Hells Canyon

17/18. September 2011 Hells Canyon Oregon

Hmmm..Fisch lecker..oder?

Während wir rätseln wohin es denn nun gehen soll, Norden oder Süden, fahren wir erstmals zum Hells Canyon. Unterwegs gibt es noch allerhand zu erledigen. In Bakersfield finden wir eine Tierärztin welche Alia die Tollwutspritze geben kann. Gleichzeitig wird ihr Blut noch nach Herzwürmern untersucht, glücklicherweise fällt das Resultat negativ aus.

Unser Dodge hat wieder einmal neues Motorenöl verdient. Wir fahren zu einen Castrol Lube Station (Sieht in etwas aus wie eine Waschstrasse). Hier kann man innert weniger Minuten und äusserst günstig allerlei Flüssigkeiten am Auto wechseln lassen. Neues 10W30 (diesmal noch etwas dünner gewählt sollte es nach Kanada gehen) Motorenöl inkl. Filter und Differential Check für 33$.

Als wir auf dem Copperfield Campingplatz ankommen, reicht es leider zeitlich nicht mehr um uns den Canyon anzuschauen. Deshalb machen wir uns am nächsten Morgen auf. Der „Höllencanyon des Schlangenflusses“ beeindruckt nicht nur durch seine Phantasievolle Bezeichnung. Rechnerisch übertrifft der Hells Canyon punktuell sogar den Grand Canyon, ist aber sonst mit seinem Berühmten Bruder vom Colorado River kaum zu vergleichen.

Nirgendwo sonst gibt es eine Strasse die so weit (22 Meilen) in einen vergleichbar tiefen Canyon hineinführt. Dass Wetter ist prächtig, strahlend blauer Himmel, angenehme 30 Grad und wir gniessen es am wunderschönen Snake River entlang zu fahren. Auf dem Rückweg halten wir am Fluss an, um wieder einmal unser Glück mit Angeln zu versuchen.

Und was haben wir beim letzten Angelversuch gelernt? Genau, Fische immer schön anfüttern. Ob diese Fische wohl auch auf Käse stehen.. wir werden sehen. Ganze geschlagene 4 Stunden lässt uns unser Glück im Stich…. Haarscharf schwimmen seelenruhig riesige Fische an unserem Köder vorbei…

Als Thomas etwas weiter hinten sein Glück versucht, bin ich vorne mit den Fischen alleine und versuche Ihnen gut zuzureden und schmeisse immer schön brav Käsestücken rein…und da…..der Käse geht weg wie warme Semmeln..

Schnell rufe ich den Fischermeister herbei…keine drei Minuten später haben wir einen riesen Fisch an der Leine….Yuhuuu, das Nachtessen ist gerettet.

Stolz fahren wir auf den Campingplatz zurück um unsere Trophäe auf den Grill zu schmeissen. Während Thomas Feuer macht komme ich mit unserem Nachbarn ins Gespräch.. Natürlich erzähle ich ihm von unseren Fang…und als er unseren Fisch sieht kann er sich ein schmunzeln nicht verkneifen und hält den Daumen nach unten…That’s a Carp, no Good…

Ojeee, wir ahnen schlimmes, lassen uns aber nicht entmutigen und brutzeln den Fisch was das Zeugs hält, vielleicht sind die Amerikaner einfach nur Heikel…Bei uns werden schliesslich auch Karpfen gegessen…so schlimm kann’s also nicht werden.

Wenn ihr wirklich wissen wollt, wie es geschmeckt hat, dann fragt doch am besten Thomas, wie es ihm am nächsten Morgen ergangen ist….So ein fasten Abend ist zwischendurch auch gar nicht so schlecht…Das erste Mal in Amerika gehen wir mit knurrendem Magen ins Bett.

Während Thomas sich am Morgen immer noch vom Fisch erholen muss und ich ja kein Wort darüber verlieren darf, mache ich mich auf um eine runde Joggen zu gehen. Zuhause wieder angekommen hat es auch Thomas aus dem Bett geschafft (Ja, auch ich stehe manchmal vor ihm auf) und ist sich noch nicht sicher ob wir weiterfahren können oder nicht.

Da besucht uns eine Dame mit ihrem Dackel. Sie ist begeistert von unserer Reise uns unserem Mobil. Im Gespräch geht es wieder einmal ums Thema Fisch und ich kann mir unseren gestrigen Fang einfach nicht verkneifen. Sie hat sichtlich mitleid mit uns und wünscht uns für den nächsten Fang mehr Glück.

Keine 5 Minuten später klopft es an unserer Tür und die nette Dame steht wieder da. Diesmal hat sie eine Tüte mit sich dabei die sie uns entgegenstreckt…damit wir heute Abend nicht hungern müssen, meint sie. Im Sack ist eine leckere Lachsforelle, Kartoffeln, Gurken und ein Hörnlisalat..

Uns verschlägt es regelrecht die Sprache…so etwas hätten wir nie im Leben erwartet. Wir bedanken uns tausendmal und können es gar nicht oft tun…

Und schon ist die gute Fee auch wieder verschwunden…

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