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Westküste South and North California

7.-15. September 2011 Westküste South and North California

Über Bakersfield geht es direkt an die Westküste auf Höhe von Guadalupe. Das Thermometer fällt innert weniger Minuten um 10 Grad in den Keller. Nur zeitweise ist ein Blick über die Klippen an die Wunderschönen Strände möglich. Das Wetter sowie die nicht sehr Badefreundlichen Wassertemperaturen  sind leider typisch für diese Jahreszeit…

Ein Highlight ist eine Herde faul am Strand herumliegender Seelöwen kurz vor Monterey. Keine 10 Meter vor uns aalen sie sich gruppenweise sich in der Sonne… Was für ein Leben J Nach einem kurzen Abstecher im „Surfers Paradise“ Santa Cruz fahren wir über San Francisco (Golden Gate Bridge) die Nebel verhangene Küste hinauf. Der Highway 101 und vor allem auch die Küstenstrasse #1 sind zeitweise so eng und kurvig das meine Beifahrer denken wir wären auf der Achterbahn.

Die Preise der vielen Stateparks übertreffen mit ihren einheitlichen 35$ unser Budget. Nach einigen Nächten auf diesen überteuerten Campgrounds sowie auf verschiedenen Bergzipfeln im günstigeren Hinterland verabschieden wir uns durch den Red Woods National Park von der Kalifornischen Westküste.

Speziell gut gefiel uns der State Park in Halfmoon Bay. Die Kilometer langen Strände und wunderschönen Sonnenuntergänge laden zu endlosen Strandspaziergängen ein. Susanne war so überwältigt, dass sie am frühen Morgen vom Bett gleich in die Turnschuhe hüpft und mit Alia eine Joggingrunde drehen muss (sogar mit Sichtung einer Robbe am Strand).

Nachdem wir seit Thailand ohne Frostschutz im Kühlwasser unterwegs sind, hatte ich dies in weiser Voraussicht auf die Kanadischen Minus Temperaturen ausgetauscht. Nach und nach  vermehrten sich die Situation in denen der Motor beinahe überhitzte. Wie sich zeigte war mein selbstgemischtes Kühlwasser mit einem Gefrierpunkt von -60 Grad etwas zu arg…. Sauce raus, neu gemischt, diesmal nur bis -30 Grad und die Motortemperatur ist wieder im grünen Bereich!


Trail of 100 Giants Sequoia National Monument

6. September 2011 Trail of 100 Giants Sequoia National Monument

Unser Rückweg an den Isabella Lake führt uns zum gewünschten Ziel, den Mammutbäumen. Ein schöner Trail führt durch den Wald mit den unglaublich grossen Bäumen. Die einten sind zwischen 2000 und 3000 Jahre alt!!! Einfach nur wunderschön und überwältigend zum anschauen.. Wenn diese Bäume doch nur reden könnten, wie viel hätten sie uns zu erzählen J Die Sequoias werden dicker, wachsen aber mit maximalen Höhen um die 80m nicht so hoch wie die Redwoods. Die bei den dicksten Exemplaren – meterdicke Borke schützt sie vor Insekten, Pilzen und sogar Feuer.

Nun fahren wir wieder am Kern River entlang und können es nicht lassen, doch noch ins Eiskalte Nass zu hüpfen. Thomas gräbt sogar noch einen alten Reifenschlauch aus dem Auto der gleich als Schwimmring herhalten muss….HERRLICH…Wenn es doch nur nicht so viele Fliegen an Land hätte. Nach dem Schwumm und einer kleiner Stärkung entscheiden wir uns wieder zurück an den Isabella Lake zu fahren. Auf dem Weg dahin passieren wir einen Waldbrand, wo mehrere Feuerwehrleute dabei sind um den Herd zu löschen. Sogar ein Hubschrauber wird eingesetzt um zu löschen. Aus nächster nähe sehen wir wie der Helikopter Wasser aus dem Fluss schöpft…und siehe da, keine Menschenseele an dem riesigen Strand.. so geniessen wir einen wunderschönen Abend bei Mondschein und Spaghetti J


Isabella Lake

3.September 2011 Isabella Lake Southern California

Nach den drei Tagen in der Stadt und in Meernähe zieht es uns wieder ins Landesinnere. Ziel ist der Isabella Lake mit den Erwartungen die bekannten grossen Baumriessen zu Gesicht zu bekommen. Die Fahrt zieht sich hin, und so erreichen wir am späten Nachmittag den See. Aber nicht der See zieht uns an, sondern der dazu führende Kern River. Aber diese Rechnung haben wir wohl ohne das Feiertagswochenende „Labor Day“ gemacht. Die Strasse entlang des Flusses ist überströmt von Wochenendtouristen. Auf jedem noch so kleinen Fleck steht entweder ein Zelt oder ein Auto…unglaublich wie voll es hier ist. Da ist leider kein Platz mehr für uns. Na gut, zurück zum See. Da hat es zum glück nicht so viele Leute und wir stehen erst noch umsonst auf einer Recreation Area. Das Seeufer ist sehr sandig und bietet Thomas die besten Möglichkeiten die neuen Reifen am Dodge so richtig unter die Lupe zu nehmen J

Am nächsten Morgen entscheiden wir uns das Gewässer hinter uns zu lassen und ab auf den Berg zum Sequoia National Monument. In der Hoffnung dass da die Touristen etwas weniger werden. Und wir werden belohnt.. nach langer Suche finden wir ein wunderschönes Plätzchen mitten im Wald. Und ein kleines Bächlein als Sahnehäubchen obendrauf fliesst keine 10 Meter vom Haus vorbei. Thomas nutz seit langem wieder einmal die Gelegenheit sein Angelzeug auszupacken…aber was mögen diese Fische wohl zum Abendessen…Brot? Nee, nach einer halben Stunde gibt er das Brotfischen auf und kommt mit gesenktem Kopf und leeren Taschen zurück. Aber der Misserfolg wehrt nicht lange. Wie von Gott gerufen besucht uns unerwartet ein einheimischer, welcher begeistert von unserem Gefährt ist. Als wir auf das Thema Fischen kommen erhalten wir von Ihm einen Insider Tipp. Sheddar Käse ist wohl das Leibgericht der Fische…und ob das nicht schon genug wäre, gibt der nette Herr uns auch gleich eine Dose voll und verabschiedet sich mit einem breiten Grinsen. Kaum sind wir wieder alleine stürzt sich Thomas wieder zum Bach hinunter…aber das Glück liegt ihm wohl heute nicht und so kommt er später wieder mit ernüchtertem Ergebnis zurück…Na, da muss wohl FRAU ans Werk.

Ich mache mich also auf den Weg zum Bach hinunter und Füttere unsere Freunde erst mal schön an…und der Käse geht weg wie warme Semmeln. Nach zwei, drei Fehlversuchen mit dem Hacken….ZACK, da hat einer angebissen. Und nun???????? Scheisse, ich hab tatsächlich einen Fisch an der Angel und weiss nicht was machen.. erst mal um Hilfe schreien und warten bis die rettende Hand kommt. Aber der Gatte lässt auf sich warten…und warten.. Minuten vergehen und der Fisch zappelt um sein Leben. Endlich, Thomas hat es auch noch geschafft.. aber nein…er hat den Hund an der Leine und steht auch noch auf der anderen Seite des Baches…die Geschichte endet mit einem lachenden Fisch und einer entsetzten Ehefrau J

Aber jetzt bloss nicht den Mut verlieren. Angel neu Ködern und Zack, da beisst auch gleich der nächste an…aber wo ist Thomas schon wieder? Der steht immer noch auf der anderen Bachseite. Ich ziehe den Fisch an Land und warte bis der Galgenmeister hier ist. Aber…neiiiiiiiiiiiin.. der Fisch kann sich noch in letzter Sekunde ins rettende Nass retten.

Während ich so langsam die Nerven verliere und immer mehr mitleid mit den Fischen bekommen hat Thomas wieder Blut geleckt. Er versucht es also etwas weiter Fluss aufwärts wo sich unzählige Fische in einem kleinen Teich tummeln. Ich als Glücksbringer natürlich hinterher…und Zack….endlich hat Thomas auch einen Fisch an der Angel…ohne lang rumzufuchteln (so wie ich hahaha) zieht er das Abendmahl an Land und erlöst es…

Währenddessen schmeisse ich mich regelrecht durch den Fluss um an das andere Ufer zu gelangen, da wo die grossen Fische sind.. Angel rein, Fisch raus und diesmal ist auch Thomas zur richtigen Zeit da und wir haben den 2. Fisch auf Sicher. Und nochmals, Angel rein, Fisch raus…unser Menü ist Komplett J wir hätten da bestimmt noch 10 Fische rausholen können, aber drei reicht erstmals für den Anfang und wir grillieren den Fang auf offenem Feuer….LECKEEER.


Los Angeles – Stadt der Engel

31.08.2011 Los Angeles Southern California

Die Fahrt von Las Vegas nach LA teilen wir uns in zwei Etappen ein. Die erste nur mit einem Ziel: Einfach raus aus dieser Hitze hier…

Doch das ist alles andere als einfach. Wir folgen der I-15 Richtung Westen… Stunde um Stunde, Meile für Meile. Erst als wir langsam an höhe gewinnen und die Bergketten des San Bernardio sehen haben wir das gröbste hinter uns.

Wir übernachten auf einem der teuersten Campgrounds in unserer Geschichte: Sagenhafte 35$… Doch zum weitersuchen fehlt uns nach dieser langen Fahrt die Kraft…

Am nächsten Morgen ist es so weit! Heute soll unser Dodge endlich etwas aufgemöbelt werden. Breitere Spur an der Hinterachse, damit das ganze besser auf der Strasse und im Gelände steht. Und auch unsere Reifen wären mal langsam dran. Ein paar tausend Kilometer sind von der Profiltiefe zwar noch drin, doch dem einen mit den bösen Blasen traue ich schon lange nicht mehr.

Es ist 12.00 Uhr und wir treffen in Canoga bei Fred’s Werkstatt ein. Erst noch etwas Smalltalk über seine Zeit in der Armee als der Dollar noch 4,50 Mark wert war. Dann gibt es eine Führung durch seinen Betrieb. Echt erstaunlich wie er mit 75 Jahren noch alles meistert. Verkauf der Ware geht über seinen Webshop und Ebay. Bezahlung über Paypal und Google Checkout etc. Lieferung gleich am nächsten Tag, jeder Anrufer berät er persönlich.

Als er allerdings meine DANA60 Hinterachse genauer anschaut ist die Freundschaft schnell vorbei. ½ Zoll Radbolzen, Linksgewinde auf der Fahrerseite… Solche alte Bolzen hat er schon lange entsorgt. Heute ist bei diesen Trucks alles 9/16 Zoll und Rechtsgewinde. Der erste Schritt zur Lösung heisst, es müssen zwei neue Felgen mit grösserem Lochdurchmesser für die Hinterachse her. Der grössere Lochdurchmesser erlaubt dann eine Zentrierung über diesen und bietet gleichzeitig mehr Aufstandfläche zwischen Spurplatte und Felge.

Eine stunde später stehe ich mit den gebrauchten Ford E-350 7×16 Felgen (von Caps and Hubs) wieder auf der Matte J Kurz nach 17.00 Uhr haben wir alles zusammen und ich laufe zufrieden mit den beiden 2 Zoll Stahlverbreiterungen aus der Werkstatt.

Wir Übernachten im Motel 6, es ist die einzige Unterkunft die Hunde erlaubt und dafür nicht mal einen Aufpreis verlangt. Das Zimmer ist für gut 70$ die Nacht zu haben und mit Kabelfernsehen, Microwelle und einem Kühlschrank ausgestattet.

Am nächsten Tag wagen wir einen Abstecher in das ca. 20 Meilen entfernte Hollywood. Der Griffinpark bietet schöne Möglichkeiten für einen Trail und ist durchaus auch als Outdoor Werkstatt für das umlackieren der Felgen zu empfehlen.

Nun fehlen uns noch neue Reifen damit die Felgen und Spurverbreiterungen montiert werden können. Über das Internet finde ich viele positive Feedbacks über den Valley Discount Tire. Es soll diesmal etwas breitere BFG All Terrain in den Massen 265/75/16 geben (gute 3cm breiter als der alte). Diese eignen sich nicht nur für das Rumcruisen im Sand sondern werden auch im Schnee und auf Eis in Kanada eine gute Figur abgeben. Bei dem aktuellen Dollarkurs lassen wir uns dieses Schnäppchen nicht entgehen und bestellen die vier Reifen sowie zwei neue Schläuche für die Sprengringfelgen an der Vorderachse auf den nächsten Tag.

Als wir am Abend ins Motel zurückkehren wir uns mullmig… Polizeifahrzeuge sowie ein Leichenwagen stehen vor dem Eingang… Näheres erfahren wir nicht, aber da macht man sich natürlich Gedanken…Und als dann am nächsten morgen noch ein Fahrzeug von einer Reinigungsfirma vor dem Hotel steht machen wir uns schnell von den Socken..

Bis die neuen Reifen gegen Mittag eintreffen, mache ich mich auch den Weg zur „Valley Pacific Frame and Suspension“. Nachdem die Halterung der Zusatzluftfederung zum dritten mal hinten links angebrochen ist, wird es Zeit das ganze zu überdenken. Nach der Besprechung mit dem Werkstattmeister wird die Luftfederung ausgebaut und das Blattfederpaket um ein Blatt verstärkt. Damit hat der Dodge hinter wieder die optimale Höhe und bei der ersten Probefahrt zeigt sich auf Anhieb das dies die richtige Lösung war. Die Luftfederung war zeitweise so hart das er hinten kaum noch federte und damit auch die Vorderachse überlastet wurde. Nun mit der Blattfeder ist es wieder viel angenehmer über buckelige Strassen zu fahren (der Dodge federt wieder J ), Seitenwind und überholende LKW’s sind nach wie vor kaum zu spüren.

Nach 8 Stunden Umbau der Federung geht es gleich weiter zum Reifenmonteur. Punkt 18.00 Uhr ist auch das erledigt. Endlich neue Reifen, 50mm Spurverbreiterung pro Seite und eine verstärkte Blattfederung. Jetzt sind wir bereit für die nächsten 15000km J


Viva Las Vegas

30.08.2011 Las Vegas

Yuhuuu, wir fahren nach Las Vegas.. aber um ans Ziel zu gelangen müssen wir erst durch den auf 50 Grad vorgewärmten Backofen.. Wir stellen uns also wieder einmal auf HEISS ein und ab geht es….je näher wir unserem Ziel kommen, desto unerträglicher wird es. Links und rechts nichts als Wüste.. auch das Kühlwasser kocht schon bald. Bloss nicht stehen bleiben lieber Dodge..

Das Thermometer klettert auf unglaubliche 50 Grad im Schatten hinauf…und nicht mal der Fahrtwind dient zum abkühlen, im Gegenteil. Wir halten die Fenster geschlossen, denn wenn sie offen sind kommt nur Backofenluft rein…unglaublich.

Zum Glück fahren wir kurz vor Las Vegas noch den Lake Mead an…nichts wie rein ins kühle.. ähm eher lauwarme Nass. Aber jetzt nicht klagen, besser als nichts J

Unser Hotelzimmer haben wir bereits eine Nacht zuvor gebucht, das Super 8 direkt 1 Block neben dem berühmten Strip.

Nichts wie ins klimatisierte Zimmer…ahh, was für eine Wohltat.

Kurz vor dem eindunkeln machen wir uns Stadtfertig. Alia muss leider das Zimmer hüten. Die Hoffnung auf Abkühlung bei Nacht haben wir bereits auf dem Weg zum Strip aufgegeben, denn selbst in der Nacht sind es mind. noch 35 Grad..

5 Stunden später kommen wir mit schmerzenden Füssen ins Zimmer zurück.. Das nächste mal bitte keine Flip-Flops mehr für den Ausgang.

Wow, was für eine durchgeknallte und mit Touristen vollgestopfte Stadt.

Klar konnten wir uns es nicht verkneifen in ein Casino zu gehen und die einarmigen Banditen zu füttern.. Susanne hat mit 75 cent 10 Dollar rausgeholt und Thomas mit 5 Dollar nullkommanichts… no comment.


Wabayuma Park

28.08.2011 Kingman Arizona

Auf der Fahrt Richtung Kingman wurde uns noch die letzte Bonus-Stunde geschenkt J Wir befinden uns in der Pacific Time Zone der Westküste und liegen nun 8 Stunden hinter den Europäern.

Als wir in Kingman eintreffen sind nur noch auf gut 800 MüM und 150 km von Las Vegas entfernt. Lange suchen wir nach einem Campground. Doch keiner bietet auch nur einen klitze kleinen Flecken Schatten und für das verlangen die auch noch zwischen 25 und 35$ pro Nacht…..

Müde und entnervt entschliessen wir uns den ca. 30km entfernten und auf über 2200 MüM liegenden Wabayuma Park anzusteuern. Gerade rechtzeitig vor dem eindunkeln treffen wir auf dem grosszügigen Campground ein.

Rund um uns herum sehen wir ein Feuerwerk an Blitzen. Was für ein Anblick! Glücklicherweise bleiben wir bis auf ein paar Regentropfen vom Unwetter verschont.

In der Nacht kühlt es wunderbar ab, einzig die im Wald herumziehenden Elche wecken uns immer wieder mal auf.

Wie durch ein Wunder haben wir mit unseren WLAN Antennen Internetempfang. Endlich mal wieder nach Lust und Laune im Web Surfen. Blog aktualisieren, Hotel in Las Vegas Buchen und und und J
Zu guter letzt finde ich in Los Angeles einen Hersteller von Spurverbreiterungen aus Stahl. Fred Goeske, eine Legende im Motorsport ruft mich auch keine 30 Minuten nach meiner email Anfrage an. Und das am Sonntagmorgen! Der heute 75jährige Fred war in den 60er Jahren in Worms Deutschland stationiert, hat in dieser Zeit geheiratet und seine deutsche Frau gleich mit nach Amerika mitgenommen. Wir verabreden uns für ein Treffen in seiner Werkstatt mitte Woche. Man bin ich gespannt J

Nach zwei Übernachtungen wagen wir uns wieder vom Berg herunter. Wir sind uns bewusst, auf den nächsten knapp 200 Kilometer Autofahrt nach Las Vegas werden wir uns noch oft an diesen Ort zurück wünschen.


Sedona

25.08.2011 Sedona Arizona

Über Flagstaff erreichen wir nach 27 Meilen Serpentinenfahrt durch den Oak Creek Canyon das 800 Meter tiefer liegende Sedona. Die Landschaft ähnelt der des Monument Valley, wobei hier Tal und Berge bewaldet sind.

Das Touristenstädtchen Sedona macht auf uns einen sehr herausgeputzten Eindruck und schmückt sich gerne auch mal mit fremden Federn (wie unter anderem dem Matterhorn).

Nach drei Nächten unter Pinienbäumen im Oak Creek Canyon, heftigen Gewittern und einigen aufgrund  der enormen Hitze fehlgeschlagenen Trails, fahren wir auf der Route 66 weiter Richtung Westen.


Horseshoe und Grand Canyon

23,24 August 2011 Arizona

Wir haben einen heissen Tag vor uns. So lassen wir uns einen kühlen Schwumm vor der Abfahrt zum Grand Canyon nicht entgehen.

Doch die Erfrischung währt nicht lange. Auf unserem Weg soll noch der wunderschöne Ausblick auf den so genannten Horseshoe liegen, den wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Wir parkieren unser Auto also auf dem dafür vorgesehenen Parkplatz und sehen bereits viele Menschen auf einem sandigen Hügel auf und abschwirren. Da oben muss der Ausblick sein denken wir uns und stampfen unüberlegt mit Flip Flops und ohne Wasser die Düne hoch. Doch der einzige Ausblick der uns da oben erwartet ist auf einen ca. 1 km langen, sandigen abstieg zum wirklichen Aussichtspunkt.

Nun, nochmals zurück zum Auto um richtige Schuhe anzuziehen und um Wasser zu holen? Neeee, zu anstrengend also nichts wie runter und Ausblick geniessen…und wir werden belohnt. Der Ausblick auf den Felsen hinunter ist einfach Atemberaubend und Nervenkitzel pur. Es gibt keinerlei Absperrungen für die mehrere 100 Meter Schlucht hinunter, ein falscher schritt und tschüss…

Bevor wir doch noch runterfallen oder geschupst werden treten wir den Rückweg an…und scheisse…hätten wir doch Wasser dabei und richtige Schuhe an. Denn der Sand fühlt sich wie heisse Kohle unter unseren Füssen an und die Mittagssonne brennt.  Kurz vor dem Hitzeschock kommen wir (Frau) mit roten Köpfen am Parkplatz heil an…nichts wie weg hier.

Gottseidank führt uns der Weg zum Grand Canyon etwas in die Höhe und Wolken schieben sich vor die Sonne. So lässt es sich wieder aushalten…

Was aber wiederum für den Ausblick am Canyon nicht von Vorteil ist…drum entschliessen wir uns auf einem Campingplatz in der Nähe zu Übernachten und die Landschaft mit der Morgensonne zu geniessen.

Da stehen wir nun….vor dem Grand Canyon. Wow, der Anblick lässt sich kaum in Worte fassen, Canyons wohin das Auge reicht…2 Stunden verbringen wir mit Alia auf einem Trail entlang des Canyons und geniessen die wunderschöne Aussicht.


Glen Canyon National Park

22.08.2011 Glen Canyon National Park

Der Glen Canyon National Park gehört zu den schönsten Wassersportrevieren der USA. Mit der Fertigstellung des Glen Canyon Dam bei Page und der Absperrung des Colorado Rivers wurde ab 1962 eine Canyonlandschaft gewaltigen Ausmasses überflutet.

Nach einem kurzen check des offiziellen Campgrounds in der Recreation Area ziehen wir weiter. Unser Reiseführer hat einen Geheimtipp auf Lager… Am Strand gegenüber dem „Lone Rock“ ist Campen gestattet. Erstens günstiger wie in der Recreation Area und zweitens stehen wir direkt im… äh.. sorry.. am Wasser J

Die Wüstenlandschaft rund um den Glen Canyon ist schon sehr eindrücklich. Wir sind uns sicher, an diesem Strand sind wir die einzigen mit einem Wohnmobil ohne Klimaanlage. Es lässt sich auch nur entweder im Schatten oder dann im Seichwarmen Wasser aushalten… Auch nach Sonnenuntergang ist es im Wohnmobil 40 Grad heiss… Arme Alia – Wenigstens wirbelt ihr der Ventilator die ganze Nacht kühle Luft zu. Und arme Susanne und Thomas… Ihnen ist es zwar unter dem Auftstelldach nicht heiss, aber die dröhnenden Stromgeneratoren der anderen Camper vermasselt ihnen einen ruhigen Schlaf…

Nebst ein paar Touris campen hier auch waschechte Amis. Neben uns steht ein paar aus Utah. Sie haben nicht nur ihren Dodge Ram 2500 SuperDuty dabei, nein zum Gespann gehört auch noch ein 20 Meter langer Anhänger im Stile eines Sattelschleppers und zum Schluss noch zwei Jetskies…. Kein wunder buddelt sich der Dodge bei der Platzsuche im weichen Sandboden ein… Natürlich biete ich meine Sandbleche zur Hilfe an J
Mitten in der Nacht trifft dann noch deren Sohn mit Familie ein. Selber Dodge, selber Anhänger und nur Anstelle der Jetskies hängen zwei ATV Offroad Spielzeuge hinten dran.

Während wir so gemütlich vor unserem Auto sitzen, kommen wir mit immer mehr Leuten ins Gespräch. Der Höhepunkt bildet als ein halber Buggyclub uns einen Besuch abstattet. Sie sind begeistert von unserem Gefährt und drücken die Daumen das wir auch den Rest der Reise problemlos über den Globus cruisen.


Zion National Park

21.08.2011 Zion National Park

Gut 4 Stunden cruisen wir über die Bergstrassen zum Zion National Park. Nach dem vorzeigen der Ausweise am Osttor auf gut 2000 MüM, fahren wir durch eine neue felsige Wunderwelt an Farben und Formationen hinunter bis auf 1200 MüM. Das Thermometer steigt und steigt… Unten angekommen nisten wir uns auf dem Campground gleich neben dem Virgin River ein an dem beidseitig gewaltige Felsflächen in allen Rot und Brauntönen in die Höhe streben.

Unser erstes Ziel heisst – ab in den glasklaren und erfrischenden Fluss hüpfen J
Zwar ist er keine 10 Meter breit und zwischen Knie und Bauchtief, aber nur dank diesem nassen etwas lässt es sich hier überhaupt aushalten.

Am nächsten Morgen erkunden wir das Tal noch auf den für uns erlaubten Pfaden entlang dem Virgin River. Der grossteil des Zion Parks ist leider nur mit dem Shuttlebus erreichbar und da gilt natürlich absolutes Hundeverbot ;-(

Trotzdem geniessen am frühen morgen vor unserer Weiterfahrt den letzten Schwumm und sind bereit die nächsten Meilen unter die Räder zu nehmen.


Bryce Canyon

21.08.2011 Bryce Canyon

Ab geht es zum Bryce Canyon National Park. Profimässig weisen wir unseren Jahres National Pass am Haupteingang vor und bekommen freie Fahrt zur Attraktion. Wir werden nicht enttäuscht…

Zwar hat es bereits am Vormittag unzählige von Touristen und die Parkplätze werden knapp, aber dieses wunderschöne Panorama vom Bryce Canyon wird in keinster weise getrübt. Das Farbenspiel ist wunderschön und überall wo der Blick  hinschweift sieht man diese ungewöhnlichen Sandsteinskulpturen. Jetzt verstehen wir auch wieso dieser Ausblick „Amphitheater“ genannt wird.

Sogar Alia darf mit auf den kleinen Rundgang und so geniessen wir diese wunderprächtige Aussicht umsomehr.

Bei diesem Canyon handelt es sich nicht um eine Schlucht im üblichen Sinn. Der Begriff bezieht auf die Abbruchkante des Paunsaugant Plateau, das sich einige hundert Meter über das Tropic Valley und die sich daran anschliessenden Tallandschaften erhebt.

Nach einer Stunde Nervenkitzel am Abgrund und endlos vielen Fotomotiven ziehen wir weiter in Richtung des Zion National Park.


Escalante Petrified Forest

20.08.2011  Escalante Petrified Forest

Weiter geht es Richtung Bryce Canyon. Aber erst gibt es noch einen Zwischenstopp mit Übernachtung in Escalante. Der Escalante Petrified Forest ist bekannt für seine versteinerten Bäume. So lassen wir uns auf einem Campingplatz direkt am See nieder. Die Hitze ist enorm, war es doch sooo schön kühl am Fischlake.

Nichts desto trotz begeben wir uns auf einen kurzen Trail, um uns die versteinerte Bäume anzusehen. Ich binde mir ein Nasses Tuch um die Mütze, damit die Hitze einigermassen erträglich ist…aber trotzdem, es ist glühend Heiss. Hoch geht es den Berg bis wir den ersten versteinerten Baum sehen. Und wenn es nicht angeschrieben wäre, hätten wir ihn gar nicht bemerkt. Erst bei näherem betrachten ist die Holzstrukur und die vielen intensiven Farben erkennbar.

Oben angekommen hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Stausee und unsere Körper freuen sich bereits auf das kühle Nass. Aber erst kommt noch der Abstieg. Alia macht das ganze nichts aus. Sie hat bereits ein paar Rehe gesichtet und hält nach weiteren Ausschau.. somit ist der Tag für sie gerettet.

Mit überhitztem Kopf sind wir wieder auf sicherem Boden. Nichts wie in die Badeklamotten und ab in den See….aaaaahhhh…Traumhaft.

Am Abend zieht dann noch ein richtig heftiges Gewitter an uns vorbei. Aus unserer Erfahrung wissen wir unterdessen: Wenn auch die Amis wegen dem Wetter ihr BBQ unterbrechen dann wird’s ernster…


1. Hochzeitstag am Fishlake

18.08.2011 Fishlake, Utah

Auf Empfehlung unserer Iranischen Freunde fahren wir heute an den Fischlake. Der See ist auf gut 2800 MüM. Wir dürfen demnach auf angenehme Temperaturen hoffen J

Unsere erste kleine Wanderung geht dem See entlang und dann über einen Trail durch die Büsche zurück auf den Campground. Wir sind wieder in Bärengebiet… So richtig wohl ist uns dabei nicht. So heisst es, den ganzen Weg zu Quatschen, Singen, Pfeifen oder zur Not zwei Holzstöcke als Instrument zu benutzen. Nach zwei Stunden sind wir froh wieder zuhause zu sein.

Mit neuem Mut starten wir am nächsten Morgen eine neue Tour. Heute ist unser erster Hochzeitstag J und der soll natürlich ganz etwas Besonderes werden. Das Wetter passt perfekt, leicht bedeckt und angenehm kühl.

Der Trail geht hoch hinauf auf das Fishlake Hightop (11500 Foot, 3450 MüM). Der Ausblick ist einfach grandios, wir treffen während dem ganzen Trail auf keinerlei Wanderer und die Zeit vergeht nur so im Fluge. Nach gut 6km den Berg hochsteigen haben wir dann aber genug. Der Abstieg geht ganz schön in die Knochen und Alia zieht uns immer wieder über die Geröllfelder als hätten wir Skier unter den Füssen. Doch den Blümchen am Wegesrand können wir, oder besser gesagt Thomas, nicht widerstehen. Erst als kein Exemplar mehr in der „Vase“ Platz findet ist er zufrieden.


Capitol Reef

16.08.2011 Capitol Reef, Utah

Auf dem Weg zum Capitol Reef werden wir gewaltig überrascht. Wenn die Mondlandung der NASA in den 60er Jahren gefälscht wurde, dann sicher irgendwo hier auf dem Highway 24 zwischen Green River und Hanksville.

Eine unfruchtbare Stein und Wüstenlandschaft, Menschenleer und dazu diese unerträgliche Hitze. Nur keine Panne jetzt… Ja keine Panne!!

Kein Schatten, von Bäumen und Sträuchern nicht zu sprechen. Wo sollen wir hier den nur übernachten??

Ab Hanksville geht es entlang dem Fremont River Richtung Capitol Reef. Wenigstens ein Fluss, das ist doch schon mal etwas.

Und dann öffnet sich der Garten Eden vor uns. Apfel, Pfirsich und allerlei Sonstige Schattenspendende Bäume wachsen tatsächlich hier im Park dank dem klein anscheinenden Flüsschen.

Kurz nachdem wir auf dem günstigen (10$) Campground unseren Dodge aufgestellt haben wagen wir ein Blick in den Obstgarten. Keine 30 Meter von unserem Schlafplatz entfernt grasen ein halbes dutzend Rehe und Hirsche. Alia ist ausser sich vor Freude…

Zufällig lernen wir am Abend ein Paar aus dem Iran kennen. Sie leben schon seit längerem in den USA und sind 5 Monate im Jahr mit ihrem Monster-Reisebus unterwegs. Das Gespann mit einer länge von 75 Fuss (25 Meter) umfasst noch ein Tauchboot sowie ein Motorrad.

Gebannt hören sie den Geschichten aus ihrer Heimat zu. Sie können es einfach nicht glauben dass wir mit unserem Mowag tatsächlich in ihrem Land waren. Wir verabreden uns noch für den nächsten Tag. Er will uns ein paar Tipps für die Reiseroute in den USA und Kanada mitgeben.


Arches Nationalpark

12.08.2011 Arches Nationalpark, Utah

Wir steuern den nächsten bekannten Park etwas weiter Südlich an. Den Arches Nationalpark. Es ist wieder einmal Wochenende und wir schaffen es nicht ganz bis zum Ziel. Das heisst, Übernachtungsplatz finden.. was am Wochenende gar nicht so einfach ist. Sorry we are complete, heisst es am Lake bei Levan.. Na gut. Zum Glück können wir uns dann schlussendlich doch noch ins Gebüsch vor dem Campground stellen, und das erst noch umsonst J

Am nächsten Morgen geht es schon früh weiter Richtung Arches. Das Wetter zeigt sich gnädig und lässt ziemlich dicke Wolken über uns kreisen, so dass die Fahrt durch die Mondlandschaft sehr erträglich ist.

Laut unseres Reiseführers wissen wir, dass es fast unmöglich ist, einen freien Platz auf dem Campground direkt im Park zu finden. Deshalb entschliessen wir uns, uns erstmals am Coloradoriver einzunisten. So versuchen wir unser Glück am nächsten Morgen und stehen bereits um 7.00 Uhr am Parkeingang. Aber von weitem können wir das Schild: „Campground full“ sehen.. Naja, was solls… wir nutzen die Gelegenheit um uns den Park im  wunderschönen Morgenlicht anzuschauen. Und wir werden nicht enttäuscht. Die skurrilen Sandsteinformationen zeigen sich in der Sonne von seiner besten Seite. Auch hier wagen wir uns trotz Hundeverbot auf einen Trail zu einem der Arches…

Alia widmet sich auf dem Trail wieder einmal dem Erdhörnchen Jagen.. aber diesmal schlägt die Natur zurück…und schwups.. landet unser Hund im Kaktusgebiet.. Sie lässt sich natürlich nichts anmerken und ist noch voller Adrenalin. So darf Thomas danach jede Dorne einzeln aus dem Fell zupfen….Ob sie etwas daraus gelernt hat? Wir bezweifeln dies schwer..

Nach geschlagenen 3 Stunden haben wir genug Sandsteinbögen gesehen, und die Touristen werden auch von Minute zu Minute mehr. Die Sonne brennt vom Himmel…nichts wie in den Coloradoriver um uns abzukühlen.

Der Host von unserem Campingplatz empfiehlt uns einen Trail abseits des Parks. Den „Negro Bil Trailhead“. So stürzen wir uns am nächsten Morgen mit Sack und Pack in den Canyon.. und der nette Herr hat nicht zu viel versprochen. Ein schmaler, sandiger Pfad entlang eines erfrischenden Bächleins führt uns ca. 3,5km durch die menschenleeren Schluchten bis zu einem riesigen Archebogen. Alia darf wieder einmal ungehemmt und ohne Leine herumtoben und wir geniessen die kühle Brise und die wunderschönen, roten Sandsteinfelsen die uns umgeben.

Und da….als Thomas einen Weg hinunter an den Bach sucht trifft er auf eine Schlange…uhhhh, wie unheimlich. Sie ist zwar nicht gross, und auch nicht giftig. Kurz ein Foto schiessen und nichts wie weg hier.

Es geht gegen Mittag zu und die Sonne hat es auch bereits in den Canyon hinein geschafft. So waten wir den gesamten Rückweg im Bach entlang und halten uns so kühl. Immer wieder treffen wir auf Rehe nahe dem Wasserlauf. Zum Glück haben wir Alia immer genau in dieser Sekunde an der Leine…
Einen Sprung in den Beckentiefen Bach mitsamt unseren Kleidern bildet einen perfekten Abschluss dieses Trails.

Nach drei wunderschönen Tagen am Colorado River, neuen Front Scheinwerfern für den Dodge (je 10$) und jede Menge Kaktusstacheln in allen unseren Pfoten, ziehen wir weiter. Es soll erst zurück Richtung Capitol Reef und dann weiter zum Bryce Canyon gehen.


Teton National Park nach Salt Lake City

11.08.2011 Teton National Park nach Salt Lake City

Im Yellowstone National Park ist kein freier Campground mehr zu finden. Aus diesem Grund übernachten wir gleich im anschliessenden Teton Park weiter südlich. Hier haben wir auch endlich mal wieder die Möglichkeit in den Münzautomaten unsere Wäsche zu waschen J

Die weitere Fahrt zum Bearlake (1 Übernachtung am See) und weiter nach Salt Lake City (1 Übernachtung hoch über der Stadt) wird zu einer einzigen Materialschlacht…

Ein Steinschlag auf den Scheinwerfer vorne Links lässt uns als Einäugiger weiterfahren, ein weiterer  Stein von einem entgegenkommenden Lastwagen  schlägt einen gröberen Hick in unsere Windschutzscheibe. Dazu kommen noch ein Plattfuss an der Hinterachse, erst links… am nächsten morgen auf der rechten Seite. In beiden fällen war ein nicht entfernter Beschriftungskleber an der Innenseite des Reifens schuld. Dieser hat sich so lange am Schlauch gerieben bis diesem die Luft ausging. Wir hatten ja noch in Thailand die Räder über Kreuz wechseln lassen und die ehemals vorne montierten Reifen stehen an der Hinterachse unter wesentlich grösserer Last. Fazit: Nun, nach dem vierten Plattfuss sollten wir eigentlich alle Reifen bzw. Beschriftungskleber durchhaben.

Nach über 8 Monaten haben wir das zweite Mal auf unserer Reise den LPG Tank (Kochen und Heizen) nachgefüllt. Da der 90 Liter Tank keine Füllstandsanzeige besitzt, weiss man nie wann einem das Gas ausgeht.

Das letzte Mal füllten wir den Tank an der Türkisch-Iranischen Grenze nach. Für 20 Liter waren damals gut 10 CHF fällig. Hier in den USA ist Gas unglaublich teuer… für 9,5 Gallonen (36L) bezahlen wir über 40 Dollar… Kein Wunder sieht man kaum LPG angetriebene Fahrzeuge.


Zeitbombe Yellowstone

10.08.2011 Yellow Stone National Park South Dakota

Zwischen Cody und dem Yellow Stone NP übernachten wir das erste Mal offiziell im Bärengebiet. Dies wird uns, nebst dem schweren Eisentresor für die Lebensmittel auf jedem Campground, auch in einem interessanten Gespräch mit einem Campenden Lehrer Pärchen bestätigt. Er koordiniert das Einfangen und wieder Auswildern von auffälligen Grizzlys, welche immer wieder die Nähe zu den Menschen suchen. Es gibt jedes Jahr Zwischenfälle im Park, bei welchen Wanderer und Camper verletzt oder gar getötet werden. Nach den letzten Lebensrettenden Tipps (beim Wandern Lärm machen, niemals Bären erschrecken, Essen, Trinken und Abfall immer wegschliessen etc.) ziehen sie mit ihrem Toyota Tundra Wohnmobil weiter.

Nach unseren Informationen sind alle Campgrounds im Park voll belegt. Wir starten deshalb, nach einer ruhigen aber kalten Nacht in gut 1800 Meter über Meer, bereits frühmorgens Richtung Yellow Stone. Die ersten 50km bis zum Parkeingang schrauben sich die Passstrassen hoch bis 2500 MüM. Für 80$ hatten wir schon in Michigan einen Jahrespass für alle Nationalparks gekauft. Kurz am Eingang vorgezeigt, ein paar Infos vom Ranger (Kartenmaterial etc.) erhalten und schon kann unsere Entdeckungstour im 10’000km2 grossen Park losgehen.

Mit dampfenden Quellen werden wir beim Yellowstone Lake begrüsst.  Der See ist riesig und das mit Dampf gesäumte Ufer macht es sehr speziell. Weiter führt uns der Weg über das Canyon Village zu den Mammoth Hot Springs. Die Landschaft zeigt sich mit wunderschönen Wäldern und wo man hindurchblickt dampft es irgendwo.

Und plötzlich sehen wir die ersten Wildtiere. Eine grosse Bisonherde überquert Seelenruhig die Strasse. Mutterkühe grasen mit ihren Kälbern am Fluss, Stiere haben kleine Machtkämpfe…Der Anblick ist einfach überwältigend. Wir könnten die Tiere stundenlang beobachten. Aber immer mehr schaulustige Touristen nähern sich den nicht handzahmen Tieren bis auf 2 Meter.. Wir verstehen dieses Verhalten einfach nicht. Wird doch immer wieder gewarnt, wie gefährlich ein solcher Bulle sein kann.

Wir brauchen etwas abstand von den vielen Touristen, die sich an den bekannten Viewpoints wie Bienenschwärme rumtummeln. So wagen wir es weiter abseits trotz Hundeverbot auf einen Trail um die unglaubliche Landschaft zu geniessen. Die Sonne brennt vom Himmel und die Angst vom Bären hinterm Busch sitzt uns im Nacken. So geben wir uns nach knapp 2 Stunden geschlagen und kehren mit heissen Köpfen zum Auto zurück.

Der Höhepunkt des Parks sind die heissen Quellen mit ihren Terrassen. Durch schmale Pfade konnten wir uns die Hügel in Begleitung mit übel riechendem Schwefelgeruch von Nahem ansehen. Schon erstaunlich was Mutter Natur so alles schaffen kann. Zum Abschluss geht es weiter zum Old Faithful Gesyr, wo aus einer weissen Mondlandschaft jede Stunde eine X-Meter hohe Fontäne aus dem Boden schiesst.. Schön anzusehen, aber ziemlich unheimlich wenn man sich bewusst ist von wo das ganze heisse Zeugs und diese Energie kommt.

Der letzte Ausbruch einer der weltweit grössten Vulkans liegt zwar bereits 600 000 Tausend Jahre zurück. Doch Wissenschaftler sind sich einig…der nächste Ausbruch wird (bald) kommen.


Bighorn Mountains

09.08.2011 Bighorn Mountains Dakota

Unsere zweite kostenlose Nacht verbrachten wir in einem einsamen Canyon bei den Bighorn Mountains. Die Passstrasse führt bis auf 2600 Meter hoch und ist oftmals drei oder vierspurig ausgebaut.

Wir machen einen kurzen halt auf höhe der BigHorns und besuchen das rätselhafte Medicine  Wheel im Bighorn Canyon Nat’l Recreation Area.

Und wie so oft auf unserer Reise – gleich beim parkieren, werden zwei ältere Herren auf uns aufmerksam. Sie erkennen auf den ersten Blick unseren ¾ Tons Pick-Up. Einer der beiden war während seiner Armee Zeit in Mainz/Deutschland stationiert und hatte auch die Gelegenheit die Schweiz zu besuchen. Nach ein paar Fotos geht unsere Fahrt weiter Richtung Cody, dem Ost-Tor zum Yellow Stone National Park.


Black Hills South Dakota

08.08.2011 Black Hills South Dakota

Auf der Strecke zwischen Pierre und Sturgis (einem Vorort der Black Hills) begegnen uns unzählige Bikefahrer, ob alleine oder in ganzen Gruppen. Diese Strecke durch die Prärie, unglaublich lang und gerade, scheint es den Harley-Fans angetan zu haben.

Als wir dann in Sturgis eintreffen wird uns klar wo diese Schar an umherschwirrenden Bienen ihr Nest haben. Wie uns erzählt wird startet am nächsten Tag eines der grössten Biketreffen hier in den USA. Es soll eine ganze Woche dauern und bis zu 75’000 Biker anlocken. Wie faszinierend das auch auf den ersten Blick für uns erscheint… Wir wollen weg aus diesem auspuffknatternden und lauten Gewussel…

Doch die Suche nach einem Campingground in den nahe gelegenen Black Hills gestaltet sich schwierig. Die Biker haben den gesamten National Forest beschlagnahmt, keine Ecke ist zu finden an welcher nicht gleich ein Biker um die Kurve geflitzt kommt.

Wir geben die Suche nach Einsamkeit auf und quartieren uns in der Nähe der Mt. Rushmore ein. Das Getöse und Gedonnere der Harleys ist bis spät in die Nacht zu hören und am nächsten Morgen auch gleich wieder das erste was unsere Ohren ertragen müssen.

Unser Weg führt zu den vier in Granit gemeisselten Köpfen ehemaliger amerikanischer Präsidenten. Wirklich beeindruckend die über 20 Meter hohen, streng auf ihr Volk herabschauenden Statuen, selbst mal vor die Linse zu bekommen.

Zu unserem nächsten Ziel, dem Crazy Horse Memorial, steht In unserem gut 10 Jährigen Reiseführer: „Das Gigantische Gegenstück zum Mount Rushmore Memorial lässt sich in Umrissen schon recht gut erkennen.“
Und so ist es auch heute noch… Die vielen Biker lassen sich auch von den 10 Dollar Eintritt pro Nase nicht abschrecken. Doch wir drehen ab, lassen es bei ein paar Fotos von der Hauptstrasse aus gut sein. Den Sioux-Häuptling Crazy Horse wird man auch in weiteren 10 Jahren nicht erkennen können.

Wir überlassen die Black Hills den Touristen uns steuern den gut 330km entfernten Big Horn Canyon weiter im Norden an.


Meile um Meile

07.08.2011 Pierre South Dakota

Wir cruisen Meile um Meile und wir haben das erste Mal das Gefühl auch auf der Landkarte so richtig vorwärts zu kommen. So langsam nähern wir uns unserem ersten grösseren Ziel, dem Yellowstone Park.

Landschaftlich wird es jetzt erst richtig interessant. Von den Staaten New York, New Jersey, Pennsylvania, Ohio, Michigan und von Wisconsin über Minnesota war die Gegend sehr Wälder und Seenreich. Nun sind wir in South Dakota und hier ändert sich die Landschaft langsam in eine riesengrosse Prärie. Felder so weit das Auge reicht, die Strassen über 100 Kilometer schnurgeradeaus…

Indianer, Bisons und Pumas treiben hier ihr unwesen, hielten sich aber bisher von uns fern

Alle Parks sind sehr Hundefreundlich und wir hatten noch nie Probleme mit Alia irgendwo reinzukommen. Das Wetter hält sich auch sehr angenehm. Bis auf eine Nacht von der es nicht aufhören wollte zu Blitzen und zu Donnern… aber auch das haben wir mit zwar wenig Schlaf aber heil überstanden.

Zwischenzeitlich mussten wir auch unsere Autobatterie so wie der Laderegler neu austauschen. Hier in den USA fahren wir mit 80-90 Sachen über die Landstrassen (in Thailand waren es noch gut 65 km/h), dadurch war die Ladespannung der Batterie zu hoch und diese kochte so lange vor sich hin bis wir den Dodge kaum noch starten konnten…

Auch das Kühlerwasser, das Getriebe und Verteilergetriebe-Öl haben wir mal wieder erneuert. Neuester Höhepunkt war die Reparatur des Tachos. Unsere Tachowelle war seit dem Iran gebrochen und wir hatten werden unsere Reisekilometer noch unsere Reisegeschwindigkeit im Blick. Frühmorgens wie immer legte sich Thomas mal wieder unter das Auto und kurz später auf einer Probefahrt an unseren Badestrand war die Freude gross. Und er bewegt sich doch J

Diese Nacht war die erste welche wir Wild campierten und uns endlich keine 15-25 Dollar kostete. Eigentlich war eine 300km Fahrt nach Pierre geplant. Doch alle Campingplätze sind  aufgrund des Hochwassers am Missouri geschlossen. So fuhren wir weiter nach Westen und irgendwo im nirgendwo fanden wir unser Plätzchen. Mit dem durchfahren der Mountain Time Zone vergrössert sich der Rückstand auf die Schweizer Zeitrechnung um eine weitere Stunden.


Welcome to Central Time

Montag 1. August 2011 Michigan USA

Gut eine Woche hat es gedauert bis wir den Staat Michigan von Ost nach West sowie Süd bis Nord durchquert haben.  In der Nähe von Detroit hatten wir das erste mal auf unserer Reise die Chance genutzt den Dodge fachgerecht zu Waschen und zu saugen.

Keine 5 Minuten vergingen da waren wir schon mit zwei Brüdern im Gespräch. Die beiden Dodge Fans waren selbst begeisterte Schrauber und wir unterhielten uns über unser liebstes Hobby: DEM DODGE

Ich erzählte dass wir mal wieder Vibrationen von der hinteren Kardanwelle zu beklagen hätten und sie suchten mir eine geeignete Werkstätte raus bei welcher Susanne und ich am Nachmittag vorbeifuhren.

Weiter ging es nach Holland… Diese Stadt liegt an der Ostküste des Michigansees in etwa auf einer Linie mit Detroit und der Hauptstadt Lansing.

Ab nun ging es nur noch Nordwärts. Wir campierten das erste mal in einem National Forest, diese sind mit ca. 12-14 Dollar pro Nacht die günstigsten Campingplätze und sind dank der spärlichen Infrastruktur bei den meisten Amerikanern auch nicht so beliebt. Um so besser für uns J

Ganz im Norden geht es über die fast 10km lange Mackinac Brücke nach Upper Peninsula. Gleich dort angekommen muss Thomas die Spezialität schlechthin probieren. Die Pastis sind eine Art Teigtaschen, gefüllt nach Wahl mit Fleisch, Gemüse oder Truthahn. Yammiiii

Und dann kam die Stunde der Wahrheit!! Susanne setzt sich nach 6 Monaten Absenz wieder hinters Steuer!! Was für eine Freude – endlich mal das geschehen vom Beifahrersitz aus beobachten zu dürfen!

Als dank wird uns eine Stunde geschenkt. Das heisst, irgendwo zwischen den Staaten Michigan und Winconsin wechselte die Zeitrechnung von Ostamerika auf Zentralamerika. Nun sind wir demnach eine Stunde mehr hinter Europa zurück.


On the Road…

Dienstag 26. Juli 2011 Niagara Falls USA

Wir haben uns sehr schnell wieder an unser altes zu Hause gewöhnt und geniessen die Abende vor dem Feuer. Tagsüber heisst es km fressen…Das Amerika ein riiiesiges Land ist wussten wir ja bereits, doch wenn man den ganzen Tag über fährt und auf der Landkarte nur wenige Millimeter vom Fleck gekommen ist, dann wird es einem richtig bewusst.  Mit den Campingplätzen in den Stateparks haben wir uns auch bereits angefreundet.  Jeder Stellplatz verfügt über einen Tisch mit Bänken und einer Feuerstelle. Unter der Woche sind die Campingplätze fast leer…Am Wochenende waren wir auf einem privaten Campingplatz, da war dann schon etwas mehr los.

Die Amerikaner zeigen grosses Interesse an unserem Fahrzeug und scheuen sich nicht mit uns in Kontakt zu treten J Auch Alia hat bereits mehrere Fans die behaupten noch nie so einen schönen Hund gesehen zu haben J Und zu guter letzt vergeht kaum ein Tag an dem Susanne kein Kompliment für Ihren neuen Haarschnitt bekommt!

Von den Niagara Falls geht es nun bis Detroit ein paar hundert Kilometer am Lake Erie entlang. Man fühlt sich wie am Meer… Riesige Wellen, Sandstrände und natürlich wunderschöne Sonnenuntergänge J Kurz vor Cleveland verlassen wir dann den Bundesstaat NewYork und fahren ein paar Meilen durch Pennsylvania bevor es dann über den Staat Ohio nach Michigan geht.

Nach einer nicht enden wollenden 8 Stunden Etappe mit einer Rekord Tagesdistanz von 450km (Verbrauch liegt im Durchschnitt bei 17,6 L Superplus Benzin auf 100km) kommen wir spät abends auf dem Sterling State Park wenige Kilometer vor Detroit an.

Schnell noch den Regenschutz für das Aufstelldach montiert und tatsächlich, es regnet das erste Mal seit 3 Wochen die ganze Nacht bis in die Morgenstunden durch.


Back on the road

21.07.2011 CLARENCE FAHNESTOCK STATE PARK

 Am Donnerstag 11.00 in einem NewYorker Vorort namens Irvington war es soweit.
 Auf dem Vorplatz einer Speditionsfirma finden wir unseren Container wieder.

 Den Dodge habe ich schnell aus dem Gefängnins befreit - doch die Box bereitet mir 
Kopfzerbrechen. Beim rausziehen mit dem Stapler passiert es... Die Vorderwand der 
Box löst sich, ein Spalt das ich glatt meine Hand ins Womo reinstecken kann.

 Stunden später ist es dann soweit. Wir stehen auf unserem ersten Campground in 
den USA. Die nächsten zwei Tage heisst es "Schrauben was das zeugs hält".
 Nachdem anschliessen aller Wasser, Gas und Stromleitungen kommt der schwierigste 
Teil. Die Vorderwand der Box neu Ausrichten, Verleimen und
 mit je 26 Nieten je Seite fixieren. Alles wieder schön abdichten damit wir uns 
auch bei Regen keine Sorgen machen müssen.
 Auch die Halterungen der Sandbleche wurden beim Ausladen abgerissen... also, 
alles im gleichen Zug erneuern.

 Die nächste Fahrt geht Richtung Niagara Falls, schauen wir mal ob wir gute 
Arbeit geleistet haben.





Harriman State Park

20.07.2011 Harriman State Park

Nur 45 Minuten nördlich von der Megastadt NewYork gelegen befindet sich der wunderschöne Harriman State Park.

Heute waren wir ein zweites mal auf Erkundungstour. Einfach der Hammer die riesige Wald und Seenlandschaft. Ein kleiner Vorgeschmack was uns auf diesem Kontinent noch so alles erwarten könnte.