USA

In 365 Tagen um die Welt

1. Oktober 2011 In 365 Tagen um die Welt

Heute gibt es schon wieder etwas zu feiern. 365 Tage ist es her als wir die Schweizer Grenzen hinter uns liessen und unsere Reise starteten. Nach knapp 45’000km Reisekilometern durch die Schweiz, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien –Herzegowina, Montenegro, Albanien, Griechenland, Türkei, Iran, Vereinigten Arabische Emirate, Thailand, Laos und den Unitied States of America.

Wir düsen nun wieder Richtung Süden, quer durch Kalifornien vorbei an Kilometerlangen Obstanbaugebieten.

Auf dem Weg zum Sequoia National Monument ist es Zeit für mich endlich mal mein Ohr Ärztlich untersuchen zu lassen. Die Schmerzen welche in Thailand begannen und seit dem mal mehr Mal weniger Auftreten. Wir fahren zur Medical Clinic in Redding und ich melde mich am Emergency Schalter an. Nach gut einer Stunde habe ich alles hinter mir und ein Rezept für Ohrentropfen in der Tasche. Witzigerweise konnte die Untersuchung nicht gleich im Spital bezahlt werden.  Die Rechung wird an unsere Adresse in der Schweiz gesendet. Irgendwie bezweifle ich das diese jemals ankommen wird, haben die doch weder nach einer ID oder meinem Pass gefragt. Die Tropfen für mein so genanntes „Schwimmerohr“ können wir im nächsten Walmart abholen, sagenhafte 30$ für so ein klitzekleines Fläschchen….

Vor fast einem Monat waren wir bereits hier auf dem Berg im Sequoia National Monument. Voller Hoffnung erkunden wir unser Bächlein, an welchem wir das letzte Mal gleich drei leckere Forellen an Land gezogen hatten. Doch die Ernüchterung kommt bald… von den 20-30 Fischen im Bach ist nichts mehr zu sehen. Noch ein paar kleine und 2-3 grössere, mehr sind nicht zu finden.

Nach einer ruhigen aber kalten Nacht entschliessen wir uns dem Bach etwas Bergauf zu folgen und unser Glück dort zu versuchen. Und tatsächlich finden wir einen grossen Pool der wie geschaffen wäre für ein paar grössere Fische. Doch nach einer viertel Stunde müssen wir einsehen, dass auch hier nicht zu holen ist.  Enttäuscht geht es zurück – doch von wo genau sind wir schon wieder gekommen? Wir laufen quer durch den Wald einen Hang hoch, Thomas und Alia voran, Susanne gut 15 Meter dahinter. Als Susanne plötzlich anfängt mit den Händen zu fuchteln. Was hat sie den nur? Eine Spinne auf dem Kopf oder was? Während sie weiterkämpft schlägt es bei mir ein. Ein schmerzhafter Stich in den Mittelfinger der rechten Hand. Was war den das? Eine Bremse vielleicht? Doch ich habe keine Zeit um mir weitere Gedanken zu machen…. Ein nächster Stich in die rechte Kniekehle… Sche… Das brennt höllisch!! Susanne entscheidet sich zu fliehen, Alia und ich machen uns auch aus dem Staub. Als wir uns nach 200 Meter wieder treffen lecke ich meine Wunden. Doch Susanne entdeckt eine Wespe auf meiner Mütze. Und zack, als sie versucht die Wespe abzuschütteln sticht die mir durch die Mütze gnadenlos in den Kopf. Nichts wie weg hier.

Bei unserem Dodge angekommen geht alles sehr schnell. Meine Haut brennt, alles schwillt an, Ausschläge und Pusteln am ganzen Körper…. Und das muss ausgerechnet mir passieren, als ehemaliger Hyperallergiker auf Wespen und Bienenstiche, 80km oder 2 Stunden Autofahrt vom nächsten Arzt entfernt.

Als mein Kopf sich komisch anfängt sich zu verformen entscheiden wir uns unsere sieben Sachen zu packen und die 1000 Serpentinen Kürvchen runter Richtung Isabelle Lake zu fahren. Unterdessen kommt kein verständliches Wort mehr über meine Lippen. Alles ist aufgeschwollen, das selbst meine Mutter mich wohl nicht mehr erkennen würde. Nach einer Ewigkeit kommen wir unten in Kernville an, aber Leider ist heute Samstag und das Medical Center geschlossen. Zum guten Glück scheint es mit den Schwellungen und Ausschlägen nicht mehr schlimmer zu werden.

So stellen wir unseren Dodge an den Strand des Isabella Lake, für den Notfall wäre das nächste Hospital keine 5 Kilometer entfernt. Das beruhigt schon mal sehr.

Zur Krönung des Jahrestages verhaut Susanne das erste Mal ihre Spaghetti Sauce und lässt sie anbrennen. Auch das noch L Dann gibt es halt nur eine Büchse bestehend aus mexikanischem Allerlei mit Fleisch und Mais, die ich vor ein paar Tagen aus Vorfreude auf unser nächstes Land im Walmart gekauft hatte.


Eilmeldung des Tages!

Rien ne va plus, die Würfel sind gefallen 🙂 Gut eine Woche haben wir die Idee reifen lassen und unsere Weiterreise in den Süden in Gedanken ausgemalt. Nur 10 Tage vor dem Ablaufen der USA Visa und wenige Kilometer vor der Kanadischen Grenze machen wir rechtsumkehrt und auf den Weg Richtung Mexico.

Also knapp 2000km bis an den Grenzübergang USA-Mexico in Tijuana und das im rekordverdächtigen Eiltempo.

Unser 15. Reiseland wird nun anstelle Kanadas das berühmt berüchtigte Mexico einnehmen. Arriva arriva, andele andele!!


Wallowa Lake

19. September 2011 Wallowa Lake Oregon

Am morgen vor der weiterfahrt sieht unsere Arbeitsteilung wie folgt aus. Ich bin für das schliessen und sichern des Aufstelldaches, einräumen aller Habseligkeiten in den Dodge sowie das auffüllen des Frischwassers verantwortlich. Susanne geht in dieser Zeit auf Erkundungstour mit Alia die Füsse vertreten.

Eigentlich hatten wir abgemacht das ich die beiden vorne an der Seepromenade abholen soll, doch da stehen sie schon aufgeregt vor mir als ich noch am Wassertanken bin. Schnell mitkommen heisst es, sie haben etwas entdeckt und ich soll da eine Erklärung dafür abgeben. Wir flitzen zu Fuss quer über den Campground – ach da hat es also noch ein kleines Flüsschen – wie nett J

Susanne deutet mit ihrem Finger in irgendeine Richtung, aber da werde ich nicht schlau draus. Hmmm… den Toten Fisch vielleicht der in Ufernähe treibt? Nein! Der junge Herr der gemütlich am Fluss seine Morgenpfeiffe raucht? Nein!! Die roten Fische im Wasser?? Jaaa!!! Boaahhh J

Es sind keine Goldfische und auch keine Koi’s, nein es sind tatsächlich rotgefärbte Lachse die hier zum Leichen zurückgekehrt sind und nach erfolgreicher Arbeit zu hunderten sterben.
Einer liegt zwischen den Steinen und ich denke der ist wohl auch schon im jenseits, die Schwanzflosse schon kaum mehr zu erkennen. Als ich den zur genaueren Betrachtung in die Hand nehme zappelt der noch und zeigt mir seine Zähne… Die Lachse sind leider ungeniessbar, schon wenige Tage nachdem sie auf dem Weg vom Meer zu ihrem Geburtsort sind, verdirbt man sich damit den Magen. Auf ihrer ganzen Reise nehmen sie keine Nahrung mehr zu sich und erreichen mit letzter Kraft ihr Ziel.

Alia hat auch ihre Freude an den Fischen, doch selbst in diesem Flachen Wasser hat sie keine Chance auf einen Fang.

Weiter geht es nach La Grande, als wir zufällig beim Ortseingang eine Autoverwertung entdecken. Schauen kostet ja nichts und schon stehe ich bei denen im Office und Frage nach einem 69er Dodge Pick-Up. Scheinbar wurden in den letzten Jahren eine ganze Menge davon verschrottet, ich soll doch lieber einen Ford kaufen, heisst es J

Aber tatsächlich, sie haben einen auf dem Areal stehen, Modell Special Camper, Handgeschaltet aber leider nur mit Heckantrieb. Ziel meiner Begierde ich der Kühler (wobei auch eine neue Frontscheibe für 65$ ein Schnäppchen wäre), irgendwo her müssen unsere Temperatur Probleme ja kommen und als nächstes wird wohl unser Kühler ausgetauscht. Für 25$ für den Kühler sowie einem 7armigen Ventilator fahre ich zufrieden weiter zu einem Radiator Repair Shop. Die Leute sind freundlich und ich zeig mal gleich meine Beute von der Autoverwertung. Leider ist schon Donnerstag Abend… diese Woche wird sehr eng meinen sie. Aber ich soll mal das Teil da lassen und meine Nummer hinterlegen. Vielleicht klappt es ja doch bis am nächsten Tag.

Wir übernachten etwas abseits auf einem Campground. Das erste mal auf unserer Reise sogar inkl. Pool und Internet, Yesss!

Als wir am nächsten Tag kurz vor dem Mittag beim Radiator Shop vorbeischauen sind die tatsächlich schon fertig mit unserem Schmuckstück. 45$ auf die Hand und weiter geht unsere Fahrt.


Hells Canyon

17/18. September 2011 Hells Canyon Oregon

Hmmm..Fisch lecker..oder?

Während wir rätseln wohin es denn nun gehen soll, Norden oder Süden, fahren wir erstmals zum Hells Canyon. Unterwegs gibt es noch allerhand zu erledigen. In Bakersfield finden wir eine Tierärztin welche Alia die Tollwutspritze geben kann. Gleichzeitig wird ihr Blut noch nach Herzwürmern untersucht, glücklicherweise fällt das Resultat negativ aus.

Unser Dodge hat wieder einmal neues Motorenöl verdient. Wir fahren zu einen Castrol Lube Station (Sieht in etwas aus wie eine Waschstrasse). Hier kann man innert weniger Minuten und äusserst günstig allerlei Flüssigkeiten am Auto wechseln lassen. Neues 10W30 (diesmal noch etwas dünner gewählt sollte es nach Kanada gehen) Motorenöl inkl. Filter und Differential Check für 33$.

Als wir auf dem Copperfield Campingplatz ankommen, reicht es leider zeitlich nicht mehr um uns den Canyon anzuschauen. Deshalb machen wir uns am nächsten Morgen auf. Der „Höllencanyon des Schlangenflusses“ beeindruckt nicht nur durch seine Phantasievolle Bezeichnung. Rechnerisch übertrifft der Hells Canyon punktuell sogar den Grand Canyon, ist aber sonst mit seinem Berühmten Bruder vom Colorado River kaum zu vergleichen.

Nirgendwo sonst gibt es eine Strasse die so weit (22 Meilen) in einen vergleichbar tiefen Canyon hineinführt. Dass Wetter ist prächtig, strahlend blauer Himmel, angenehme 30 Grad und wir gniessen es am wunderschönen Snake River entlang zu fahren. Auf dem Rückweg halten wir am Fluss an, um wieder einmal unser Glück mit Angeln zu versuchen.

Und was haben wir beim letzten Angelversuch gelernt? Genau, Fische immer schön anfüttern. Ob diese Fische wohl auch auf Käse stehen.. wir werden sehen. Ganze geschlagene 4 Stunden lässt uns unser Glück im Stich…. Haarscharf schwimmen seelenruhig riesige Fische an unserem Köder vorbei…

Als Thomas etwas weiter hinten sein Glück versucht, bin ich vorne mit den Fischen alleine und versuche Ihnen gut zuzureden und schmeisse immer schön brav Käsestücken rein…und da…..der Käse geht weg wie warme Semmeln..

Schnell rufe ich den Fischermeister herbei…keine drei Minuten später haben wir einen riesen Fisch an der Leine….Yuhuuu, das Nachtessen ist gerettet.

Stolz fahren wir auf den Campingplatz zurück um unsere Trophäe auf den Grill zu schmeissen. Während Thomas Feuer macht komme ich mit unserem Nachbarn ins Gespräch.. Natürlich erzähle ich ihm von unseren Fang…und als er unseren Fisch sieht kann er sich ein schmunzeln nicht verkneifen und hält den Daumen nach unten…That’s a Carp, no Good…

Ojeee, wir ahnen schlimmes, lassen uns aber nicht entmutigen und brutzeln den Fisch was das Zeugs hält, vielleicht sind die Amerikaner einfach nur Heikel…Bei uns werden schliesslich auch Karpfen gegessen…so schlimm kann’s also nicht werden.

Wenn ihr wirklich wissen wollt, wie es geschmeckt hat, dann fragt doch am besten Thomas, wie es ihm am nächsten Morgen ergangen ist….So ein fasten Abend ist zwischendurch auch gar nicht so schlecht…Das erste Mal in Amerika gehen wir mit knurrendem Magen ins Bett.

Während Thomas sich am Morgen immer noch vom Fisch erholen muss und ich ja kein Wort darüber verlieren darf, mache ich mich auf um eine runde Joggen zu gehen. Zuhause wieder angekommen hat es auch Thomas aus dem Bett geschafft (Ja, auch ich stehe manchmal vor ihm auf) und ist sich noch nicht sicher ob wir weiterfahren können oder nicht.

Da besucht uns eine Dame mit ihrem Dackel. Sie ist begeistert von unserer Reise uns unserem Mobil. Im Gespräch geht es wieder einmal ums Thema Fisch und ich kann mir unseren gestrigen Fang einfach nicht verkneifen. Sie hat sichtlich mitleid mit uns und wünscht uns für den nächsten Fang mehr Glück.

Keine 5 Minuten später klopft es an unserer Tür und die nette Dame steht wieder da. Diesmal hat sie eine Tüte mit sich dabei die sie uns entgegenstreckt…damit wir heute Abend nicht hungern müssen, meint sie. Im Sack ist eine leckere Lachsforelle, Kartoffeln, Gurken und ein Hörnlisalat..

Uns verschlägt es regelrecht die Sprache…so etwas hätten wir nie im Leben erwartet. Wir bedanken uns tausendmal und können es gar nicht oft tun…

Und schon ist die gute Fee auch wieder verschwunden…


Ein paar Gedanken von Reisenden….

Seit ein paar Tagen geht mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Gibt es vielleicht eine bessere Alternative zu Kanada? Die Monate Oktober und November würden wir von den Temperaturen her sicher gut überstehen, doch dann geht es heftig in die Minusgrade… Und eine Flucht aus der Kälte Kanadas Richtung winterliches Europa wünscht man sich als Abschluss seiner Weltreise auch nicht.

Nun, da wäre noch der Weg über Mexico, Mittelamerika und Südamerika und dann die Verschiffung von Argentinien zurück nach Europa. Das Problem besteht hier aber zwischen Panama und Kolumbien. Aus irgendwelchen Gründen fehlen auf der Route Panamericana ca. 170km Strasse. Somit müsste der Dodge nochmals aufs Schiff und wir in den Flieger um diese Strecke zu überbrücken. Nein, Alia fliegt nur noch einmal, das haben wir uns geschworen – und das wird der Flug nachhause sein

Da bliebe noch ein Kompromiss, eigentlich die beste Lösung von allen.. Ab nach Mexico, runter nach Belize oder Guatemala und wieder über Mexico zurück in die USA. Der Grund für das Ausreisen nach Belize oder Guatemala hat nur den Zweck für die USA wieder ein 90 Tage Einreisevisum zu erhalten. Bei der Ausreise von den USA nach Kanada oder Mexico und wiedereinreise in die USA gibt es kein Visum.  Es ist also nötig Nordamerika zu verlassen.

Kanada im Frühling anstatt Winter, drei vier Monate Strandferien in Mexico, mit den neuen Baja Champions (unsere Reifen) durch die Baja California, noch etwas mehr Zeit uns mit dem Gedanken der Heimreise anzufreunden….

Wer ausser unserem Sparkonto könnte uns das Übel nehmen?


Von Grants Pass nach Bend

16. September 2011 Von Grants Pass nach Bend Oregon

Wir folgen dem Roque River in den Norden Richtung Grants Pass. Als wir am Fluss eine kurze Mittagspause einlegen, sehen wir die ersten Wildlebenden Lachse im Wasser hüpfen. Nur zu gerne würde ich schnell die Angel auswerfen… Aber ohne Permit (Patent) – Vielleicht besser nicht gleich hier an der Hauptstrasse…

Der Craterlake mit seinem faszinierenden blauen Wasser ist einer der tiefsten Seen (ca. 600 Meter) Weltweit. Die Krateröffnung des vor 7000 Jahren eingestürzten Vulkans Mount Mazama beträgt 11km im Durchmesser. Die Wände gehen beinahe senkrecht runter in den Schlund… Nur nicht zunahe an den Abhang stehen…. In der ganzen Region herrscht allerhöchste Waldbrandgefahr. Von hier oben sehen wir unzählige Rauchsäulen in den Himmel steigen. Die meisten Brände sind natürlichen Ursprungs (Blitzschlag), Camper wie wir dürfen nur auf Campgrounds oder mit einer speziellen Bewilligung ein Feuer entfachen.

Auf dem Weg Richtung Bend habe ich ein Gedankenblitz – Die letzte Tollwutimpfung von Alia ist schon bald ein Jahr oder eben etwas länger her. Im Normalfall genügt es diese alle drei Jahre aufzufrischen. Aber in unserem Fall würde ein wichtiges Reise Dokument (Titter Bluttest) ablaufen, sollten wir die 12 Monate Abstand überziehen. Schnell im Impfbuch nachgeschaut… Tatsächlich, wir haben noch 4 Tage Zeit, das sollte genügen um in Bend (wohl weniger.. ist gerade Wochenende) oder spätestens Baker City eine Veterinär zu finden der diese Untersuchung durchführen wird.


Westküste South and North California

7.-15. September 2011 Westküste South and North California

Über Bakersfield geht es direkt an die Westküste auf Höhe von Guadalupe. Das Thermometer fällt innert weniger Minuten um 10 Grad in den Keller. Nur zeitweise ist ein Blick über die Klippen an die Wunderschönen Strände möglich. Das Wetter sowie die nicht sehr Badefreundlichen Wassertemperaturen  sind leider typisch für diese Jahreszeit…

Ein Highlight ist eine Herde faul am Strand herumliegender Seelöwen kurz vor Monterey. Keine 10 Meter vor uns aalen sie sich gruppenweise sich in der Sonne… Was für ein Leben J Nach einem kurzen Abstecher im „Surfers Paradise“ Santa Cruz fahren wir über San Francisco (Golden Gate Bridge) die Nebel verhangene Küste hinauf. Der Highway 101 und vor allem auch die Küstenstrasse #1 sind zeitweise so eng und kurvig das meine Beifahrer denken wir wären auf der Achterbahn.

Die Preise der vielen Stateparks übertreffen mit ihren einheitlichen 35$ unser Budget. Nach einigen Nächten auf diesen überteuerten Campgrounds sowie auf verschiedenen Bergzipfeln im günstigeren Hinterland verabschieden wir uns durch den Red Woods National Park von der Kalifornischen Westküste.

Speziell gut gefiel uns der State Park in Halfmoon Bay. Die Kilometer langen Strände und wunderschönen Sonnenuntergänge laden zu endlosen Strandspaziergängen ein. Susanne war so überwältigt, dass sie am frühen Morgen vom Bett gleich in die Turnschuhe hüpft und mit Alia eine Joggingrunde drehen muss (sogar mit Sichtung einer Robbe am Strand).

Nachdem wir seit Thailand ohne Frostschutz im Kühlwasser unterwegs sind, hatte ich dies in weiser Voraussicht auf die Kanadischen Minus Temperaturen ausgetauscht. Nach und nach  vermehrten sich die Situation in denen der Motor beinahe überhitzte. Wie sich zeigte war mein selbstgemischtes Kühlwasser mit einem Gefrierpunkt von -60 Grad etwas zu arg…. Sauce raus, neu gemischt, diesmal nur bis -30 Grad und die Motortemperatur ist wieder im grünen Bereich!


Trail of 100 Giants Sequoia National Monument

6. September 2011 Trail of 100 Giants Sequoia National Monument

Unser Rückweg an den Isabella Lake führt uns zum gewünschten Ziel, den Mammutbäumen. Ein schöner Trail führt durch den Wald mit den unglaublich grossen Bäumen. Die einten sind zwischen 2000 und 3000 Jahre alt!!! Einfach nur wunderschön und überwältigend zum anschauen.. Wenn diese Bäume doch nur reden könnten, wie viel hätten sie uns zu erzählen J Die Sequoias werden dicker, wachsen aber mit maximalen Höhen um die 80m nicht so hoch wie die Redwoods. Die bei den dicksten Exemplaren – meterdicke Borke schützt sie vor Insekten, Pilzen und sogar Feuer.

Nun fahren wir wieder am Kern River entlang und können es nicht lassen, doch noch ins Eiskalte Nass zu hüpfen. Thomas gräbt sogar noch einen alten Reifenschlauch aus dem Auto der gleich als Schwimmring herhalten muss….HERRLICH…Wenn es doch nur nicht so viele Fliegen an Land hätte. Nach dem Schwumm und einer kleiner Stärkung entscheiden wir uns wieder zurück an den Isabella Lake zu fahren. Auf dem Weg dahin passieren wir einen Waldbrand, wo mehrere Feuerwehrleute dabei sind um den Herd zu löschen. Sogar ein Hubschrauber wird eingesetzt um zu löschen. Aus nächster nähe sehen wir wie der Helikopter Wasser aus dem Fluss schöpft…und siehe da, keine Menschenseele an dem riesigen Strand.. so geniessen wir einen wunderschönen Abend bei Mondschein und Spaghetti J


Isabella Lake

3.September 2011 Isabella Lake Southern California

Nach den drei Tagen in der Stadt und in Meernähe zieht es uns wieder ins Landesinnere. Ziel ist der Isabella Lake mit den Erwartungen die bekannten grossen Baumriessen zu Gesicht zu bekommen. Die Fahrt zieht sich hin, und so erreichen wir am späten Nachmittag den See. Aber nicht der See zieht uns an, sondern der dazu führende Kern River. Aber diese Rechnung haben wir wohl ohne das Feiertagswochenende „Labor Day“ gemacht. Die Strasse entlang des Flusses ist überströmt von Wochenendtouristen. Auf jedem noch so kleinen Fleck steht entweder ein Zelt oder ein Auto…unglaublich wie voll es hier ist. Da ist leider kein Platz mehr für uns. Na gut, zurück zum See. Da hat es zum glück nicht so viele Leute und wir stehen erst noch umsonst auf einer Recreation Area. Das Seeufer ist sehr sandig und bietet Thomas die besten Möglichkeiten die neuen Reifen am Dodge so richtig unter die Lupe zu nehmen J

Am nächsten Morgen entscheiden wir uns das Gewässer hinter uns zu lassen und ab auf den Berg zum Sequoia National Monument. In der Hoffnung dass da die Touristen etwas weniger werden. Und wir werden belohnt.. nach langer Suche finden wir ein wunderschönes Plätzchen mitten im Wald. Und ein kleines Bächlein als Sahnehäubchen obendrauf fliesst keine 10 Meter vom Haus vorbei. Thomas nutz seit langem wieder einmal die Gelegenheit sein Angelzeug auszupacken…aber was mögen diese Fische wohl zum Abendessen…Brot? Nee, nach einer halben Stunde gibt er das Brotfischen auf und kommt mit gesenktem Kopf und leeren Taschen zurück. Aber der Misserfolg wehrt nicht lange. Wie von Gott gerufen besucht uns unerwartet ein einheimischer, welcher begeistert von unserem Gefährt ist. Als wir auf das Thema Fischen kommen erhalten wir von Ihm einen Insider Tipp. Sheddar Käse ist wohl das Leibgericht der Fische…und ob das nicht schon genug wäre, gibt der nette Herr uns auch gleich eine Dose voll und verabschiedet sich mit einem breiten Grinsen. Kaum sind wir wieder alleine stürzt sich Thomas wieder zum Bach hinunter…aber das Glück liegt ihm wohl heute nicht und so kommt er später wieder mit ernüchtertem Ergebnis zurück…Na, da muss wohl FRAU ans Werk.

Ich mache mich also auf den Weg zum Bach hinunter und Füttere unsere Freunde erst mal schön an…und der Käse geht weg wie warme Semmeln. Nach zwei, drei Fehlversuchen mit dem Hacken….ZACK, da hat einer angebissen. Und nun???????? Scheisse, ich hab tatsächlich einen Fisch an der Angel und weiss nicht was machen.. erst mal um Hilfe schreien und warten bis die rettende Hand kommt. Aber der Gatte lässt auf sich warten…und warten.. Minuten vergehen und der Fisch zappelt um sein Leben. Endlich, Thomas hat es auch noch geschafft.. aber nein…er hat den Hund an der Leine und steht auch noch auf der anderen Seite des Baches…die Geschichte endet mit einem lachenden Fisch und einer entsetzten Ehefrau J

Aber jetzt bloss nicht den Mut verlieren. Angel neu Ködern und Zack, da beisst auch gleich der nächste an…aber wo ist Thomas schon wieder? Der steht immer noch auf der anderen Bachseite. Ich ziehe den Fisch an Land und warte bis der Galgenmeister hier ist. Aber…neiiiiiiiiiiiin.. der Fisch kann sich noch in letzter Sekunde ins rettende Nass retten.

Während ich so langsam die Nerven verliere und immer mehr mitleid mit den Fischen bekommen hat Thomas wieder Blut geleckt. Er versucht es also etwas weiter Fluss aufwärts wo sich unzählige Fische in einem kleinen Teich tummeln. Ich als Glücksbringer natürlich hinterher…und Zack….endlich hat Thomas auch einen Fisch an der Angel…ohne lang rumzufuchteln (so wie ich hahaha) zieht er das Abendmahl an Land und erlöst es…

Währenddessen schmeisse ich mich regelrecht durch den Fluss um an das andere Ufer zu gelangen, da wo die grossen Fische sind.. Angel rein, Fisch raus und diesmal ist auch Thomas zur richtigen Zeit da und wir haben den 2. Fisch auf Sicher. Und nochmals, Angel rein, Fisch raus…unser Menü ist Komplett J wir hätten da bestimmt noch 10 Fische rausholen können, aber drei reicht erstmals für den Anfang und wir grillieren den Fang auf offenem Feuer….LECKEEER.


Los Angeles – Stadt der Engel

31.08.2011 Los Angeles Southern California

Die Fahrt von Las Vegas nach LA teilen wir uns in zwei Etappen ein. Die erste nur mit einem Ziel: Einfach raus aus dieser Hitze hier…

Doch das ist alles andere als einfach. Wir folgen der I-15 Richtung Westen… Stunde um Stunde, Meile für Meile. Erst als wir langsam an höhe gewinnen und die Bergketten des San Bernardio sehen haben wir das gröbste hinter uns.

Wir übernachten auf einem der teuersten Campgrounds in unserer Geschichte: Sagenhafte 35$… Doch zum weitersuchen fehlt uns nach dieser langen Fahrt die Kraft…

Am nächsten Morgen ist es so weit! Heute soll unser Dodge endlich etwas aufgemöbelt werden. Breitere Spur an der Hinterachse, damit das ganze besser auf der Strasse und im Gelände steht. Und auch unsere Reifen wären mal langsam dran. Ein paar tausend Kilometer sind von der Profiltiefe zwar noch drin, doch dem einen mit den bösen Blasen traue ich schon lange nicht mehr.

Es ist 12.00 Uhr und wir treffen in Canoga bei Fred’s Werkstatt ein. Erst noch etwas Smalltalk über seine Zeit in der Armee als der Dollar noch 4,50 Mark wert war. Dann gibt es eine Führung durch seinen Betrieb. Echt erstaunlich wie er mit 75 Jahren noch alles meistert. Verkauf der Ware geht über seinen Webshop und Ebay. Bezahlung über Paypal und Google Checkout etc. Lieferung gleich am nächsten Tag, jeder Anrufer berät er persönlich.

Als er allerdings meine DANA60 Hinterachse genauer anschaut ist die Freundschaft schnell vorbei. ½ Zoll Radbolzen, Linksgewinde auf der Fahrerseite… Solche alte Bolzen hat er schon lange entsorgt. Heute ist bei diesen Trucks alles 9/16 Zoll und Rechtsgewinde. Der erste Schritt zur Lösung heisst, es müssen zwei neue Felgen mit grösserem Lochdurchmesser für die Hinterachse her. Der grössere Lochdurchmesser erlaubt dann eine Zentrierung über diesen und bietet gleichzeitig mehr Aufstandfläche zwischen Spurplatte und Felge.

Eine stunde später stehe ich mit den gebrauchten Ford E-350 7×16 Felgen (von Caps and Hubs) wieder auf der Matte J Kurz nach 17.00 Uhr haben wir alles zusammen und ich laufe zufrieden mit den beiden 2 Zoll Stahlverbreiterungen aus der Werkstatt.

Wir Übernachten im Motel 6, es ist die einzige Unterkunft die Hunde erlaubt und dafür nicht mal einen Aufpreis verlangt. Das Zimmer ist für gut 70$ die Nacht zu haben und mit Kabelfernsehen, Microwelle und einem Kühlschrank ausgestattet.

Am nächsten Tag wagen wir einen Abstecher in das ca. 20 Meilen entfernte Hollywood. Der Griffinpark bietet schöne Möglichkeiten für einen Trail und ist durchaus auch als Outdoor Werkstatt für das umlackieren der Felgen zu empfehlen.

Nun fehlen uns noch neue Reifen damit die Felgen und Spurverbreiterungen montiert werden können. Über das Internet finde ich viele positive Feedbacks über den Valley Discount Tire. Es soll diesmal etwas breitere BFG All Terrain in den Massen 265/75/16 geben (gute 3cm breiter als der alte). Diese eignen sich nicht nur für das Rumcruisen im Sand sondern werden auch im Schnee und auf Eis in Kanada eine gute Figur abgeben. Bei dem aktuellen Dollarkurs lassen wir uns dieses Schnäppchen nicht entgehen und bestellen die vier Reifen sowie zwei neue Schläuche für die Sprengringfelgen an der Vorderachse auf den nächsten Tag.

Als wir am Abend ins Motel zurückkehren wir uns mullmig… Polizeifahrzeuge sowie ein Leichenwagen stehen vor dem Eingang… Näheres erfahren wir nicht, aber da macht man sich natürlich Gedanken…Und als dann am nächsten morgen noch ein Fahrzeug von einer Reinigungsfirma vor dem Hotel steht machen wir uns schnell von den Socken..

Bis die neuen Reifen gegen Mittag eintreffen, mache ich mich auch den Weg zur „Valley Pacific Frame and Suspension“. Nachdem die Halterung der Zusatzluftfederung zum dritten mal hinten links angebrochen ist, wird es Zeit das ganze zu überdenken. Nach der Besprechung mit dem Werkstattmeister wird die Luftfederung ausgebaut und das Blattfederpaket um ein Blatt verstärkt. Damit hat der Dodge hinter wieder die optimale Höhe und bei der ersten Probefahrt zeigt sich auf Anhieb das dies die richtige Lösung war. Die Luftfederung war zeitweise so hart das er hinten kaum noch federte und damit auch die Vorderachse überlastet wurde. Nun mit der Blattfeder ist es wieder viel angenehmer über buckelige Strassen zu fahren (der Dodge federt wieder J ), Seitenwind und überholende LKW’s sind nach wie vor kaum zu spüren.

Nach 8 Stunden Umbau der Federung geht es gleich weiter zum Reifenmonteur. Punkt 18.00 Uhr ist auch das erledigt. Endlich neue Reifen, 50mm Spurverbreiterung pro Seite und eine verstärkte Blattfederung. Jetzt sind wir bereit für die nächsten 15000km J


Viva Las Vegas

30.08.2011 Las Vegas

Yuhuuu, wir fahren nach Las Vegas.. aber um ans Ziel zu gelangen müssen wir erst durch den auf 50 Grad vorgewärmten Backofen.. Wir stellen uns also wieder einmal auf HEISS ein und ab geht es….je näher wir unserem Ziel kommen, desto unerträglicher wird es. Links und rechts nichts als Wüste.. auch das Kühlwasser kocht schon bald. Bloss nicht stehen bleiben lieber Dodge..

Das Thermometer klettert auf unglaubliche 50 Grad im Schatten hinauf…und nicht mal der Fahrtwind dient zum abkühlen, im Gegenteil. Wir halten die Fenster geschlossen, denn wenn sie offen sind kommt nur Backofenluft rein…unglaublich.

Zum Glück fahren wir kurz vor Las Vegas noch den Lake Mead an…nichts wie rein ins kühle.. ähm eher lauwarme Nass. Aber jetzt nicht klagen, besser als nichts J

Unser Hotelzimmer haben wir bereits eine Nacht zuvor gebucht, das Super 8 direkt 1 Block neben dem berühmten Strip.

Nichts wie ins klimatisierte Zimmer…ahh, was für eine Wohltat.

Kurz vor dem eindunkeln machen wir uns Stadtfertig. Alia muss leider das Zimmer hüten. Die Hoffnung auf Abkühlung bei Nacht haben wir bereits auf dem Weg zum Strip aufgegeben, denn selbst in der Nacht sind es mind. noch 35 Grad..

5 Stunden später kommen wir mit schmerzenden Füssen ins Zimmer zurück.. Das nächste mal bitte keine Flip-Flops mehr für den Ausgang.

Wow, was für eine durchgeknallte und mit Touristen vollgestopfte Stadt.

Klar konnten wir uns es nicht verkneifen in ein Casino zu gehen und die einarmigen Banditen zu füttern.. Susanne hat mit 75 cent 10 Dollar rausgeholt und Thomas mit 5 Dollar nullkommanichts… no comment.


Wabayuma Park

28.08.2011 Kingman Arizona

Auf der Fahrt Richtung Kingman wurde uns noch die letzte Bonus-Stunde geschenkt J Wir befinden uns in der Pacific Time Zone der Westküste und liegen nun 8 Stunden hinter den Europäern.

Als wir in Kingman eintreffen sind nur noch auf gut 800 MüM und 150 km von Las Vegas entfernt. Lange suchen wir nach einem Campground. Doch keiner bietet auch nur einen klitze kleinen Flecken Schatten und für das verlangen die auch noch zwischen 25 und 35$ pro Nacht…..

Müde und entnervt entschliessen wir uns den ca. 30km entfernten und auf über 2200 MüM liegenden Wabayuma Park anzusteuern. Gerade rechtzeitig vor dem eindunkeln treffen wir auf dem grosszügigen Campground ein.

Rund um uns herum sehen wir ein Feuerwerk an Blitzen. Was für ein Anblick! Glücklicherweise bleiben wir bis auf ein paar Regentropfen vom Unwetter verschont.

In der Nacht kühlt es wunderbar ab, einzig die im Wald herumziehenden Elche wecken uns immer wieder mal auf.

Wie durch ein Wunder haben wir mit unseren WLAN Antennen Internetempfang. Endlich mal wieder nach Lust und Laune im Web Surfen. Blog aktualisieren, Hotel in Las Vegas Buchen und und und J
Zu guter letzt finde ich in Los Angeles einen Hersteller von Spurverbreiterungen aus Stahl. Fred Goeske, eine Legende im Motorsport ruft mich auch keine 30 Minuten nach meiner email Anfrage an. Und das am Sonntagmorgen! Der heute 75jährige Fred war in den 60er Jahren in Worms Deutschland stationiert, hat in dieser Zeit geheiratet und seine deutsche Frau gleich mit nach Amerika mitgenommen. Wir verabreden uns für ein Treffen in seiner Werkstatt mitte Woche. Man bin ich gespannt J

Nach zwei Übernachtungen wagen wir uns wieder vom Berg herunter. Wir sind uns bewusst, auf den nächsten knapp 200 Kilometer Autofahrt nach Las Vegas werden wir uns noch oft an diesen Ort zurück wünschen.


Sedona

25.08.2011 Sedona Arizona

Über Flagstaff erreichen wir nach 27 Meilen Serpentinenfahrt durch den Oak Creek Canyon das 800 Meter tiefer liegende Sedona. Die Landschaft ähnelt der des Monument Valley, wobei hier Tal und Berge bewaldet sind.

Das Touristenstädtchen Sedona macht auf uns einen sehr herausgeputzten Eindruck und schmückt sich gerne auch mal mit fremden Federn (wie unter anderem dem Matterhorn).

Nach drei Nächten unter Pinienbäumen im Oak Creek Canyon, heftigen Gewittern und einigen aufgrund  der enormen Hitze fehlgeschlagenen Trails, fahren wir auf der Route 66 weiter Richtung Westen.


Horseshoe und Grand Canyon

23,24 August 2011 Arizona

Wir haben einen heissen Tag vor uns. So lassen wir uns einen kühlen Schwumm vor der Abfahrt zum Grand Canyon nicht entgehen.

Doch die Erfrischung währt nicht lange. Auf unserem Weg soll noch der wunderschöne Ausblick auf den so genannten Horseshoe liegen, den wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Wir parkieren unser Auto also auf dem dafür vorgesehenen Parkplatz und sehen bereits viele Menschen auf einem sandigen Hügel auf und abschwirren. Da oben muss der Ausblick sein denken wir uns und stampfen unüberlegt mit Flip Flops und ohne Wasser die Düne hoch. Doch der einzige Ausblick der uns da oben erwartet ist auf einen ca. 1 km langen, sandigen abstieg zum wirklichen Aussichtspunkt.

Nun, nochmals zurück zum Auto um richtige Schuhe anzuziehen und um Wasser zu holen? Neeee, zu anstrengend also nichts wie runter und Ausblick geniessen…und wir werden belohnt. Der Ausblick auf den Felsen hinunter ist einfach Atemberaubend und Nervenkitzel pur. Es gibt keinerlei Absperrungen für die mehrere 100 Meter Schlucht hinunter, ein falscher schritt und tschüss…

Bevor wir doch noch runterfallen oder geschupst werden treten wir den Rückweg an…und scheisse…hätten wir doch Wasser dabei und richtige Schuhe an. Denn der Sand fühlt sich wie heisse Kohle unter unseren Füssen an und die Mittagssonne brennt.  Kurz vor dem Hitzeschock kommen wir (Frau) mit roten Köpfen am Parkplatz heil an…nichts wie weg hier.

Gottseidank führt uns der Weg zum Grand Canyon etwas in die Höhe und Wolken schieben sich vor die Sonne. So lässt es sich wieder aushalten…

Was aber wiederum für den Ausblick am Canyon nicht von Vorteil ist…drum entschliessen wir uns auf einem Campingplatz in der Nähe zu Übernachten und die Landschaft mit der Morgensonne zu geniessen.

Da stehen wir nun….vor dem Grand Canyon. Wow, der Anblick lässt sich kaum in Worte fassen, Canyons wohin das Auge reicht…2 Stunden verbringen wir mit Alia auf einem Trail entlang des Canyons und geniessen die wunderschöne Aussicht.


Glen Canyon National Park

22.08.2011 Glen Canyon National Park

Der Glen Canyon National Park gehört zu den schönsten Wassersportrevieren der USA. Mit der Fertigstellung des Glen Canyon Dam bei Page und der Absperrung des Colorado Rivers wurde ab 1962 eine Canyonlandschaft gewaltigen Ausmasses überflutet.

Nach einem kurzen check des offiziellen Campgrounds in der Recreation Area ziehen wir weiter. Unser Reiseführer hat einen Geheimtipp auf Lager… Am Strand gegenüber dem „Lone Rock“ ist Campen gestattet. Erstens günstiger wie in der Recreation Area und zweitens stehen wir direkt im… äh.. sorry.. am Wasser J

Die Wüstenlandschaft rund um den Glen Canyon ist schon sehr eindrücklich. Wir sind uns sicher, an diesem Strand sind wir die einzigen mit einem Wohnmobil ohne Klimaanlage. Es lässt sich auch nur entweder im Schatten oder dann im Seichwarmen Wasser aushalten… Auch nach Sonnenuntergang ist es im Wohnmobil 40 Grad heiss… Arme Alia – Wenigstens wirbelt ihr der Ventilator die ganze Nacht kühle Luft zu. Und arme Susanne und Thomas… Ihnen ist es zwar unter dem Auftstelldach nicht heiss, aber die dröhnenden Stromgeneratoren der anderen Camper vermasselt ihnen einen ruhigen Schlaf…

Nebst ein paar Touris campen hier auch waschechte Amis. Neben uns steht ein paar aus Utah. Sie haben nicht nur ihren Dodge Ram 2500 SuperDuty dabei, nein zum Gespann gehört auch noch ein 20 Meter langer Anhänger im Stile eines Sattelschleppers und zum Schluss noch zwei Jetskies…. Kein wunder buddelt sich der Dodge bei der Platzsuche im weichen Sandboden ein… Natürlich biete ich meine Sandbleche zur Hilfe an J
Mitten in der Nacht trifft dann noch deren Sohn mit Familie ein. Selber Dodge, selber Anhänger und nur Anstelle der Jetskies hängen zwei ATV Offroad Spielzeuge hinten dran.

Während wir so gemütlich vor unserem Auto sitzen, kommen wir mit immer mehr Leuten ins Gespräch. Der Höhepunkt bildet als ein halber Buggyclub uns einen Besuch abstattet. Sie sind begeistert von unserem Gefährt und drücken die Daumen das wir auch den Rest der Reise problemlos über den Globus cruisen.


Zion National Park

21.08.2011 Zion National Park

Gut 4 Stunden cruisen wir über die Bergstrassen zum Zion National Park. Nach dem vorzeigen der Ausweise am Osttor auf gut 2000 MüM, fahren wir durch eine neue felsige Wunderwelt an Farben und Formationen hinunter bis auf 1200 MüM. Das Thermometer steigt und steigt… Unten angekommen nisten wir uns auf dem Campground gleich neben dem Virgin River ein an dem beidseitig gewaltige Felsflächen in allen Rot und Brauntönen in die Höhe streben.

Unser erstes Ziel heisst – ab in den glasklaren und erfrischenden Fluss hüpfen J
Zwar ist er keine 10 Meter breit und zwischen Knie und Bauchtief, aber nur dank diesem nassen etwas lässt es sich hier überhaupt aushalten.

Am nächsten Morgen erkunden wir das Tal noch auf den für uns erlaubten Pfaden entlang dem Virgin River. Der grossteil des Zion Parks ist leider nur mit dem Shuttlebus erreichbar und da gilt natürlich absolutes Hundeverbot ;-(

Trotzdem geniessen am frühen morgen vor unserer Weiterfahrt den letzten Schwumm und sind bereit die nächsten Meilen unter die Räder zu nehmen.


Bryce Canyon

21.08.2011 Bryce Canyon

Ab geht es zum Bryce Canyon National Park. Profimässig weisen wir unseren Jahres National Pass am Haupteingang vor und bekommen freie Fahrt zur Attraktion. Wir werden nicht enttäuscht…

Zwar hat es bereits am Vormittag unzählige von Touristen und die Parkplätze werden knapp, aber dieses wunderschöne Panorama vom Bryce Canyon wird in keinster weise getrübt. Das Farbenspiel ist wunderschön und überall wo der Blick  hinschweift sieht man diese ungewöhnlichen Sandsteinskulpturen. Jetzt verstehen wir auch wieso dieser Ausblick „Amphitheater“ genannt wird.

Sogar Alia darf mit auf den kleinen Rundgang und so geniessen wir diese wunderprächtige Aussicht umsomehr.

Bei diesem Canyon handelt es sich nicht um eine Schlucht im üblichen Sinn. Der Begriff bezieht auf die Abbruchkante des Paunsaugant Plateau, das sich einige hundert Meter über das Tropic Valley und die sich daran anschliessenden Tallandschaften erhebt.

Nach einer Stunde Nervenkitzel am Abgrund und endlos vielen Fotomotiven ziehen wir weiter in Richtung des Zion National Park.


Escalante Petrified Forest

20.08.2011  Escalante Petrified Forest

Weiter geht es Richtung Bryce Canyon. Aber erst gibt es noch einen Zwischenstopp mit Übernachtung in Escalante. Der Escalante Petrified Forest ist bekannt für seine versteinerten Bäume. So lassen wir uns auf einem Campingplatz direkt am See nieder. Die Hitze ist enorm, war es doch sooo schön kühl am Fischlake.

Nichts desto trotz begeben wir uns auf einen kurzen Trail, um uns die versteinerte Bäume anzusehen. Ich binde mir ein Nasses Tuch um die Mütze, damit die Hitze einigermassen erträglich ist…aber trotzdem, es ist glühend Heiss. Hoch geht es den Berg bis wir den ersten versteinerten Baum sehen. Und wenn es nicht angeschrieben wäre, hätten wir ihn gar nicht bemerkt. Erst bei näherem betrachten ist die Holzstrukur und die vielen intensiven Farben erkennbar.

Oben angekommen hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Stausee und unsere Körper freuen sich bereits auf das kühle Nass. Aber erst kommt noch der Abstieg. Alia macht das ganze nichts aus. Sie hat bereits ein paar Rehe gesichtet und hält nach weiteren Ausschau.. somit ist der Tag für sie gerettet.

Mit überhitztem Kopf sind wir wieder auf sicherem Boden. Nichts wie in die Badeklamotten und ab in den See….aaaaahhhh…Traumhaft.

Am Abend zieht dann noch ein richtig heftiges Gewitter an uns vorbei. Aus unserer Erfahrung wissen wir unterdessen: Wenn auch die Amis wegen dem Wetter ihr BBQ unterbrechen dann wird’s ernster…


1. Hochzeitstag am Fishlake

18.08.2011 Fishlake, Utah

Auf Empfehlung unserer Iranischen Freunde fahren wir heute an den Fischlake. Der See ist auf gut 2800 MüM. Wir dürfen demnach auf angenehme Temperaturen hoffen J

Unsere erste kleine Wanderung geht dem See entlang und dann über einen Trail durch die Büsche zurück auf den Campground. Wir sind wieder in Bärengebiet… So richtig wohl ist uns dabei nicht. So heisst es, den ganzen Weg zu Quatschen, Singen, Pfeifen oder zur Not zwei Holzstöcke als Instrument zu benutzen. Nach zwei Stunden sind wir froh wieder zuhause zu sein.

Mit neuem Mut starten wir am nächsten Morgen eine neue Tour. Heute ist unser erster Hochzeitstag J und der soll natürlich ganz etwas Besonderes werden. Das Wetter passt perfekt, leicht bedeckt und angenehm kühl.

Der Trail geht hoch hinauf auf das Fishlake Hightop (11500 Foot, 3450 MüM). Der Ausblick ist einfach grandios, wir treffen während dem ganzen Trail auf keinerlei Wanderer und die Zeit vergeht nur so im Fluge. Nach gut 6km den Berg hochsteigen haben wir dann aber genug. Der Abstieg geht ganz schön in die Knochen und Alia zieht uns immer wieder über die Geröllfelder als hätten wir Skier unter den Füssen. Doch den Blümchen am Wegesrand können wir, oder besser gesagt Thomas, nicht widerstehen. Erst als kein Exemplar mehr in der „Vase“ Platz findet ist er zufrieden.


Capitol Reef

16.08.2011 Capitol Reef, Utah

Auf dem Weg zum Capitol Reef werden wir gewaltig überrascht. Wenn die Mondlandung der NASA in den 60er Jahren gefälscht wurde, dann sicher irgendwo hier auf dem Highway 24 zwischen Green River und Hanksville.

Eine unfruchtbare Stein und Wüstenlandschaft, Menschenleer und dazu diese unerträgliche Hitze. Nur keine Panne jetzt… Ja keine Panne!!

Kein Schatten, von Bäumen und Sträuchern nicht zu sprechen. Wo sollen wir hier den nur übernachten??

Ab Hanksville geht es entlang dem Fremont River Richtung Capitol Reef. Wenigstens ein Fluss, das ist doch schon mal etwas.

Und dann öffnet sich der Garten Eden vor uns. Apfel, Pfirsich und allerlei Sonstige Schattenspendende Bäume wachsen tatsächlich hier im Park dank dem klein anscheinenden Flüsschen.

Kurz nachdem wir auf dem günstigen (10$) Campground unseren Dodge aufgestellt haben wagen wir ein Blick in den Obstgarten. Keine 30 Meter von unserem Schlafplatz entfernt grasen ein halbes dutzend Rehe und Hirsche. Alia ist ausser sich vor Freude…

Zufällig lernen wir am Abend ein Paar aus dem Iran kennen. Sie leben schon seit längerem in den USA und sind 5 Monate im Jahr mit ihrem Monster-Reisebus unterwegs. Das Gespann mit einer länge von 75 Fuss (25 Meter) umfasst noch ein Tauchboot sowie ein Motorrad.

Gebannt hören sie den Geschichten aus ihrer Heimat zu. Sie können es einfach nicht glauben dass wir mit unserem Mowag tatsächlich in ihrem Land waren. Wir verabreden uns noch für den nächsten Tag. Er will uns ein paar Tipps für die Reiseroute in den USA und Kanada mitgeben.


Arches Nationalpark

12.08.2011 Arches Nationalpark, Utah

Wir steuern den nächsten bekannten Park etwas weiter Südlich an. Den Arches Nationalpark. Es ist wieder einmal Wochenende und wir schaffen es nicht ganz bis zum Ziel. Das heisst, Übernachtungsplatz finden.. was am Wochenende gar nicht so einfach ist. Sorry we are complete, heisst es am Lake bei Levan.. Na gut. Zum Glück können wir uns dann schlussendlich doch noch ins Gebüsch vor dem Campground stellen, und das erst noch umsonst J

Am nächsten Morgen geht es schon früh weiter Richtung Arches. Das Wetter zeigt sich gnädig und lässt ziemlich dicke Wolken über uns kreisen, so dass die Fahrt durch die Mondlandschaft sehr erträglich ist.

Laut unseres Reiseführers wissen wir, dass es fast unmöglich ist, einen freien Platz auf dem Campground direkt im Park zu finden. Deshalb entschliessen wir uns, uns erstmals am Coloradoriver einzunisten. So versuchen wir unser Glück am nächsten Morgen und stehen bereits um 7.00 Uhr am Parkeingang. Aber von weitem können wir das Schild: „Campground full“ sehen.. Naja, was solls… wir nutzen die Gelegenheit um uns den Park im  wunderschönen Morgenlicht anzuschauen. Und wir werden nicht enttäuscht. Die skurrilen Sandsteinformationen zeigen sich in der Sonne von seiner besten Seite. Auch hier wagen wir uns trotz Hundeverbot auf einen Trail zu einem der Arches…

Alia widmet sich auf dem Trail wieder einmal dem Erdhörnchen Jagen.. aber diesmal schlägt die Natur zurück…und schwups.. landet unser Hund im Kaktusgebiet.. Sie lässt sich natürlich nichts anmerken und ist noch voller Adrenalin. So darf Thomas danach jede Dorne einzeln aus dem Fell zupfen….Ob sie etwas daraus gelernt hat? Wir bezweifeln dies schwer..

Nach geschlagenen 3 Stunden haben wir genug Sandsteinbögen gesehen, und die Touristen werden auch von Minute zu Minute mehr. Die Sonne brennt vom Himmel…nichts wie in den Coloradoriver um uns abzukühlen.

Der Host von unserem Campingplatz empfiehlt uns einen Trail abseits des Parks. Den „Negro Bil Trailhead“. So stürzen wir uns am nächsten Morgen mit Sack und Pack in den Canyon.. und der nette Herr hat nicht zu viel versprochen. Ein schmaler, sandiger Pfad entlang eines erfrischenden Bächleins führt uns ca. 3,5km durch die menschenleeren Schluchten bis zu einem riesigen Archebogen. Alia darf wieder einmal ungehemmt und ohne Leine herumtoben und wir geniessen die kühle Brise und die wunderschönen, roten Sandsteinfelsen die uns umgeben.

Und da….als Thomas einen Weg hinunter an den Bach sucht trifft er auf eine Schlange…uhhhh, wie unheimlich. Sie ist zwar nicht gross, und auch nicht giftig. Kurz ein Foto schiessen und nichts wie weg hier.

Es geht gegen Mittag zu und die Sonne hat es auch bereits in den Canyon hinein geschafft. So waten wir den gesamten Rückweg im Bach entlang und halten uns so kühl. Immer wieder treffen wir auf Rehe nahe dem Wasserlauf. Zum Glück haben wir Alia immer genau in dieser Sekunde an der Leine…
Einen Sprung in den Beckentiefen Bach mitsamt unseren Kleidern bildet einen perfekten Abschluss dieses Trails.

Nach drei wunderschönen Tagen am Colorado River, neuen Front Scheinwerfern für den Dodge (je 10$) und jede Menge Kaktusstacheln in allen unseren Pfoten, ziehen wir weiter. Es soll erst zurück Richtung Capitol Reef und dann weiter zum Bryce Canyon gehen.


Teton National Park nach Salt Lake City

11.08.2011 Teton National Park nach Salt Lake City

Im Yellowstone National Park ist kein freier Campground mehr zu finden. Aus diesem Grund übernachten wir gleich im anschliessenden Teton Park weiter südlich. Hier haben wir auch endlich mal wieder die Möglichkeit in den Münzautomaten unsere Wäsche zu waschen J

Die weitere Fahrt zum Bearlake (1 Übernachtung am See) und weiter nach Salt Lake City (1 Übernachtung hoch über der Stadt) wird zu einer einzigen Materialschlacht…

Ein Steinschlag auf den Scheinwerfer vorne Links lässt uns als Einäugiger weiterfahren, ein weiterer  Stein von einem entgegenkommenden Lastwagen  schlägt einen gröberen Hick in unsere Windschutzscheibe. Dazu kommen noch ein Plattfuss an der Hinterachse, erst links… am nächsten morgen auf der rechten Seite. In beiden fällen war ein nicht entfernter Beschriftungskleber an der Innenseite des Reifens schuld. Dieser hat sich so lange am Schlauch gerieben bis diesem die Luft ausging. Wir hatten ja noch in Thailand die Räder über Kreuz wechseln lassen und die ehemals vorne montierten Reifen stehen an der Hinterachse unter wesentlich grösserer Last. Fazit: Nun, nach dem vierten Plattfuss sollten wir eigentlich alle Reifen bzw. Beschriftungskleber durchhaben.

Nach über 8 Monaten haben wir das zweite Mal auf unserer Reise den LPG Tank (Kochen und Heizen) nachgefüllt. Da der 90 Liter Tank keine Füllstandsanzeige besitzt, weiss man nie wann einem das Gas ausgeht.

Das letzte Mal füllten wir den Tank an der Türkisch-Iranischen Grenze nach. Für 20 Liter waren damals gut 10 CHF fällig. Hier in den USA ist Gas unglaublich teuer… für 9,5 Gallonen (36L) bezahlen wir über 40 Dollar… Kein Wunder sieht man kaum LPG angetriebene Fahrzeuge.


Zeitbombe Yellowstone

10.08.2011 Yellow Stone National Park South Dakota

Zwischen Cody und dem Yellow Stone NP übernachten wir das erste Mal offiziell im Bärengebiet. Dies wird uns, nebst dem schweren Eisentresor für die Lebensmittel auf jedem Campground, auch in einem interessanten Gespräch mit einem Campenden Lehrer Pärchen bestätigt. Er koordiniert das Einfangen und wieder Auswildern von auffälligen Grizzlys, welche immer wieder die Nähe zu den Menschen suchen. Es gibt jedes Jahr Zwischenfälle im Park, bei welchen Wanderer und Camper verletzt oder gar getötet werden. Nach den letzten Lebensrettenden Tipps (beim Wandern Lärm machen, niemals Bären erschrecken, Essen, Trinken und Abfall immer wegschliessen etc.) ziehen sie mit ihrem Toyota Tundra Wohnmobil weiter.

Nach unseren Informationen sind alle Campgrounds im Park voll belegt. Wir starten deshalb, nach einer ruhigen aber kalten Nacht in gut 1800 Meter über Meer, bereits frühmorgens Richtung Yellow Stone. Die ersten 50km bis zum Parkeingang schrauben sich die Passstrassen hoch bis 2500 MüM. Für 80$ hatten wir schon in Michigan einen Jahrespass für alle Nationalparks gekauft. Kurz am Eingang vorgezeigt, ein paar Infos vom Ranger (Kartenmaterial etc.) erhalten und schon kann unsere Entdeckungstour im 10’000km2 grossen Park losgehen.

Mit dampfenden Quellen werden wir beim Yellowstone Lake begrüsst.  Der See ist riesig und das mit Dampf gesäumte Ufer macht es sehr speziell. Weiter führt uns der Weg über das Canyon Village zu den Mammoth Hot Springs. Die Landschaft zeigt sich mit wunderschönen Wäldern und wo man hindurchblickt dampft es irgendwo.

Und plötzlich sehen wir die ersten Wildtiere. Eine grosse Bisonherde überquert Seelenruhig die Strasse. Mutterkühe grasen mit ihren Kälbern am Fluss, Stiere haben kleine Machtkämpfe…Der Anblick ist einfach überwältigend. Wir könnten die Tiere stundenlang beobachten. Aber immer mehr schaulustige Touristen nähern sich den nicht handzahmen Tieren bis auf 2 Meter.. Wir verstehen dieses Verhalten einfach nicht. Wird doch immer wieder gewarnt, wie gefährlich ein solcher Bulle sein kann.

Wir brauchen etwas abstand von den vielen Touristen, die sich an den bekannten Viewpoints wie Bienenschwärme rumtummeln. So wagen wir es weiter abseits trotz Hundeverbot auf einen Trail um die unglaubliche Landschaft zu geniessen. Die Sonne brennt vom Himmel und die Angst vom Bären hinterm Busch sitzt uns im Nacken. So geben wir uns nach knapp 2 Stunden geschlagen und kehren mit heissen Köpfen zum Auto zurück.

Der Höhepunkt des Parks sind die heissen Quellen mit ihren Terrassen. Durch schmale Pfade konnten wir uns die Hügel in Begleitung mit übel riechendem Schwefelgeruch von Nahem ansehen. Schon erstaunlich was Mutter Natur so alles schaffen kann. Zum Abschluss geht es weiter zum Old Faithful Gesyr, wo aus einer weissen Mondlandschaft jede Stunde eine X-Meter hohe Fontäne aus dem Boden schiesst.. Schön anzusehen, aber ziemlich unheimlich wenn man sich bewusst ist von wo das ganze heisse Zeugs und diese Energie kommt.

Der letzte Ausbruch einer der weltweit grössten Vulkans liegt zwar bereits 600 000 Tausend Jahre zurück. Doch Wissenschaftler sind sich einig…der nächste Ausbruch wird (bald) kommen.


Bighorn Mountains

09.08.2011 Bighorn Mountains Dakota

Unsere zweite kostenlose Nacht verbrachten wir in einem einsamen Canyon bei den Bighorn Mountains. Die Passstrasse führt bis auf 2600 Meter hoch und ist oftmals drei oder vierspurig ausgebaut.

Wir machen einen kurzen halt auf höhe der BigHorns und besuchen das rätselhafte Medicine  Wheel im Bighorn Canyon Nat’l Recreation Area.

Und wie so oft auf unserer Reise – gleich beim parkieren, werden zwei ältere Herren auf uns aufmerksam. Sie erkennen auf den ersten Blick unseren ¾ Tons Pick-Up. Einer der beiden war während seiner Armee Zeit in Mainz/Deutschland stationiert und hatte auch die Gelegenheit die Schweiz zu besuchen. Nach ein paar Fotos geht unsere Fahrt weiter Richtung Cody, dem Ost-Tor zum Yellow Stone National Park.