich Grüssen. Emsig packen sie ihre Sachen, Flossen, Lampen etc. Wir schauen uns fragend an. Die wollen doch nicht um diese Zeit noch ins Wasser? Die Brandung und Meeresströmung hier ist heftig, ein Moment zur falschen Zeit am falschen Ort und… Doch sie meinen es ernst… Sie bitten uns noch auf ihren Wagen aufzupassen und erzählen, dass sie es auf Langusten abgesehen haben, welche nur in der Nacht aktiv sind. Wir staunen und wünschen ihnen Hals und Beinbruch. Wir hinterlegen beim Landrover noch ein kleines Begrüssungsgeschenk und dann ist es Zeit für ins Bett. Um 3 Uhr Morgens raschelt es vor unserer Tür. Die Jungs sind von ihrer Jagt zurück. Zig schwere voll gestopfte Säcke werden in das Auto verladen. Wir beobachten das treiben durch unser Dachfenster… Dann steht plötzlich einer von ihnen vor unserem Dodge, pfeift und  ruft „Amigo psssst“. Ich öffne den Reissverschluss des Dachfensters und rufe „hola!“. Da streckt er mir ein Plastiksack mit etwas stacheligem, zappeligem drin, hoch aufs Dach. Ich greife zögernd danach, hoffe nur dass ich am Schluss noch alle Finger an der Hand habe. Da sehe ich, es sind riesige Langusten, drei, nein, vor schreck fällt mir eine runter… Der Fischer reicht mir die runter gefallene nochmals hoch und so sitze ich mit diesen monster Biestern in den Händen im Bett. Ich schaue rüber zu Susanne, doch sie hat sich längts in den weit entferntesten ecken des Bettes verkrochen um von den Biestern nicht aufgegessen zu werden J

Das einzige was uns einfällt ist, ab in den Kühlschrank. Auch wenn wir natürlich ein schlechtes Gewissen dabei haben Lebende Tiere einzufrieren, aber das Geschenk einfach wieder in das Meer schmeissen wollen wir auch nicht. Und so gibt es am nächsten Tag zwei der Langusten (die ersten in unserem Leben) als Vorspeise und die dritte landet in Susan´s  super Fischsuppe. Yammiiiiii, Muchas gracias Amigo´s.

Freitag morgens gehen wir wie üblich nach dem Frühstück eine runde Schnorcheln. Während wir uns vorbereiten sehen wir, dass am Strand ein kleiner Massagesalon aufgebaut wird. Welches Hotel hat wohl hier die Idee gehabt, seine Gäste an diesem wunderschönen Ort zu verwöhnen….Wehmütig schauen wir rüber und wünschen uns auch da zu liegen. Simsalabim…wünsche sind ja bekanntlich da um erfüllt zu werden. Als wir vom Schnorcheln zurück sind, empfängt uns eine Dame in Weiss und fragt uns ob wir eine Stunde Gratismassage haben wollen…

Keine 5 Minuten später schlummere ich auf der Liege und werde bei Meeresrauschen massiert 🙂 ist denn schon Weihnachten oder was? Thomas lässt sich den ganzen Spass entgehen, er steht nicht so darauf befummelt zu werden. Schade, da hat er was verpasst.


Endlich, erste Probefahrt

5. November 2011 Los Barrilos Mexico

Am Ziel angekommen müssen wir feststellen dass der Wind wohl momentan auf der ganzen Insel die Wellen etwas höher schlagen lässt. Trotzdem kribbelt es uns unter den Nägeln, wir müssen endlich unser Kajak testen.  Wir nutzen also den noch am Morgen recht schwachen Seegang und versuchen  unser Glück. Und siehe da, ich gehe nicht unter J das ist doch schon mal etwas… zwar lässt sich das Ding nicht gerade Profimässig steuern, aber mit etwas Übung wird das schon. Aber wir finden doch riesigen Spass dran und paddeln noch den ganzen morgen im Zeugs rum.  Am Mittag wird es dann Zeit um ins Internet zu gehen, Thomas erwartet noch eine Mail  wegen seinem neu ersteigerten Laptop. Aber anstelle dieser Mail haben wir ne Antwort auf unsere Kamera erhalten, welche wir in Los Cabos zum reinigen geben wollten.

Der Herr ist bereit sich die Kamera mal anzuschauen und wenn alles gut geht kann er sie reinigen. Aber dafür müssen wir nochmals 100km zurück an den Südzipfel. Was tut man nicht alles für seine Lieblingskamera, aber wir warten schon lang darauf, dass sie endlich wieder Startbereit ist und entschliessen uns gleich am nächsten Morgen nochmals zurück ins Getümmel zu fahren.


Los Barriles

5. November 2011 Los Barriles Mexico

Am Ziel angekommen müssen wir feststellen dass der Wind wohl momentan auf der ganzen Insel die Wellen etwas höher schlagen lässt. Trotzdem kribbelt es uns unter den Nägeln, wir müssen endlich unser Kajak testen. Wir nutzen also den noch am Morgen recht schwachen Seegang und versuchen unser Glück. Und siehe da, ich gehe nicht unter  das ist doch schon mal etwas… zwar lässt sich das Ding nicht gerade Profimässig steuern, aber mit etwas Übung wird das schon. Aber wir finden doch riesigen Spass dran und paddeln noch den ganzen morgen im Zeugs rum.

Am Mittag wird es dann Zeit um ins Internet zu gehen, Thomas erwartet noch eine Mail wegen seinem neu ersteigerten Laptop. Aber anstelle dieser Mail haben wir ne Antwort auf unsere Kamera erhalten, welche wir in Los Cabos zum reinigen geben wollten.

Der Herr ist bereit sich die Kamera mal anzuschauen und wenn alles gut geht kann er sie reinigen. Aber dafür müssen wir nochmals 100km zurück an den Südzipfel. Was tut man nicht alles für seine Lieblingskamera, aber wir warten schon lang darauf, dass sie endlich wieder Startbereit ist und entschliessen uns gleich am nächsten Morgen nochmals zurück ins Getümmel zu fahren.


Viel Glück kleiner Paddler

4. November 2011 Los Cabos Mexico

Eines wissen wir, hier einen ruhigen Platz zu finden wird schwierig. Los Cabos ist eine Top Feriendestination der Amerikaner und am Strand reiht sich ein Luxuxresort nach dem Anderen. In der Bucht ankern direkt 2 riesige Kreuzfahrtschiffe. Hier fehlt es wohl an nichts.

Wir finden das alles nicht so prickelnd, darum suchen wir uns ein Plätzchen etwas ausserhalb von Cabo san Lucas und werden nach einer langen Fahrt belohnt.
Nach einer schlaflosen Nacht dank der tosenden Wellen bringen wir unsere Knochen mit einem Spaziergang am Strand in Schwung. Alia beschäftigt sich wie immer mit dem Krebse jagen 
Aber als sie vor einem Loch zögert zu Buddeln werden wir Stutzig und schauen da mal genauer rein. Da krabbelt etwas Schwarzes im Loch, langsam und sieht auch nicht aus wie ein Krebs.

Thomas buddelt es vorsichtig aus, und wir trauen unseren Augen kaum. Eine Baby-Meeresschildkröte auf dem Weg ins Wasser…Was für ein Gefühl, dieses winzige Etwas in der Hand zu halten.
Alia interessiert sich zum Glück nicht für dieses Geschöpf, dafür zeigt sie grosses Interesse an dem Loch wo der kleine Winzling rauskam… wir befürchten schon dass da noch mehr Schildkröten oder deren Eier drin sind, aber Alia stürzt sich wie von einer Tarantel gestochen drauf und siehe da, ein riesiger Krebs kommt zum Vorschein und kann in letzter Sekunde sich noch ins Wasser retten.
Da haben wir ihm wohl das Frühstück versaut.

Mit der Hoffnung dass unser kleiner Freund nicht gleich ins nächste Haimaul schwimmt überlassen wir ihn seinem Schicksal und lassen ihn in das offene Meer ziehen. Viel Glück kleiner Paddler
So kann ein Tag beginnen  Aber nun nichts wie weg hier, und zurück an die gute alte Ostküste.


Todos Santos

2. November 2011 Todos Santos Mexico

Heute ist wieder einmal West-Coast, genauer gesagt Pazifischer Ozean, angesagt. Die Mex19 führt uns in den touristisch erschlossenen Künstler-Örtchen Todos Santos. Der Weg zum Strand erweist sich als kleines Labyrinth. Quer durch Plantagen über Sandpisten finden wir dann aber Schlussendlich doch noch unser Plätzchen. Die Wellen brechen über den Strand ein wie eine Walze nach der anderen, kein Wunder sind hier die Surfer nicht weit entfernt.

Die Kilometerlange Bucht lädt zum Spazieren ein, da entdecken wir ganz hinten ein kleines umzäuntes Gebiet. Als wir die Schilder sehen dachten wir erst es sei ein kleiner Friedhof. Bei näherem betrachten erkennen wir jedoch, dass es sich dabei um nach Legedatum gekennzeichnete Schildkröteneier handelt.. Schön dass diese Tiere hier geschützt werden. Leider bekommen wir kein geschlüpftes Exemplar zu Gesicht 🙁

Als wir zurück beim Auto sehen war während unserer Abwesenheit besuch aus der Schweiz da. Unter unserem Scheibenwischer finden wir einen Gruss aus dem Appenzell… schade, leider haben sie uns knapp verpasst.
Nach 2 durchwegs gut geschlafenen Nächten und endlich mal wieder Internet rund um die Uhr fahren wir weiter nach Los Cabos.
In der Hoffnung dass sich da das Meer etwas ruhiger verhält. Schliesslich muss noch Einstand für unser umgetauschtes Kanu gefeiert werden.

Die Strassen hier am Südlichen Zipfel sind in einwandfreiem Zustand, oder besser gesagt sie werden es bald sein. Denn auf dem Weg von Todos Santos bis nach Los Cabos fahren wir zu 90 % mit Tempo 30.. Die Strasse wird für die Saison neu Renoviert und hat es für unsere Ankunft leider nicht geschafft fertig zu werden. Naja, gibt schlimmeres 


Endlich Kajak oder was?

30. Oktober 2011 La Paz Mexico

Die Hauptstadt des Südlichen teils der Halbinsel ist unser nächstes Ziel. Hier werden wir auch demnächst aufs Festland verschiffen. Aber soweit ist es zum Glück noch nicht.
Wir machen uns nicht allzugrosse Hoffnungen in dieser Grossen Stadt auf einen einsamen schönen Strand zu treffen. In unserem Campingführer wird ein Campground beschrieben, welcher ca. 20 km von der Stadt entfernt liegt und kostenlos sei. Nach ein paar kurzen Einkäufen in den riesigen Supermärkten fahren wir die schöne Küstenstrasse zu unserem kommenden Übernachtungsort.

Dort angekommen trifft uns fast der Schlag. Der riesige einsam beschriebene Strand ist Randvoll besetzt. Autos an Autos reihen sich und von überall her kommt Musik.
Merde.. natürlich. Es ist Sonntag, und auch die Mexikaner wissen wie man das Wochenende am besten verbringt  Wir stellen uns also etwas hinten in die Dünen und setzen unsere Hoffnungen auf den nächsten Morgen. Und wie wir nur alles geträumt hätten wachen wir an einem vollkommen verlassenen Strand auf. Das Meer glitzert türkis-blau, der Sand strahlt in seinem schönsten Weiss, keine Menschenseele weit und breit.
Raz faz stellen wir unsere Suite direkt an den Strand. Schnorchelzeugs rauskramen und nichts wie unter den Meeresspiegel 

Das ruhige Wasser lockt zum Kajakfahren. Ein Hartplastik-Kajak können wir uns aus Platz und Gewichtsgründen nicht leisten, also muss ein Aufblasbares her. Aber wo bekommt man nur so eines her? In den letzen Städten haben wir erfolglos gesucht, vielleicht klappt es ja hier. Und so war es dann auch. Bei unseren Einkäufen in der Stadt finden wir tatsächlich im Supermarkt solch ein Teil. Zwar nicht gerade Profimässig aber für den Anfang soll es reichen. Nach langen grübeln ob wir uns das Ding leisten sollen haben wir uns doch noch dafür entschieden. Jippie, ich freue mich wie ein kleines Kind. Nichts wie an den Strand.

Mit Vollgas steuert mich Thomas an den Strand. Kaum ausgestiegen ist das Kajak schon fast aufgepumpt. Aber leider nur fast  Mir kommen fast die Tränen, da ist doch tatsächlich das letzte Aufpumpventil im Eimer…abgebrochen… Tja, das war wohl ein Griff in die Kloschüssel. Zu Tode enttäuscht müssen wir das Kajak wieder einpacken und am nächsten Morgen im Laden zurückgeben.. Chinaschrott, wie Thomas so schön pflegt zu sagen.
Nach 4 Tagen Karibik-Feeling zieht langsam Wind und Wolken auf, das Meer wird unruhig. So zieht es uns weiter auf unserer Reise Richtung Süden. La Paz, wir kommen wieder.


Puerto Escondido

26. Oktober 2011 Puerto Escondido Mexico

Die 120km meist quer durch die Wüste kommen uns ewig vor. Wenigstens ist die Strasse in einwandfreiem Zustand, doch das freut hauptsächlich nur mich, Susanne sitzt als Beifahrerin die ganze Zeit über in der Sonne und das bei 40 Grad…

Als es wieder an die Küste zurück geht lassen wir Loreto links liegen und steuern in 20km Entfernung das wesentlich kleinere Puerto Escondido an. Hier beim Kilometermarker 97 geht ein Rumpelweg an den Strand an welchem kostenlos Campiert werden kann. [Edit… 80Pesos die Nacht, leider. Wird alle zwei Tage einkassiert] Doch, vom Norden her kommend fehlt diese Markierung… KM98…KM96… ahh schei…
Bei der nächsten Möglichkeit umgedreht und alles wieder zurück. „Hier rechts ist es doch!“ ruft mir Susanne zu. Man wo hab ich nur meine Gedanken… Die Einfahrt schon wieder knapp verpasst, fahren wir rechts ab der Hauptstrasse, Rückwärtsgang rein und gut 100 Meter schön langsam zurück – Crashbumbangklirrr… Irgendwas hat da gerumpelt. Susanne meint noch „das war doch nur ein Stein“. Ich schau mal zur Sicherheit nach hinten – Unsere Wohnbox ist noch am Ort, so schlimm kann es also nicht sein.
Als ich ausgestiegen bin und unter den Dodge schaue, weiss ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Da haben wir doch den Kilometer Marker 97 endlich gefunden  Mitsamt massiver Halterung liegt die nun verbogen unter unserem Auto. Erst versuche ich vorwärts aus dem Schlamassel zu kommen, doch das einbetonierte T-Profil bleibt am Fahrzeugrahmen hängen. Gut dann eben im Rückwärtsgang, mit etwas Gewalt und loooos, los, loooos, schnell weg hier.

Am Strand stehen schon eine handvoll Wohnmobile, doch ganz hinten in der Bucht hat es einige Schattenspendende Palapas und endlos viel Platz. Die Bucht ist ein Traum, jeder neue Übernachtungsplatz ist einfach noch besser als der vorhergehende! Endlich mal feiner Sandstrand und keine groben Muschelsplitter mehr. Alia konnte teilweise schon fast nicht mehr gehen vor lauter Schmerzen an den Pfoten. Das glasklare Wasser hat jedoch so seine Schattenseiten. Man könnte meinen es wäre voll Brennnesseln… Schon am letzten Strand hatte es uns erwischt, die abgebrochenen Quallenarme (so vermuten wir zumindest), die fiesen Dinger hinterlassen teilweise Wochenlang ihre Spuren auf der Haut.
Doch hier piekst es im Sekundentakt, glücklicherweise gerade noch an der Schmerzgrenze und ohne grosse Spuren zu hinterlassen. Da hilft nur zum Schnorcheln Shirt und Hose anzuziehen oder auf die Zähne zu beissen 😉 [Kurzes Update… Wie sich dann in der Nacht herausstellen wird, dauert es diesmal etwas länger bis die Quallen ihre Wirkung zeigen. Kaum eine Stunde geschlafen und am nächsten Morgen Pusteln am ganzen Körper… Wo bin ich da nur reingeschwommen…]
Mit dem Fische fangen wird es immer schwieriger, aber so wie zu beginn konnte es ja nicht weitergehen. Das einzigste was wir noch an Land ziehen sind diese Kugelfische, von uns auch liebevoll Ar…fische genannt. Immerhin finden wir bei Ebbe gut ein dutzend Muscheln im Sand, das gibt mal wieder super leckere Spaghettis.
Das absolute Highlight sind zwei Delphine welche in den Morgenstunden hier in der Bucht nach Beute Jagen. Keine 10 Meter vor uns schwimmen sie vorbei – Der eine strandet bei Jagen fast am Ufer – Wow!
Eigentlich wollten wir meinen 36igsten Geburtstag hier am Strand feiern, doch der am dritten Tag etwas arg einsetzende Wind nervt tags und vor allem nachts über. So fahren wir zurück nach Loreto, essen uns in einem ausgezeichneten mexikanischen Restaurant (Danke an meine Mami!) quer durch die Karte und Schlafen für eine Nacht im Desert-Inn Hotel.


Mulegé

24. Oktober 2011 Mulegé Mexico
Die Mex1 führt uns immer weiter in den Süden. Guerrero Negro liegt genau an der Nord-Süd Grenze der Bahia California und ist für die tausenden von Grauwalen bekannt welche ab Dezember hier vor der Küste ihre jungen Gebären. Doch dazu sind wir leider viel zu früh dran… Wenigstens ein leckerer Fischtaco, ein paar Pesos vom Bankomat sowie ein kleiner Einkauf im Supermarkt steht nun auf der Haben Seite.

Kurz vor Sonnenuntergang treffen wir in der wunderschönen Oase bei San Ignacio ein. Es scheint uns wie im Traum, nach hunderten Kilometern karger Wüstenlandschaft, hier am Fluss unter den Dattelpalmen unsere Zelte aufzuschlagen. Am nächsten Morgen besuchen wir die eindrückliche Missionskirche im Dorf welche im Jahr 1786 aus bis zu 120cm dicken Lavasteinen erbaut wurde.
Über Santa Rosalia erreichen wir unser nächstes Etappenziel Mulegé. In diesem malerischen Dörfchen finden wir alles was das Herz begehrt. Neue Flossen für mich, eine Menge an Angelzubehör und natürlich Wasser und Essen für die nächsten Tage.
Ein Campground in etwa 20 Kilometer Entfernung hat unser Interesse geweckt… Im Reiseführer steht das die Anfahrtsstrasse nur für Pick-Up’s und Fahrzeuge mit grosser Bodenfreiheit empfohlen wird. Und tatsächlich… Nach den ersten Metern wird uns klar weshalb… Die Rumpelpiste geht erstmal steil den Berg hoch, mit Allrad und Kriechgang erklimmen wir Zentimeter für Zentimeter. Nach einer kurzen Diskussion über Sinn oder Unsinn dieser Fahrt und wie es im Falle eines erneut gebrochenen Chassis weitergehen soll, wagen wir auch noch die zweite Etappe dieser Höllenfahrt.

Der Strand ist perfekt – Das Wasser klar und türkisblau! Als wir die zusammengefallenen Holz Häuschen sehen wir uns bewusst das dieser Campground gar nicht mehr in Betrieb ist. Wie wir im Nachhinein erfahren verwüstete hier 2009 ein Hurricane den ganzen Küstenabschnitt. Da wundert uns der Zustand der Zufahrtstrasse auch nicht mehr…
Der gut 1km lange Strand gehört uns ganz alleine. Ausser ein paar fahrenden Händlern, welche von Fisch über Sombreros bis zu Schmuck alles anbieten und ein paar Touris, die eine kleine Wanderung unternehmen, sehen wir hier tagelang niemanden. Grund genug für uns nach 2 Tagen nochmals zurück in die Stadt zu fahren um unsere Vorratskammern zu füllen. Nach 3 weiteren Tagen an unserem Privatstrand machen wir uns aber endgültig auf den Weg weiter Richtung Süden.
Ganz herzlich bedanken wir uns für die interessanten Gespräche und Information bei Franz, ein in die USA ausgewanderter Innsbrucker der regelmässig in der Bahia California überwintert. Und auch bei der Neuseeländerin, welche mit ihrem winzigen einmastigen Segelbötchen und angehängtem Nussschalenruderbot, für eine Nacht vor unserem Strand ankerte und ihre frisch gefangenen Muscheln mit uns teilte.


Von Wal bis Kugelfisch…

Nach 3 Monaten Amerika erholen wir uns von den vielen Kilometern auf dem Asphalt in dieser traumhaften Bucht.
Seit gut einer Woche stehen wir hier direkt am Strand. Es scheint wohl noch nicht Saison zu sein, denn bis jetzt ist noch keiner gekommen der Geld für diesen wunderschönen Stellplatz will.
In der Zwischenzeit hat auch der starke Wind aufgehört zu Pfeifen, das Meer ist Spiegelglatt.

Nur unser Angelglück hat nach der anfänglichen Euphorie etwas nachgelassen. Als wir uns am dritten Tag schon auf die leckeren Triggerfische gefreut haben wurden wir bitter enttäuscht. Kein einziger hat angebissen, jedenfalls nichts essbarer. Das einzige was unsere wertvollen Anglerhaken runterschluckt sind dicke runde unschöne „Fische“ mit roten Augen…Wir befürchten schon dass diese nicht essbar sind, wenn nicht für uns, dann müssen sie halt als Köderfisch herhalten. Wie sich später herausstellt handelt es sich um Kugelfische… Kein Wunder haben die keine Angst vor niemandem…

Nach 2 Fischlosen Tagen (naja, ausser den Kugelfischen und ein paar Rochen) müssen wir unsere Strategie ändern. Es kann doch nicht sein, dass wir hier am Meer stehen und keinen Fisch bekommen. Wir beschliessen uns aufs Nachtfischen…und siehe da, Angel rein, Fisch raus…geht doch  unsere Nachtessen sind wieder gesichert.

Während ich meinen Morgenkaffe geniesse und aufs Meer hinaus schaue traue ich meinen Augen kaum. Ein grosser Fisch? Ich muss meine Augen nochmals gründlich reiben damit ich es glauben kann…Ein Delfin….nein zwei, drei..vier Delfine schwimmen keine 20 Meter vom Ufer entfernt an uns vorbei. Jauchzend beobachten wir sie vorbeiziehen, gar nicht so einfach sie zu fotografieren..
Dieses Schauspiel wiederholt sich nun fast täglich, bis zu drei Mal am Tag lassen sie sich blicken.. Neben den Delphinen kommt auch jeden Abend ein Seehund auf Besuch, bis in die späten Abendstunden jagt er hier nach Fischen…Ein wunderbarer Anblick.
Man glaubt es kaum, Thomas erspäht sogar einen Wal aus weiter Distanz. Zwar sehen wir nur die riesengrosse Fontäne von weiten aus dem Wasser spritzen, aber alleine die Vorstellung dass hier in der Bucht Wale zu Hause sind lässt unsere Herzen höher schlagen.

Um unseren Wasservorrat und Kühlschrank aufzufüllen fahren wir ins Dorf keine 3 Kilometer entfernt. Da gibt es einen kleinen Supermarkt und eine Tankstelle wo wir leicht salziges Wasser (nur für den Abwasch) tanken können.

Alia ist nun läufig geworden und das mitten hier in der Hitze. Das heisst für uns Rüden fernhalten. Aber bis jetzt ist es noch recht ruhig um uns. Lediglich nur einer streunert ab und zu bei uns herum. Jedoch zeigt Alia bis jetzt noch kein Interesse. Trotzdem.. wir halten sie immer schön an der Leine. Mit Hundenachwuchs könnte es etwas eng werden bei uns im Mobil.


Bahja de Los Angeles Mexico

9. Oktober 2011 Bahja de Los Angeles Mexico

Dank unserem Notbett im Erdgeschoss verbringen wir trotz der heftigen Winde eine ruhige Nacht Heute geht es an die Ostküste der Baja California. Die gut 300km fahrt quer über die Insel sind extrem Anstrengend. Der Zustand der Strasse kann zwischen frisch geteert und nicht vorhanden beschrieben werden. Gerade mal so breit wie zwei Trucks und immer auf einem aufgeschütteten erhöhten Podest. Ein kleiner Schlenker nach Rechts und die Fahrt wäre vorbei. Die unzähligen Kreuze und Mahnmale am Strassenrand erzählen den Rest der Geschichte.

Ab El Rosario geht es Landeinwärts über Kakteenbewachsene Berg und Tal Landschaften. Niemals hätten wir uns solche stacheligen Wälder vorgestellt. Soweit das Auge reicht, nichts als Kakteen.

Die letzten 80km cruisen wir über die Mex 12 nach Osten an die Bahia de Los Angeles. Wir fahren die Koordinaten aus unserem Campingführer an. Doch oh Wunder, gleich bei der Einfahrt Richtung Strand steht „No Camping“. Wir suchen weiter… Zur unserer Überraschung sind der Strand sowie die handvoll Campgrounds hier in der Bucht wie ausgestorben. Wir stellen uns einfach irgendwo an den Strand und warten bis irgendeine Menschenseele bei uns anklopft und eine Handvoll Pesos verlangen wird.

Der Strand gehört uns ganz alleine, nur die Pelikane stürzen sich auf die zahlreichen Fische im Wasser. Die erste Nacht ist ruhig und Susanne kann mal wieder so richtig ausschlafen. Der pünktlich bei Sonnenaufgang einsetzende Wind trübt leider den Badespass. Dann beschäftigen wir uns eben mit Fische fangen. Mit dem letzten Stückchen Frühstücksspeck versuchen wir unser Angelglück. Und tatsächlich wird jeder Wurf ein Erfolg! Am allerliebsten sind uns die Triggerfische, sie knabbern mit ihren starken Zähnen an den Korallen herum und leider bringen sie es auch öfters fertig unser Stahlvorfach durchzubeissen. Zweimal stehen wir auf der Siegerseite und aus den Fischen können wunderbare Filets für das Nachtessen geschnitten werden. Der Rest wird von den zahlreich kreisenden Möwen und Geiern verwertet.

Ach… das ist ein Leben J Keiner interessiert sich für uns, man fühlt sich schon fast wie auf einer einsamen Insel. Von anderen Reisenden haben wir gelesen, dass hier in der Bucht auch schon Walhaie und Delphine gesichtet wurden. Lassen wir uns mal überraschen was noch alles entdeckt werden kann.


Grenzübergang USA-Mexico

Nach zwei Übernachtungen im Hotel 6 im Canoga Park LA sind wir soweit für die letzte Etappe bis zum Grenzort Tecate. Seit 3 Monaten regnet es das erste Mal wie aus Kübeln den ganzen Tag. Die Strassen sind Spiegelglatt vom feuchten Staub und wir geraten immer wieder in Verkehrstaus. Unterwegs verlieren wir wertvolle Zeit mit dem Versuch unsere Kanadischen Dollars in US Dollars oder Pesos zu wechseln. Einzig bei der Citibank, erhalte ich nach unglaublichen 45 Minuten Bearbeitungszeit gut 600 US Dollars. Mehr gibt es für nicht-Kontoinhaber nicht L.Erst gegen halb Acht erreichen wir bei Dunkelheit und strömenden Regen den ersehnten State Park, nur 7 Kilometer vom Grenzübergang in Tecate entfernt.

Wir sind schon etwas nervös für den Grenzübergang morgen, haben uns doch schon so viele Amerikaner davon gewarnt. Damit wir alles beisammen haben krümelt Thomas das notwendige wie unsere Pässe und die Autopapiere aus den Staufächern hervor. Beim durchstöbern unserer Pässe dann der Schock!! Wir hätten bereits am 4. Oktober das Land verlassen müssen! Da haben wir uns wie Anfänger verrechnet: 90 Tage sind nun mal keine 3 Monate… Hmm.. wie werden die am US Zoll darauf reagieren? Geldbusse, Einreiseverbot für die nächsten 10 Jahre?? Was wir dann mit unseren Rückreise und Kanada?? Wir zerbrechen uns die Köpfe… sollen wir vielleicht noch am Abend schnell zur Grenze und unseren Illegalen Aufenthalt aufdecken??? Panik macht sich breit… Aber bringt alles nichts mehr… Erstmal darüber schlafen und morgen werden wir sehen wie es weitergeht.

Nach einer kurzen Nacht brechen wir unausgeschlafen Richtung Grenze auf. Nach einem gescheiterten Versuch eine Autoversicherung für Mexico zu erhalten (es werden nur Autos von Amis versichert), parkieren wir den Dodge auf der US Seite. Susanne und Alia hüten das Auto, während ich erstmal versuche bei der Ami Immigration die Lage bezüglich unserem IIlegalen Aufenthalt zu klären. Kein Problem heisst es dort, wir sollen einfach über die Grenze und bei den Mexikanern den Einreisestempel abholen. That’s it! Keine Konsequenzen!!

Da es laut vielen Internet Berichten auf der Mexikanischen Seite keine Parkplätze gibt, gehe ich zu Fuss auf die andere Grenzseite und stelle mich bei der Immigration vor. Ich soll mit zwei Papieren runter zu Bank laufen, 525 Pesos (40CHF) einzahlen und dann bekommen wir die Touristenkarte. 15 Minuten später habe ich die in der Tasche und der 180 Tage (mehr gibt’s nicht) Aufenthalt für Mexico ist gesichert.

Mein Versuch einfach wieder die Strasse hoch zu Susanne zu kommen gestaltet sich erheblich schwieriger. Ich werde von einem US Grenzwächter darauf hingewiesen das ich durch die offizielle Passkontrolle gehen muss. Also, ab ins Gebäude und UPSSSS…. Die freundliche Dame bemerkt natürlich mein Abgelaufenes Visum. Kein Problem heisst es, ich müsse nur nochmals das Visa Waver Dokument ausfüllen und schon erhalte ich ein weiteres 3 Monate, ähh sorry, 90 Tage Visum für die USA und darf zu meiner Frau in die USA. Falls Susanne auch weitere 90 Tage Aufenthalt für die USA benötige, müsse sie nur selbst schnell an den Schalter kommen.

Ist doch auf allen, aber auch wirklich allen, Internetseiten zu lesen, dass bei einer Ausreise nach Mexico oder Kanada ausdrücklich kein neues Visum ausgestellt wird. Und jetzt werfen sie uns die Verlängerung einfach so hinterher?? Auf die Frage wie es den sei, wenn wir nach 5 oder 6 Monaten Mexico und Guatemala Aufenthalt hier an der Grenze einreisen werden, heisst es: Wir erhalten einfach weitere 90 Tage für die USA. ???? Keine Ahnung ob dies nur in Tecate so ist, aber von einem solchen unkomplizierten Wiedereinreise verfahren haben wir noch nie gehört.

6 Dollar für das neue Visum und ich stehe bei Susanne, Alia und unserem Dodge. Jetzt müssen wir nur noch heil durch die Grenzkontrolle kommen und schon sind wir in einer anderen Welt. Bei unserem Vordermann springt die Ampel auf Rot…yess gute Chancen dass sie bei uns demnach auf grün steht Aber Pech gehabt auch wir müssen rechts heranfahren. Die Zöllner und deren Drogenhund begrüssen uns auch schon freundlich. Die Durchsuchung nach Waffen und Drogen beschränkt sich auf das Öffnen einiger Schränke im Wohnmobil. Fein säuberlich bugsiert der Zöllner alle hervor gekramten Gegenstände wieder an ihren Ort zurück.

Nun sind wir endlich frei und eine Erkundungstour quer durch das Dörfchen kann beginnen. Eine völlig andere Welt tut sich vor uns auf. Nebst den kleinen farbigen Häuschen sind es vor allem die unglaublich schlechten Strassen welche ins Auge, oder besser gesagt in den Rücken, stechen. An der ersten gesichteten Tankstelle füllen wir 80L (endlich keine Ami Gallonen mehr zum ausrechnen) 91er Benzin nach. Der Preis für ein Liter Premium (ohne Ethanol versteht sich) beträgt gut 10 Pesos, also etwa 75 Rappen. Auf der Mex 3 geht es an Tijuana vorbei und dann in den Süden nach Ensednada.

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es teilweise über heftige Rumelpisten der Mex 1 weiter über San Tomas und Richtung erster Campground in San Quintin. Über fast 200km gibt es eigentlich nur diese Hauptverkehrstrasse welche über sich durch eine Berg und Tallandschaft zieht. Immer wieder durchfahren wir Städtchen die unsere Erinnerungen an Länder wie Albanien und die Türkei aufwecken. Nebst der geteerten Hauptstrasse gibt es nur wenige ungeteerte, steinige oder sandige Rumpelpisten.

Alle ca. 100km gibt es Hinweisschilder betreffend Fahrzeugkontrollen der Armee. Und tatsächlich ist einer dieser Posten auch besetzt und die Soldaten durchsuchen unseren Dodge, wie schon an der Grenze, freundlich aber bestimmt nach Waffen und Drogen. Was sein muss, muss sein, keine Frage und wir fühlen uns in keiner Art unwohl dabei.

Zu aller Überraschung zeigt unser GPS plötzlich schon 18.00 Uhr an, eigentlich sollte es zwei 2 Stunden früher sein. Da haben wir wohl einmal mehr eine Zeitzone völlig verschlafen. So erreichen wir unser erstes Mexico Etappenziel gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang.


Filmarchiv

Endlich haben wir es geschafft ein paar Filmchen auf die Webseite zu stellen 🙂

http://ufwiederguegs.ch/?page_id=925

Wir wünschen viel Spass!


In 365 Tagen um die Welt

1. Oktober 2011 In 365 Tagen um die Welt

Heute gibt es schon wieder etwas zu feiern. 365 Tage ist es her als wir die Schweizer Grenzen hinter uns liessen und unsere Reise starteten. Nach knapp 45’000km Reisekilometern durch die Schweiz, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien –Herzegowina, Montenegro, Albanien, Griechenland, Türkei, Iran, Vereinigten Arabische Emirate, Thailand, Laos und den Unitied States of America.

Wir düsen nun wieder Richtung Süden, quer durch Kalifornien vorbei an Kilometerlangen Obstanbaugebieten.

Auf dem Weg zum Sequoia National Monument ist es Zeit für mich endlich mal mein Ohr Ärztlich untersuchen zu lassen. Die Schmerzen welche in Thailand begannen und seit dem mal mehr Mal weniger Auftreten. Wir fahren zur Medical Clinic in Redding und ich melde mich am Emergency Schalter an. Nach gut einer Stunde habe ich alles hinter mir und ein Rezept für Ohrentropfen in der Tasche. Witzigerweise konnte die Untersuchung nicht gleich im Spital bezahlt werden.  Die Rechung wird an unsere Adresse in der Schweiz gesendet. Irgendwie bezweifle ich das diese jemals ankommen wird, haben die doch weder nach einer ID oder meinem Pass gefragt. Die Tropfen für mein so genanntes „Schwimmerohr“ können wir im nächsten Walmart abholen, sagenhafte 30$ für so ein klitzekleines Fläschchen….

Vor fast einem Monat waren wir bereits hier auf dem Berg im Sequoia National Monument. Voller Hoffnung erkunden wir unser Bächlein, an welchem wir das letzte Mal gleich drei leckere Forellen an Land gezogen hatten. Doch die Ernüchterung kommt bald… von den 20-30 Fischen im Bach ist nichts mehr zu sehen. Noch ein paar kleine und 2-3 grössere, mehr sind nicht zu finden.

Nach einer ruhigen aber kalten Nacht entschliessen wir uns dem Bach etwas Bergauf zu folgen und unser Glück dort zu versuchen. Und tatsächlich finden wir einen grossen Pool der wie geschaffen wäre für ein paar grössere Fische. Doch nach einer viertel Stunde müssen wir einsehen, dass auch hier nicht zu holen ist.  Enttäuscht geht es zurück – doch von wo genau sind wir schon wieder gekommen? Wir laufen quer durch den Wald einen Hang hoch, Thomas und Alia voran, Susanne gut 15 Meter dahinter. Als Susanne plötzlich anfängt mit den Händen zu fuchteln. Was hat sie den nur? Eine Spinne auf dem Kopf oder was? Während sie weiterkämpft schlägt es bei mir ein. Ein schmerzhafter Stich in den Mittelfinger der rechten Hand. Was war den das? Eine Bremse vielleicht? Doch ich habe keine Zeit um mir weitere Gedanken zu machen…. Ein nächster Stich in die rechte Kniekehle… Sche… Das brennt höllisch!! Susanne entscheidet sich zu fliehen, Alia und ich machen uns auch aus dem Staub. Als wir uns nach 200 Meter wieder treffen lecke ich meine Wunden. Doch Susanne entdeckt eine Wespe auf meiner Mütze. Und zack, als sie versucht die Wespe abzuschütteln sticht die mir durch die Mütze gnadenlos in den Kopf. Nichts wie weg hier.

Bei unserem Dodge angekommen geht alles sehr schnell. Meine Haut brennt, alles schwillt an, Ausschläge und Pusteln am ganzen Körper…. Und das muss ausgerechnet mir passieren, als ehemaliger Hyperallergiker auf Wespen und Bienenstiche, 80km oder 2 Stunden Autofahrt vom nächsten Arzt entfernt.

Als mein Kopf sich komisch anfängt sich zu verformen entscheiden wir uns unsere sieben Sachen zu packen und die 1000 Serpentinen Kürvchen runter Richtung Isabelle Lake zu fahren. Unterdessen kommt kein verständliches Wort mehr über meine Lippen. Alles ist aufgeschwollen, das selbst meine Mutter mich wohl nicht mehr erkennen würde. Nach einer Ewigkeit kommen wir unten in Kernville an, aber Leider ist heute Samstag und das Medical Center geschlossen. Zum guten Glück scheint es mit den Schwellungen und Ausschlägen nicht mehr schlimmer zu werden.

So stellen wir unseren Dodge an den Strand des Isabella Lake, für den Notfall wäre das nächste Hospital keine 5 Kilometer entfernt. Das beruhigt schon mal sehr.

Zur Krönung des Jahrestages verhaut Susanne das erste Mal ihre Spaghetti Sauce und lässt sie anbrennen. Auch das noch L Dann gibt es halt nur eine Büchse bestehend aus mexikanischem Allerlei mit Fleisch und Mais, die ich vor ein paar Tagen aus Vorfreude auf unser nächstes Land im Walmart gekauft hatte.


Eilmeldung des Tages!

Rien ne va plus, die Würfel sind gefallen 🙂 Gut eine Woche haben wir die Idee reifen lassen und unsere Weiterreise in den Süden in Gedanken ausgemalt. Nur 10 Tage vor dem Ablaufen der USA Visa und wenige Kilometer vor der Kanadischen Grenze machen wir rechtsumkehrt und auf den Weg Richtung Mexico.

Also knapp 2000km bis an den Grenzübergang USA-Mexico in Tijuana und das im rekordverdächtigen Eiltempo.

Unser 15. Reiseland wird nun anstelle Kanadas das berühmt berüchtigte Mexico einnehmen. Arriva arriva, andele andele!!


Wallowa Lake

19. September 2011 Wallowa Lake Oregon

Am morgen vor der weiterfahrt sieht unsere Arbeitsteilung wie folgt aus. Ich bin für das schliessen und sichern des Aufstelldaches, einräumen aller Habseligkeiten in den Dodge sowie das auffüllen des Frischwassers verantwortlich. Susanne geht in dieser Zeit auf Erkundungstour mit Alia die Füsse vertreten.

Eigentlich hatten wir abgemacht das ich die beiden vorne an der Seepromenade abholen soll, doch da stehen sie schon aufgeregt vor mir als ich noch am Wassertanken bin. Schnell mitkommen heisst es, sie haben etwas entdeckt und ich soll da eine Erklärung dafür abgeben. Wir flitzen zu Fuss quer über den Campground – ach da hat es also noch ein kleines Flüsschen – wie nett J

Susanne deutet mit ihrem Finger in irgendeine Richtung, aber da werde ich nicht schlau draus. Hmmm… den Toten Fisch vielleicht der in Ufernähe treibt? Nein! Der junge Herr der gemütlich am Fluss seine Morgenpfeiffe raucht? Nein!! Die roten Fische im Wasser?? Jaaa!!! Boaahhh J

Es sind keine Goldfische und auch keine Koi’s, nein es sind tatsächlich rotgefärbte Lachse die hier zum Leichen zurückgekehrt sind und nach erfolgreicher Arbeit zu hunderten sterben.
Einer liegt zwischen den Steinen und ich denke der ist wohl auch schon im jenseits, die Schwanzflosse schon kaum mehr zu erkennen. Als ich den zur genaueren Betrachtung in die Hand nehme zappelt der noch und zeigt mir seine Zähne… Die Lachse sind leider ungeniessbar, schon wenige Tage nachdem sie auf dem Weg vom Meer zu ihrem Geburtsort sind, verdirbt man sich damit den Magen. Auf ihrer ganzen Reise nehmen sie keine Nahrung mehr zu sich und erreichen mit letzter Kraft ihr Ziel.

Alia hat auch ihre Freude an den Fischen, doch selbst in diesem Flachen Wasser hat sie keine Chance auf einen Fang.

Weiter geht es nach La Grande, als wir zufällig beim Ortseingang eine Autoverwertung entdecken. Schauen kostet ja nichts und schon stehe ich bei denen im Office und Frage nach einem 69er Dodge Pick-Up. Scheinbar wurden in den letzten Jahren eine ganze Menge davon verschrottet, ich soll doch lieber einen Ford kaufen, heisst es J

Aber tatsächlich, sie haben einen auf dem Areal stehen, Modell Special Camper, Handgeschaltet aber leider nur mit Heckantrieb. Ziel meiner Begierde ich der Kühler (wobei auch eine neue Frontscheibe für 65$ ein Schnäppchen wäre), irgendwo her müssen unsere Temperatur Probleme ja kommen und als nächstes wird wohl unser Kühler ausgetauscht. Für 25$ für den Kühler sowie einem 7armigen Ventilator fahre ich zufrieden weiter zu einem Radiator Repair Shop. Die Leute sind freundlich und ich zeig mal gleich meine Beute von der Autoverwertung. Leider ist schon Donnerstag Abend… diese Woche wird sehr eng meinen sie. Aber ich soll mal das Teil da lassen und meine Nummer hinterlegen. Vielleicht klappt es ja doch bis am nächsten Tag.

Wir übernachten etwas abseits auf einem Campground. Das erste mal auf unserer Reise sogar inkl. Pool und Internet, Yesss!

Als wir am nächsten Tag kurz vor dem Mittag beim Radiator Shop vorbeischauen sind die tatsächlich schon fertig mit unserem Schmuckstück. 45$ auf die Hand und weiter geht unsere Fahrt.


Hells Canyon

17/18. September 2011 Hells Canyon Oregon

Hmmm..Fisch lecker..oder?

Während wir rätseln wohin es denn nun gehen soll, Norden oder Süden, fahren wir erstmals zum Hells Canyon. Unterwegs gibt es noch allerhand zu erledigen. In Bakersfield finden wir eine Tierärztin welche Alia die Tollwutspritze geben kann. Gleichzeitig wird ihr Blut noch nach Herzwürmern untersucht, glücklicherweise fällt das Resultat negativ aus.

Unser Dodge hat wieder einmal neues Motorenöl verdient. Wir fahren zu einen Castrol Lube Station (Sieht in etwas aus wie eine Waschstrasse). Hier kann man innert weniger Minuten und äusserst günstig allerlei Flüssigkeiten am Auto wechseln lassen. Neues 10W30 (diesmal noch etwas dünner gewählt sollte es nach Kanada gehen) Motorenöl inkl. Filter und Differential Check für 33$.

Als wir auf dem Copperfield Campingplatz ankommen, reicht es leider zeitlich nicht mehr um uns den Canyon anzuschauen. Deshalb machen wir uns am nächsten Morgen auf. Der „Höllencanyon des Schlangenflusses“ beeindruckt nicht nur durch seine Phantasievolle Bezeichnung. Rechnerisch übertrifft der Hells Canyon punktuell sogar den Grand Canyon, ist aber sonst mit seinem Berühmten Bruder vom Colorado River kaum zu vergleichen.

Nirgendwo sonst gibt es eine Strasse die so weit (22 Meilen) in einen vergleichbar tiefen Canyon hineinführt. Dass Wetter ist prächtig, strahlend blauer Himmel, angenehme 30 Grad und wir gniessen es am wunderschönen Snake River entlang zu fahren. Auf dem Rückweg halten wir am Fluss an, um wieder einmal unser Glück mit Angeln zu versuchen.

Und was haben wir beim letzten Angelversuch gelernt? Genau, Fische immer schön anfüttern. Ob diese Fische wohl auch auf Käse stehen.. wir werden sehen. Ganze geschlagene 4 Stunden lässt uns unser Glück im Stich…. Haarscharf schwimmen seelenruhig riesige Fische an unserem Köder vorbei…

Als Thomas etwas weiter hinten sein Glück versucht, bin ich vorne mit den Fischen alleine und versuche Ihnen gut zuzureden und schmeisse immer schön brav Käsestücken rein…und da…..der Käse geht weg wie warme Semmeln..

Schnell rufe ich den Fischermeister herbei…keine drei Minuten später haben wir einen riesen Fisch an der Leine….Yuhuuu, das Nachtessen ist gerettet.

Stolz fahren wir auf den Campingplatz zurück um unsere Trophäe auf den Grill zu schmeissen. Während Thomas Feuer macht komme ich mit unserem Nachbarn ins Gespräch.. Natürlich erzähle ich ihm von unseren Fang…und als er unseren Fisch sieht kann er sich ein schmunzeln nicht verkneifen und hält den Daumen nach unten…That’s a Carp, no Good…

Ojeee, wir ahnen schlimmes, lassen uns aber nicht entmutigen und brutzeln den Fisch was das Zeugs hält, vielleicht sind die Amerikaner einfach nur Heikel…Bei uns werden schliesslich auch Karpfen gegessen…so schlimm kann’s also nicht werden.

Wenn ihr wirklich wissen wollt, wie es geschmeckt hat, dann fragt doch am besten Thomas, wie es ihm am nächsten Morgen ergangen ist….So ein fasten Abend ist zwischendurch auch gar nicht so schlecht…Das erste Mal in Amerika gehen wir mit knurrendem Magen ins Bett.

Während Thomas sich am Morgen immer noch vom Fisch erholen muss und ich ja kein Wort darüber verlieren darf, mache ich mich auf um eine runde Joggen zu gehen. Zuhause wieder angekommen hat es auch Thomas aus dem Bett geschafft (Ja, auch ich stehe manchmal vor ihm auf) und ist sich noch nicht sicher ob wir weiterfahren können oder nicht.

Da besucht uns eine Dame mit ihrem Dackel. Sie ist begeistert von unserer Reise uns unserem Mobil. Im Gespräch geht es wieder einmal ums Thema Fisch und ich kann mir unseren gestrigen Fang einfach nicht verkneifen. Sie hat sichtlich mitleid mit uns und wünscht uns für den nächsten Fang mehr Glück.

Keine 5 Minuten später klopft es an unserer Tür und die nette Dame steht wieder da. Diesmal hat sie eine Tüte mit sich dabei die sie uns entgegenstreckt…damit wir heute Abend nicht hungern müssen, meint sie. Im Sack ist eine leckere Lachsforelle, Kartoffeln, Gurken und ein Hörnlisalat..

Uns verschlägt es regelrecht die Sprache…so etwas hätten wir nie im Leben erwartet. Wir bedanken uns tausendmal und können es gar nicht oft tun…

Und schon ist die gute Fee auch wieder verschwunden…


Ein paar Gedanken von Reisenden….

Seit ein paar Tagen geht mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Gibt es vielleicht eine bessere Alternative zu Kanada? Die Monate Oktober und November würden wir von den Temperaturen her sicher gut überstehen, doch dann geht es heftig in die Minusgrade… Und eine Flucht aus der Kälte Kanadas Richtung winterliches Europa wünscht man sich als Abschluss seiner Weltreise auch nicht.

Nun, da wäre noch der Weg über Mexico, Mittelamerika und Südamerika und dann die Verschiffung von Argentinien zurück nach Europa. Das Problem besteht hier aber zwischen Panama und Kolumbien. Aus irgendwelchen Gründen fehlen auf der Route Panamericana ca. 170km Strasse. Somit müsste der Dodge nochmals aufs Schiff und wir in den Flieger um diese Strecke zu überbrücken. Nein, Alia fliegt nur noch einmal, das haben wir uns geschworen – und das wird der Flug nachhause sein

Da bliebe noch ein Kompromiss, eigentlich die beste Lösung von allen.. Ab nach Mexico, runter nach Belize oder Guatemala und wieder über Mexico zurück in die USA. Der Grund für das Ausreisen nach Belize oder Guatemala hat nur den Zweck für die USA wieder ein 90 Tage Einreisevisum zu erhalten. Bei der Ausreise von den USA nach Kanada oder Mexico und wiedereinreise in die USA gibt es kein Visum.  Es ist also nötig Nordamerika zu verlassen.

Kanada im Frühling anstatt Winter, drei vier Monate Strandferien in Mexico, mit den neuen Baja Champions (unsere Reifen) durch die Baja California, noch etwas mehr Zeit uns mit dem Gedanken der Heimreise anzufreunden….

Wer ausser unserem Sparkonto könnte uns das Übel nehmen?


Von Grants Pass nach Bend

16. September 2011 Von Grants Pass nach Bend Oregon

Wir folgen dem Roque River in den Norden Richtung Grants Pass. Als wir am Fluss eine kurze Mittagspause einlegen, sehen wir die ersten Wildlebenden Lachse im Wasser hüpfen. Nur zu gerne würde ich schnell die Angel auswerfen… Aber ohne Permit (Patent) – Vielleicht besser nicht gleich hier an der Hauptstrasse…

Der Craterlake mit seinem faszinierenden blauen Wasser ist einer der tiefsten Seen (ca. 600 Meter) Weltweit. Die Krateröffnung des vor 7000 Jahren eingestürzten Vulkans Mount Mazama beträgt 11km im Durchmesser. Die Wände gehen beinahe senkrecht runter in den Schlund… Nur nicht zunahe an den Abhang stehen…. In der ganzen Region herrscht allerhöchste Waldbrandgefahr. Von hier oben sehen wir unzählige Rauchsäulen in den Himmel steigen. Die meisten Brände sind natürlichen Ursprungs (Blitzschlag), Camper wie wir dürfen nur auf Campgrounds oder mit einer speziellen Bewilligung ein Feuer entfachen.

Auf dem Weg Richtung Bend habe ich ein Gedankenblitz – Die letzte Tollwutimpfung von Alia ist schon bald ein Jahr oder eben etwas länger her. Im Normalfall genügt es diese alle drei Jahre aufzufrischen. Aber in unserem Fall würde ein wichtiges Reise Dokument (Titter Bluttest) ablaufen, sollten wir die 12 Monate Abstand überziehen. Schnell im Impfbuch nachgeschaut… Tatsächlich, wir haben noch 4 Tage Zeit, das sollte genügen um in Bend (wohl weniger.. ist gerade Wochenende) oder spätestens Baker City eine Veterinär zu finden der diese Untersuchung durchführen wird.