In 365 Tagen um die Welt

1. Oktober 2011 In 365 Tagen um die Welt

Heute gibt es schon wieder etwas zu feiern. 365 Tage ist es her als wir die Schweizer Grenzen hinter uns liessen und unsere Reise starteten. Nach knapp 45’000km Reisekilometern durch die Schweiz, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien –Herzegowina, Montenegro, Albanien, Griechenland, Türkei, Iran, Vereinigten Arabische Emirate, Thailand, Laos und den Unitied States of America.

Wir düsen nun wieder Richtung Süden, quer durch Kalifornien vorbei an Kilometerlangen Obstanbaugebieten.

Auf dem Weg zum Sequoia National Monument ist es Zeit für mich endlich mal mein Ohr Ärztlich untersuchen zu lassen. Die Schmerzen welche in Thailand begannen und seit dem mal mehr Mal weniger Auftreten. Wir fahren zur Medical Clinic in Redding und ich melde mich am Emergency Schalter an. Nach gut einer Stunde habe ich alles hinter mir und ein Rezept für Ohrentropfen in der Tasche. Witzigerweise konnte die Untersuchung nicht gleich im Spital bezahlt werden.  Die Rechung wird an unsere Adresse in der Schweiz gesendet. Irgendwie bezweifle ich das diese jemals ankommen wird, haben die doch weder nach einer ID oder meinem Pass gefragt. Die Tropfen für mein so genanntes „Schwimmerohr“ können wir im nächsten Walmart abholen, sagenhafte 30$ für so ein klitzekleines Fläschchen….

Vor fast einem Monat waren wir bereits hier auf dem Berg im Sequoia National Monument. Voller Hoffnung erkunden wir unser Bächlein, an welchem wir das letzte Mal gleich drei leckere Forellen an Land gezogen hatten. Doch die Ernüchterung kommt bald… von den 20-30 Fischen im Bach ist nichts mehr zu sehen. Noch ein paar kleine und 2-3 grössere, mehr sind nicht zu finden.

Nach einer ruhigen aber kalten Nacht entschliessen wir uns dem Bach etwas Bergauf zu folgen und unser Glück dort zu versuchen. Und tatsächlich finden wir einen grossen Pool der wie geschaffen wäre für ein paar grössere Fische. Doch nach einer viertel Stunde müssen wir einsehen, dass auch hier nicht zu holen ist.  Enttäuscht geht es zurück – doch von wo genau sind wir schon wieder gekommen? Wir laufen quer durch den Wald einen Hang hoch, Thomas und Alia voran, Susanne gut 15 Meter dahinter. Als Susanne plötzlich anfängt mit den Händen zu fuchteln. Was hat sie den nur? Eine Spinne auf dem Kopf oder was? Während sie weiterkämpft schlägt es bei mir ein. Ein schmerzhafter Stich in den Mittelfinger der rechten Hand. Was war den das? Eine Bremse vielleicht? Doch ich habe keine Zeit um mir weitere Gedanken zu machen…. Ein nächster Stich in die rechte Kniekehle… Sche… Das brennt höllisch!! Susanne entscheidet sich zu fliehen, Alia und ich machen uns auch aus dem Staub. Als wir uns nach 200 Meter wieder treffen lecke ich meine Wunden. Doch Susanne entdeckt eine Wespe auf meiner Mütze. Und zack, als sie versucht die Wespe abzuschütteln sticht die mir durch die Mütze gnadenlos in den Kopf. Nichts wie weg hier.

Bei unserem Dodge angekommen geht alles sehr schnell. Meine Haut brennt, alles schwillt an, Ausschläge und Pusteln am ganzen Körper…. Und das muss ausgerechnet mir passieren, als ehemaliger Hyperallergiker auf Wespen und Bienenstiche, 80km oder 2 Stunden Autofahrt vom nächsten Arzt entfernt.

Als mein Kopf sich komisch anfängt sich zu verformen entscheiden wir uns unsere sieben Sachen zu packen und die 1000 Serpentinen Kürvchen runter Richtung Isabelle Lake zu fahren. Unterdessen kommt kein verständliches Wort mehr über meine Lippen. Alles ist aufgeschwollen, das selbst meine Mutter mich wohl nicht mehr erkennen würde. Nach einer Ewigkeit kommen wir unten in Kernville an, aber Leider ist heute Samstag und das Medical Center geschlossen. Zum guten Glück scheint es mit den Schwellungen und Ausschlägen nicht mehr schlimmer zu werden.

So stellen wir unseren Dodge an den Strand des Isabella Lake, für den Notfall wäre das nächste Hospital keine 5 Kilometer entfernt. Das beruhigt schon mal sehr.

Zur Krönung des Jahrestages verhaut Susanne das erste Mal ihre Spaghetti Sauce und lässt sie anbrennen. Auch das noch L Dann gibt es halt nur eine Büchse bestehend aus mexikanischem Allerlei mit Fleisch und Mais, die ich vor ein paar Tagen aus Vorfreude auf unser nächstes Land im Walmart gekauft hatte.

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