Zeitbombe Yellowstone

10.08.2011 Yellow Stone National Park South Dakota

Zwischen Cody und dem Yellow Stone NP übernachten wir das erste Mal offiziell im Bärengebiet. Dies wird uns, nebst dem schweren Eisentresor für die Lebensmittel auf jedem Campground, auch in einem interessanten Gespräch mit einem Campenden Lehrer Pärchen bestätigt. Er koordiniert das Einfangen und wieder Auswildern von auffälligen Grizzlys, welche immer wieder die Nähe zu den Menschen suchen. Es gibt jedes Jahr Zwischenfälle im Park, bei welchen Wanderer und Camper verletzt oder gar getötet werden. Nach den letzten Lebensrettenden Tipps (beim Wandern Lärm machen, niemals Bären erschrecken, Essen, Trinken und Abfall immer wegschliessen etc.) ziehen sie mit ihrem Toyota Tundra Wohnmobil weiter.

Nach unseren Informationen sind alle Campgrounds im Park voll belegt. Wir starten deshalb, nach einer ruhigen aber kalten Nacht in gut 1800 Meter über Meer, bereits frühmorgens Richtung Yellow Stone. Die ersten 50km bis zum Parkeingang schrauben sich die Passstrassen hoch bis 2500 MüM. Für 80$ hatten wir schon in Michigan einen Jahrespass für alle Nationalparks gekauft. Kurz am Eingang vorgezeigt, ein paar Infos vom Ranger (Kartenmaterial etc.) erhalten und schon kann unsere Entdeckungstour im 10’000km2 grossen Park losgehen.

Mit dampfenden Quellen werden wir beim Yellowstone Lake begrüsst.  Der See ist riesig und das mit Dampf gesäumte Ufer macht es sehr speziell. Weiter führt uns der Weg über das Canyon Village zu den Mammoth Hot Springs. Die Landschaft zeigt sich mit wunderschönen Wäldern und wo man hindurchblickt dampft es irgendwo.

Und plötzlich sehen wir die ersten Wildtiere. Eine grosse Bisonherde überquert Seelenruhig die Strasse. Mutterkühe grasen mit ihren Kälbern am Fluss, Stiere haben kleine Machtkämpfe…Der Anblick ist einfach überwältigend. Wir könnten die Tiere stundenlang beobachten. Aber immer mehr schaulustige Touristen nähern sich den nicht handzahmen Tieren bis auf 2 Meter.. Wir verstehen dieses Verhalten einfach nicht. Wird doch immer wieder gewarnt, wie gefährlich ein solcher Bulle sein kann.

Wir brauchen etwas abstand von den vielen Touristen, die sich an den bekannten Viewpoints wie Bienenschwärme rumtummeln. So wagen wir es weiter abseits trotz Hundeverbot auf einen Trail um die unglaubliche Landschaft zu geniessen. Die Sonne brennt vom Himmel und die Angst vom Bären hinterm Busch sitzt uns im Nacken. So geben wir uns nach knapp 2 Stunden geschlagen und kehren mit heissen Köpfen zum Auto zurück.

Der Höhepunkt des Parks sind die heissen Quellen mit ihren Terrassen. Durch schmale Pfade konnten wir uns die Hügel in Begleitung mit übel riechendem Schwefelgeruch von Nahem ansehen. Schon erstaunlich was Mutter Natur so alles schaffen kann. Zum Abschluss geht es weiter zum Old Faithful Gesyr, wo aus einer weissen Mondlandschaft jede Stunde eine X-Meter hohe Fontäne aus dem Boden schiesst.. Schön anzusehen, aber ziemlich unheimlich wenn man sich bewusst ist von wo das ganze heisse Zeugs und diese Energie kommt.

Der letzte Ausbruch einer der weltweit grössten Vulkans liegt zwar bereits 600 000 Tausend Jahre zurück. Doch Wissenschaftler sind sich einig…der nächste Ausbruch wird (bald) kommen.

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