Mexico

Hierve el Aqua

30. Dezember 2011 Hierve el Aqua

Bevor wir weiter zu den versteinerten Wasserfällen fahren, versuchen wir unser Glück mit unserer Fotokamera erneut. Da die letze Reinigung des Gerätes nicht wie geplant gelaufen ist, steht jetzt im Zoommodus immer noch ein Balken über dem Bild. Total unangenehm und sieht natürlich uncool aus auf den Fotos…. Wir finden auf der Panasonic-Seite einen autorisierten Händler und lassen die Kamera auch gleich zur Untersuchung da.

Wir fahren in das ca. 70km entfernte Hierve el Aqua.

Hier an dem schönen Ort wollen wir Sylvester feiern. Als wir Ankommen ist bereits die Hölle los. Hunderte von mexikanischen und auch ausländischen Touristen bevölkern den Ort und an ein ruhiges Plätzchen ist nicht zu denken. Wir fahren also beim Gate rein und bezahlen die 20 Pesos/Person Eintritt. Vom Campieren sagen wir erstmals nichts. Die werden uns schon das Geld abknöpfen kommen wenn sie es für nötig halten.

Wir stellen uns also ganz ans Ende des „Campgroundes“ wo wir direkten Blick auf die Türkis-Blauen Quellen haben und den versteinerten Wasserfall. Denkt man sich die vielen Leute einfach Weg, könnte es ein wunderschöner Ort sein J

Kleine Trailerpfade führen den Berg hinunter zu einer weiteren Quelle. Alia hat ihren Spass und lässt sich nicht vom Fische-Suchen abhalten. Wohlbemerkt ohne Erfolg.

Eine Sekunde nicht aufgepasst und schon würde man 100 Meter in die Tiefe fallen. An den Kanten ist es ziemlich rutschig und von einem Sicherheits-Geländer fehlt auch jede Spur…

Die Zeit vergeht wie im Fluge und schon ist auch dieses Jahr voller neuer Eindrücke und Erfahrungen vorbei. Das Festmahl besteht aus delikatem Kartoffelsalat und goldenen Würstchen J kurz gesagt Bockwürste. Bei Kühler Luft und Windböen harren wir im wahrsten Sinne des Wortes bis zwölf Uhr aus…Ein berauschender Silvesterabend sieht anders aus, aber was will man auch in der Wildnis erwarten. Die ersten Damen schlafen auch gleich nach 12 Uhr in Ihrem Stuhl und im Schlafsack ein. Thomas kommt sogar extra nochmals aus dem Bett um anzustossen… Yess, geschafft….es ist 00.03 nichts wie ins Bett 😉

Als wir den Campground nach ein paar Tagen verlassen verlangt zu unseren Glück auch kein Mexi eine Gebühr für unsere Übernachtungen… so kann das neue Jahr beginnen 🙂


Oaxaca

28. Dezember 2011 Oaxaca

Die nächsten Tage verbringen wir in der ehemals als Mixtekischen und Zapotekischen Hochburg bekannten Stadt Oaxaca.

Ein weiterer Geburtstag steht an. Diesmal ist Tony die Glückliche, welche mit Felix bereits am Tag zuvor auf dem Campground eingetroffen ist. Doch ihr Mitsubishi  scheint Probleme mit dem Starten zu haben. Und so nutzen die Männer diese Chance und beginnen munter drauflos zu Basteln. Wir sind mit unseren Bremsen schon länger nicht mehr zufrieden. Das Tauschen der vorderen Bremsbeläge war schon keine schlechte Idee, doch da muss noch mehr zu finden sein.

So entschliesse ich mich den HBZ auszubauen und sämtliche Dichtungen sowie Simmenringe auszutauschen. Als nächstes schraube ich hinten die Räder und Trommeln ab und da trifft mich fast der Schlag… Die erst knapp zwei Jahre alten Bremsbeläge sind komplett gebrochen und sehen aus wie ein Mosaik. Allerhöchste Zeit das wir die erneuern!

Nach einem langen und harten Arbeitstag ist dann aber endlich Zeit zum Feiern. Zu sechst steigen wir in 2 Taxis und fahren in den Stadtkern um in einem gemütlichen Mexikanischen Restaurant zu speisen… das Essen war Hervorragend auch wenn die weltberühmten Mole nicht so unser Ding ist 😉

[Bericht von Susanne] Mit vollen Bäuchen schlendern wir dann noch etwas in der Altstadt und der weihnachtlich Dekorierten „Plaza de Armas“ rum… aber das ist dann für heute auch schon genug Bewegung. Man soll es ja nicht übertreiben J

Aber haben wir Weiber erstmal die Stadtluft geschnuppert sind wir nicht mehr zu bremsen. Gleich am nächsten Morgen beschliessen Swantje und ich nochmals in die Stadt zu düsen. Ganz in Ruhe und ohne männliche Begleitung. Ein wunderschöner Tag…

Bevor es losgeht schlagen wir auf dem Markt unsere Bäuche erstmals so richtig voll und dann kämpfen wir uns von hinten durch die Stadt. Durch Märkte, Geschäfte… Es herrscht kunterbuntes Treiben überall. Man merkt dass die Mexis ihren Weihnachtsurlaub in vollen Zügen geniessen.

Erschöpft und mit wenig Ausbeute, dafür glücklich kommen wir ins Camp zurück 🙂


Jardin Botanico

26. Dezember Jardin Botanico

Endlich wieder Natur 🙂 Die Tage in der Stadt haben wir zwar auch genossen, wir stehen jedoch mehr auf Natur und freuen uns schon riesig auf den Jardin Botanico. Dieses Tal liegt genau auf dem Weg nach Oacaxa und teilt diese Fahrt in zwei angenehme Etappen.

Wir dürfen uns mitten in den Kakteenwald stellen. Nachts ist der Himmel sternenklar und die Grillen zirpen was das Zeugs hält. Tagsüber schlendern wir über die Trailpfade, umzingelt von tausenden dieser riesigen Kakteen. Die Aussicht ist einfach Atemberaubend… Stachelbäume unterschiedlichster Arten wohin das Auge reicht.

Nach drei Tagen in der Wildnis gehen unsere Vorräte langsam aus und es zieht uns trotz allem wieder in die Stadt. Im Konvoi mit Stefan und Swantje geht es in die superschöne Stadt Oaxaca.


Cholula bei Puebla

24. Dezember Cholula Puebla

Heiligabend steht vor der Tür und somit auch die Gäste J Swantje und Stefan sind mit von der Partie und noch 2 neue Gesichter. Tony und Felix reisen ebenfalls von Nord nach Süd-Amerika mit ihrem umgebauten Mitsubishi Bus. So sind wir zu sechst eine richtig lustige Truppe.

Was wäre aber Weihnachten ohne Kitsch. Kurzerhand rufe ich Mexico’s grössten Kitsch-Kontest aus, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben wo das enden wird. Unser Motto lautet: „Wer kann sein Auto kitschiger gestalten“?

Germany vs. Switzerland heisst es… Budgetiert sind Max. 200 Pesos und mit denen mache ich mich noch in letzter Sekunde auf den Weg zum Markt…

Lichterketten, und allen Billigkram, übrigens auch hier in Mexico „Made in China“, den es für diesen kleinen Preis gibt kaufe ich ein 🙂 Wir wollen ja schliesslich gewinnen.. ihi

Unser Festmahl besteht aus leckerem Grillfleisch, Kartoffelsalat, Gurkensalat und Kaktussalat. Lecker wieder einmal so viel verschiedene Gerichte zu verspeisen 🙂 Yummi

Als es dunkel wird schmeissen wir unsere Lichterketten an und der Kontest kann beginnen… obwohl zugegebener weise Deutschland heller leuchtet als wir, konnte ich doch dank viel Glitzer und Kitsch den Gegner schlagen… Juhuu, wir haben gewonnen 😉

Alles in allem war es ein gelungener Abend mit viel Glühwein und alles was dazu gehört.


Von den Grutas de Cacahuamilpa nach Cholula

21. Dezember Cholula Puebla

Um dem Vorweihnachtlichen Rummel zu entgehen, wäre ein wenig Wellness genau das richtige. Da kommt uns „Las Estacas“, einer der teuersten Campgrounds in Mexico, gerade recht. 1200 Pesos (100$) für 2 Nächte/2 Pesonen sind ein stolzer Preis.

Der glasklare und türkisblaue Fluss, welcher quer über den Campground fliesst, mit seinen natürlichen Badepools und unzähligen Fischarten, ist ein Traum und einfach nur wunderschön. Doch leider sind Hunde nicht gerade willkommen. Man lässt uns die Möglichkeit Alia in einen Zwinger abzugeben, oder wir müssen versprechen den Hund die ganze Zeit über im Auto zu lassen und wenn sie dann mal Pipi muss vom Gelände zu fahren.

Das alles lässt uns nach 20 Minuten Besichtigung rechtsumkehrt machen – wir fahren weiter nach Oaxtepec – und werden unsere Entscheidung schon bald bereuen.

Beim „ IMSS Centro Vacacional“ in Oaxtepec handelt es sich um das für die Olympischen Spiele 1968 erstellte Schwimmstadion. Ein riesiges Freibad mit über 20 Becken und diversen Camping Möglichkeiten auf dem riesigen Areal. Doch leider auch hier… Keinerlei Hunde und Haustiere sind erlaubt.

Wir klappern Hotel um Hotel ab – Bei den einen kommen wir mit dem Dodge aufgrund der Höhe nicht mal in die Einfahrt, bei allen anderen blitzen wir mit Alia ab.
Wir fahren weiter Richtung Puebla, es ist 16.00 Uhr, seit gut 6 Stunden unterwegs und kein Ende ist in Sicht…

Noch 150km bis Puebla, auf der gebührenpflichtigen Quota gut zwei Stunden meint unser Navi. Doch mit dem Sonnenuntergang erhöht sich das Unfallrisiko in Mexico um mindestens 500%. So stehen wir 30km vor unserem Ziel für eine Stunde im Stau und erreichen Cholula bei Puebla gegen 20.00 Uhr. Sch… was für ein Tag….

Nach 2 ruhigen Nächten hier auf dem Campground und dem obligatorischen Besuch der weltweit „grössten“ Pyramide, auf welcher die Spanier unnützerweise auch noch eine Kirche erbauen mussten, starten wir einem Ausflug nach Tlaxcala. Diese Stadt liegt am Fusse eines weiteren Vulkan‘s „La Malinche“, welchen wir besteigen oder sagen wir besser befahren und für eine Nacht unser Zelt aufschlagen bevor es zum Weihnachtsfest zurück nach Cholula geht.


Grutas de Cacahuamilpa

20. Dezember Grutas de Cacahuamilpa

Nachdem wir unserem Plan in der Silberstatdt Taxco zu übernachten nochmals überdenken mussten, fahren wir weiter zu den nahegelegenen Höhlen “Grutas de Cacahuamilpa“. Für ein paar Pesos lassen sie uns auf dem grossen Besucherparkplatz übernachten.

Am Nachmittag schliessen wir uns der obligatorischen Führung durch die 1,2km langen Höhlen an. Beeindruckend wirken die durch zwei Flüsse geschaffenen und 70km weit reichenden Auswaschungen durch das Felsgestein.

Nach gut 2 Stunden Fussmarsch, unendlich schlecht belichteter Bilder und vielen Kilometern in den Beinen sind wir zurück bei unserem Auto. Die Nacht ist Ruhig, erst frühmorgens geht der Rummel auf dem Parkplatz von vorne los.

Für uns heisst das, ab auf die Strasse – ein neues Ziel wartet schon.


Nevada de Toluca

18. Dezember 2011 Nevada de Toluca

Kalt ist es auf knapp 4000 Meter. Die Luft ist dünn, das Atmen fällt schwer. Aber noch schwerer fällt uns das Schlafen auf dieser Höhe. Geplagt von Kopfschmerzen kommen wir hier im Wald nicht zu unserer wohlverdienten Nachtruhe.

Trotzdem besteigen wir am nächsten Morgen tapfer den Gipfel bis auf 4500 Müm. Im Krater des Vulkans befinden sich die beiden Seen „Lagos de Sol“ und „de la Luna“. Der höchste Punkt befindet sich auf 4690 Meter, welcher aber nur mit einem Tagesmarsch zu erreichen wäre.

Der Anblick von hier oben. Ich will gar nicht viel Worte drüber verlieren…lassen wir hier mal einfach die Bilder sprechen –

ps. Danke an Stefan für die letzte Bilderreihe. Einfach geil das Panorama 😉


Santuario de la Mariposa Monarca

16. Dezember 2011 Santuario de la Mariposa Monarca

Nachdem wir gut ausgeschlafen haben geht unsere Reise weiter. Wir fahren zu den Monarch Schmetterlingen nach El Rosario. Jeden Winter kehren über 150 Millionen dieser wunderschönen Tiere an diesen bestimmten Ort zurück.

Die 250km Distanz ziehen sich kläglich über Topes und noch mehr Topes. Als wir müde am späten Nachmittag an unserem ausgewählten Campingplatz eintreffen müssen wir feststellen, dass dieser pleite ging und nun geschlossen ist. Nein, bitte nicht… die nächste Möglichkeit zum Übernachten ist auf dem Parkplatz beim Parkeingang zu den Schmetterlingen. Nochmals 40 Kilometer durch die Dörfer und auf über 3000müM….

Gut, wir haben keine andere Wahl – in der Dunkelheit erreichen wir dann doch noch unser Ziel und fallen todmüde ins Bett.

Am Tag darauf: Heute werden wir uns erst ein wenig „an klimatisieren“. Die Schmetterlinge müssen noch etwas auf uns warten. So starten wir eine Wanderung in die wunderschöne Berglandschaft.

Am späten Nachmittag treffen unsere Freunde aus Deutschland ein. Nach einer ausgiebigen Wiedersehensfeier und einem leckeren Essen geht’s ab in die Bettchen.

Heute endlich soll es los gehen. Die Weltberühmten Schmetterlinge stehen auf dem Programm. Die Eintrittstickets sind schnell gelöst. Aber als Alia entdeckt wird geht die Diskussion los. No perro, no pets… Kurzerhand erkläre ich den Herren in meinem besten Spanisch, dass dies kein normaler Hund sondern ein Service-Hund ist!! Thomas sehe nicht so gut und wir brauchen den… Dann war Ruhe und wir konnten ohne weitere Hindernisse unbekümmert den Gipfel besteigen… Ihii, wenn das doch immer so einfach wäre.

Während der Wanderung sehen wir bereits vereinzelte Schmetterlinge herumflattern, doch was uns oben erwartet übertrifft unsere Erwartungen.

An den Ästen der Bäume hängen Trauben von Schmetterlingen, dass diese drohen demnächst abzubrechen. Wenn man zum Himmel guckt, sieht es so aus als würden schwärme von  Fledermäusen rumschwirren. Einfach Atemberaubend dieser Anblick.


Guanajuato

12. Dezember 2011 Guanajuato

Gestärkt fahren wir also in das 250km entfernte Guanajuato (UNESCO Welterbe seit 1988), hört sich eigentlich nach einem Katzensprung. Wenn man aber die schlafenden Polizisten und das Verfahren aufgrund des schlechten Kartenmaterials (was ja schon zur Tagesordnung gehört) dazu zählt kann das auch mal einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. So erreichen wir also spät abends die Siberstadt, aber noch nicht unser Hauptziel. Der Campground wo wir Stefan und Swantje treffen wollen liegt irgendwo mitten drin am Hang. Unser Navi lotst uns einmal quer durch die Stadt, von oben nach unten und von links nach rechts und wie so üblich hat es in den Tunnels und zwischen den Häuserschluchten kein Empfang.

Der meiste Verkehr in Guanajuato wird unterirdisch geführt. Die Tunnels sind einfach spektakulär. Stockdunkel und ziemlich eng, man weiss nie ob wir von der Höhe her durch passen oder eben nicht. Neben dem einspurigen Verkehr wird der Tunnel noch für Parkplätze und Fussgänger genutzt. Einfach beeindruckend und unglaublich verwirrend.

Als wir fast schon aufgeben wollten stechen wir doch noch in der richtigen Kreuzung ab und werden freudig von unseren Freunden begrüsst…MAN..was für eine Fahrt.

Natürlich sind wir nicht ohne Grund hier… denn ab Morgen habe ich wie jedes Jahr wieder eine Zahl mehr auf dem Rücken. Und weil es grad ein runder ist feiern wir kräftig drauf los 😉

Am nächsten Tag schlafen wir dann wie es sich so gehört bis am Vormittag aus, damit wir für den Abend gewappnet sind. Wir gehen in ein leckeres einheimisches Restaurant und danach klappern wir ein paar Bars ab. Der Abend war echt superlustig 😉

Die Stadt ist nett und sieht so am Berg einfach toll aus.

Ganze 4 Tage halten wir es hier in der Stadt aus was auch gar nicht schwierig ist.


Patzcuaro

10. Dezember 2011 Patzcuaro Pueblo Magico

Der „Villa Patzcuaro“ Campground liegt sehr zentral und ist somit ideal um das Städtchen auszukundschaften.

Nach einer ruhigen Nacht müssen wir schon weiter zur Silberstadt Guanajuato, doch zuerst besuchen wir noch den lokalen Markt und geniessen die Atmosphäre bei leckerem Kaffee und gefüllten Vanille Cornet 🙂


Patricutin Church

9. Dezember 2011 Urupan Patricutin Church

Nach einer Übernachtung im Hinterhof eines Hotels in Playa Azul, sagen wir der Küste „Adieu“ und fahren ins Landesinnere Richtung Urupan.

Im Dörfchen Angahuan welches ca. 30km nordwestlich von Urupan liegt, finden wir eine von Lavastrom zerstörte Kirche. Der 1943 erstmals ausgebrochene „Volcano of Paricutin“ war für einige Jahre aktiv und produzierte ein 300 Meter hoher Konus.

Als wir in das Dorf reinfahren, warten auch schon scharen von Reiseführen auf uns. Mit ihren Mauleseln und Pferden verfolgen sie uns den ganzen Weg über Stock und Stein bis in das Touristen Zentrum. Nachdem Susanne ihnen erklärt dass wir die Tour zur Kirche aktiv zu Fuss und nicht auf einem Esel bestreiten möchten, haben wir den Rest vom Tag Ruhe. Die Nacht ist laut und kalt… Von weit her hören wir die Boxen und Lautsprecher dröhnen, die Mexis scheinen jeden Tag ein Grund zum Feiern zu finden.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zur Kirche. Als wir uns verlaufen, haken wir die Geschichte schon ab und möchten zurück zum Auto. Doch da finden wir doch noch den richtigen Weg. Nach gut 2,5 Stunden sind wir erschöpft aber mit vielen neuen Eindrücken zu unserem nächsten Ziel unterwegs.


Palma Sola

7. Dezember 2011 Palma Sola

Tatsächlich! Vier Tage nach unserer Bestellung, treffen die neuen Bremsbeläge im Shop ein. 250 Pesos ein fairer Preis und natürlich „Made in Mexico“, wie eigentlich sämtliche Ersatzteile für die Dodge’s (immerhin besser als Made in China 😉 ). Nun aber schnell weiter, der Küste entlang Richtung Playa Azul. Von dort soll es wieder ins Landesinnere nach Patzcuaro und Guanajuato gehen.

Wir finden einen wunderschönen einsamen Strand in Palma Sola. Wir fragen im nahegelegenen Restaurant nach ob wir uns zwischen zwei leeren Bungalows hinstellen dürfen. Klar kein Problem, 40 Pesos pro Nase und wir haben einen richtig genialen Übernachtungsplatz.

Ich fange gleich mal an die Räder abzuschrauben und dem Problem der Bremsen unter die Lupe zu nehmen. Es zeigt sich das die Beläge auch nach über 60‘000km Schwerlastfahrt noch wie neu aussehen. Was jetzt? Alte drin lassen oder doch die neuen einbauen. Ich lasse erstmal Arbeit Arbeit sein, eine Nacht drüber zu schlafen wird sicher nicht schaden.

Es ist schon am ein dunkeln als Susanne einen grossen Schatten am Strand entdeckt welcher sich langsam aus dem Wasser bewegt. Das kann doch nicht – Das wird doch nicht?? Und Volltreffer!! Eine ca. 1 Meter lange Meeresschildkröte sucht sich mühsam ihren Weg. Mehrmals im Jahr kehren die Tiere genau an den gleichen Strand zurück an welchem sie geschlüpft sind, um ihre Eier abzulegen. Das Schauspiel dauert über zwei Stunden, einfach unbeschreiblich mit welchem Ehrgeiz sie langsam aber stetig ihren Weg findet.

Ps. Der nächste Morgen kommt und wir entscheiden die neuen Bremsbeläge einzubauen. Auch die Radlager gehören endlich mal wieder eingefettet und ich baue die Stahlseile der automatischen Nachstellung der Beläge aus. Das eine war gerissen und konnte so seine Aufgabe nicht mehr erfüllen –  dadurch zog der Dodge aber bei schnellen Bremsmanövern stark auf eine Seite, was immer eine sehr aufregende und auch gefährliche Erfahrung war. Kurz vor 12.00 Uhr sind wir wieder auf der endlos kurvigen Küstenstrasse zum nächsten Etappenziel unterwegs.


Tecoman II

6. Dezember 2011 Tecoman II

Zur Sicherheit fragen wir nochmals bei Autozone nach, ob die Teile vielleicht etwas schneller hier sein können. Ein Verkäufer teilt uns mit dass diese Eventuell schon am nächsten Tag hier sein könnten.

Das ist doch mal eine Aussage. Zufrieden fahren wir also an die Nahegelegene Küste von … und quartieren uns für eine Nacht in ein günstiges Hotel ein. Leider ohne TV und ohne Internet, jedoch besteht keine Gefahr, dass Thomas nochmals einen Palapas umfährt J Morgen vielleicht wieder.

Die Nacht war verglichen zur kommenden Nacht RUHIG. Ein paar Jugendliche haben nach Mitternacht auf der Strasse noch rumgejault. Die Mexikaner haben einen solch komischen Brunftschrei der in unseren Ohren einfach unerträglich ist. Aber wenns nur das ist.

Am nächsten Tag machen wir uns wieder auf in die Stadt, unsere Ersatzteile sollen nun definitiv Morgen angekommen. Na gut.. eine Nacht halten wir noch in einem Hotel aus. Da wir aber noch eine Schildkrötenstation besuchen wollen ziehen wir für eine Nacht in ein anderes  Hotel ein.

Leider war die Schildkröten Aufzuchtstation jämmerlich. Kleine Schildkrötenbabys waren am diesem Tag nicht geschlüpft. In kleinen, schmutzigen Becken wurden ca. 10 ausgewachsene Meeresschildkröten gehalten. Ein trauriger Anblick, das hätte wirklich nicht sein müssen.


Tecoman

4.-7.Dezember 2011 Tecoman and around

Das Meer ruft uns wieder…wir müssen unsere Körper  etwas Aufheizen und wo geht das Besser als am Strand. Schwups entscheiden wir uns Richtung Tecoman zu fahren um dann bei Playa Azul wieder ins Landesinnere zu fahren.

In Tecoman angekommen hatte Thomas sich entschieden im Autozone 2 neue Bremssätze zu bestellen. Denn die runterfahrt vom Vulkan hat unsere Bremsen ganz schön in Mitleidenschaft gezogen und nach gut 50000 km wird es wieder mal an der Zeit die Sätze vorne zu erneuern. Leider sind die Teile nicht gleich auf Lager und somit müssen wir ganze 4 Tage hier in der Nähe bleiben.

Na gut. Wohin mit der ganzen Zeit? Wir fahren auf den ca. 50 Kilometer weit entfernten Campground. Dort angekommen müssen wir leider feststellen, dass da nur ein haufen Gebüsch ist und alles zugewachsen ist. Merde…nach einer solch langen fahrt ist uns wirklich nicht mehr nach suchen zumute. 10 Kilometer weiter finden wir dann Gottseidank ein Plätzchen  wo wir uns hinstellen können…ein kleines Surferkaff.

Und damit die Surfer-Bubis auch wieder mal etwas zu lachen haben und rumzuerzählen fährt Thomas beim Parkieren gnadenlos rückwärts in ein Palapa rein, so dass die hälfte davon umgerissen wird…Na toll, auch dass noch..Während sich die schaulustigen kaum vor lachen erholen konnten kam auch schon der angebliche Besitzer angewackelt und rieb sich die Hände nach unserem Geld..Er wollte und bekam dann ganze 300 Pesos für die eh schon halb verotteten Palapahaufen. Meiner Meinung nach Damit wir hier nicht noch mehr Schaden anrichten können bleiben wir hier gleich für die Nacht stehen.

Definitiv nicht einer unser besten Tage.

Der Besitzer der beschädigten Palapas lässt sich dank unsere Zustupfes nicht lumpen und heuert für den nächsten Tag auch gleich einen Arbeiter an der die ganzen Palapas noch ganz runterreisst. Die Mühe hätte er sich sparen können. 2 Mal mit dem Dodge drüber und die Sache wäre erledigt gewesen :O) Aber er lehnt auf mein Angebot ab und so machen wir uns mit einem Kratzer mehr an der Rückwand auf die Socken wieder zurück in die Stadt.


Volcano de Colima

02. Dezember 2011

Wollen wir das wirklich? Es ist hier im wunderschönen Tapalpa auf ca. 2000m schon sehr kühl, aber auf unserem nächsten Etappenziel stehen ganze 4000 Höhenmeter. Wir beruhigen uns erst mal gegenseitig indem wir uns einreden erst mal nur die Strasse auf den Vulkan bei Colima anzuschauen bevor wir sie mit unserer Suite eventuell besteigen werden.

Doch ehe wir drüber reden können stehen wir bereits auf der ziemlich gut erhaltenen Schotterstrasse.

Die Hänge werden von Kilometer zu Kilometer immer Steiler, die Kurven enger. Gedanklich verabschiede ich mich schon einige Male von unserer Box oder sehe unser Haus auf der Seite liegen. Aber wir ziehen es durch, Thomas konnte seiner Vernunft doch noch zu wenden und wieder herunterzufahren wiederstehen und nach gut 2 Stunden und bangem zittern kommen wir in Nationalpark oben an. Ein dicker etwas gelangweilter (wen wunderts, den viele werden hier wohl nicht herkommen) öffnet uns gegen Entgelt die Tore und da stehen wir auf gut 3500 m.ü.m.

Oben oder unten Schlafen ist hier die Frage. Gottseidank entscheiden wir uns für unten denn Nachts hat es bis auf unglaubliche 3 Grad abgekühlt..Brrr. Da ist der Schnupfen nicht weit entfernt. Und so wandern wir am nächsten Tag gut eingepackt und bewaffnet mit Taschentüchern Richtung Vulkan.

Doch irgendwie will es nicht so richtig hinhauen, denn wir finden keinen Weg da hoch. Trotzdem ist die Aussicht da oben einfach Genial, auch wenn wir unser Ziel bis zu den Antennen nicht erreicht haben.


Laguna Santa Maria / Tequila

Laguna Santa Maria / Tequila

Wie es der Zufall so will treffen wir Swantje und Stefan ein paar Tage später an der Laguna Santa Maria und geniessen 4 Tage am See mit den beiden. Täglich geweckt von der typisch mexikanischen Volksmusik bei deren man schon am morgen früh im Bett anfängt zu schaukeln. Abends sitzen wir jeweils vor dem Lagerfeuer und geniessen die Abende…

Der Durst lenkt uns weiter Richtung Tequila. Wie der Name der Stadt schon sagt wird dort der Weltberühmte Schnaps von Mexiko hergestellt. Bereits bei der Anfahrt erblicken wir schon unzählige Algavenfelder, woraus der Tequila hergestellt wird.

Und weil das trinken zu Viert mehr spass verabreden wir uns mit Swantje und Stefan zur Degustation in der Corfrida Distellerie.

Unser Navi lotst uns mitten durch die enge Stadt. Die Strassenränder säumen sich mit unzähligen Tequila-Verkäufern in den unmöglichsten Flaschenformen.

Wo nur sollen wir hier übernachten. Laut Swantje und Stefan haben hier vor ein paar Wochen andere Traveller direkt in der Distellerie auf dem Parkplatz übernachtet, doch leider gewährt uns unser Führer diesen Spass nicht..Nach langer Sucherei entscheiden wir uns direkt beim Toreingang auf der Strasse zu übernachten.

Aber bevor wir unser Camp aufschlagen müssen wir erst noch den leckeren Tequila probieren. Für 100 Pesos pro Person sind wir dabei und bekommen eine Führung durch das wunderschöne Gut.

Es sieht ein bisschen aus wie auf einem Französischen Weingut..die Anlage ist wunderschön gepflegt.

Nach gut einer Stunde sind wir über die Herstellung dieses leckeren Schnapses aufgeklärt und durften uns hier und da auch ein Schlückchen gönnen. Zum Abschluss geht es dann noch in den Keller wo uns auf Kosten des Hauses ein Mango-Margaritha serviert wurde…

Durst macht auch Hungrig, und so gönnen wir uns gleich ein Lecker Abendessen vom Büffet…ein herrlicher Abend J

Zu guter letzt lässt uns der Wachmann dann doch noch auf dem Parkplatz schlafen..und so fallen wir wunschlos Glücklich in unsere Better 🙂


Festland Mexiko

20. November 2011, Topolobampo Mexiko

Seit nun gut 3 Wochen schon haben wir uns bestens auf dem Festland eingewöhnt. Die Fährüberfahrt haben wir leicht unterkühlt aber alles in allem gut überstanden. Unser erste Eindruck hier drüben erinnert uns stark an Thailand. Alles ist wunderschön grün, es herrscht reges Treiben auf den Strassen, überall kommen leckere Düfte durch unserer Fenster…einfach wunderbar.

Hier lässt sich wohl noch ein weilchen aushalten 🙂


Verschiffung ans Festland

19. November 2011 Verschiffung ans Festland

Um 21.00 Uhr kann das Abenteuer „Verschiffung ans Festland“ beginnen. Am liebsten würden wir die ganze Zeit über im Dodge bleiben, da wäre es am ruhigsten und auch für Alia ohne Probleme. Doch bereits an der Ticketkontrolle machen sie uns einen Stich durch die Rechnung… „Only Driver“ heisst es. In unserem Fall muss Susanne aussteigen und das Schiff zu Fuss betreten. Während dem Warte ich mit all den anderen Trucks das wir auf das Verladedeck eingewiesen werden. Gar nicht ohne rückwärts die steile Rampe hochzukommen… Blick nach hinten gleich null und Alia verdeckt mir noch den allerletzten Rest des linken Seitenspiegel.

Doch irgendwann stehe ich mit dem Dodge wo ich sein soll, packe noch alles in die Taschen was wir möglicherweise in der Nacht brauchen werden und überlasse Alia ihrem einsamen Schicksal für die nächsten paar Stunden.

—————————————————————–

Bericht von Susanne:

Gottseidank finde ich Thomas schnell wieder auf dem Schiff. Wir treffen uns auf unseren Plätzen. Das Schiff ist rappelvoll. Zum Glück wurden uns beim Ticketkauf 2 Plätze reserviert. Pünktlich legt unser Schiff vom Hafen ab. Aber gemütlich wird’s nicht. Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren und bevor ich schlafen kann erfriere ich fast. Von einer Decke und einem Kissen fehlt jede Spur. Gottseidank müssen wir nur 6 Stunden ausharren. Mit verknittertem Gesicht und kaum Schlaf kommen wir in den frühen Morgenstunden im Hafen vom Topolobampo an. Natürlich darf ich nicht mit Thomas ins Auto und muss wieder mit den restlichen Passagieren Schlange stehen um von Bord zu kommen. Keine halbe Stunde finden wir uns auf dem Parkplatz wieder. Festland wir kommen J

Während ich mich schon gleich wieder hinlegen könnte ist Thomas frohen Mutes und frisst Kilometer um Kilometer. Das Festland ist wunderschön grün und bewachsen. Ein bisschen erinnert es und an Thailand. Viele Essstände säumen die Strassenränder und es herrscht reges Treiben.

Da wir in unserem Reiseführer gelesen haben, dass hier die Autobahn ziemlich ins Geld geht entscheiden wir uns für die „Gratis“ Autobahn. Und die ist in besserem Zustand als wir es uns gedacht haben. Wir schaffen es kurz vor Dunkelheit in Mazatlán anzukommen. Kurzerhand fahren wir auf den nächst gelegenen Campground und legen uns auch gleich SCHLAAAFEEEEEN 🙂


Schnorcheln mit den Walhaien

19. November 2011 Schnorcheln mit den Walhaien Mexico

Unterdessen sind auch Swantje und Stefan in La Paz eingetroffen. Etwas traurig sind wir schon, dass wir die Baja verlassen werden ohne einen Wal aus der Nähe gesehen zu haben. Doch hier vor der Küste soll es Walhaie geben mit welchen auch zusammen getaucht werden kann.

Wir buchen kurzerhand eine Bootstour für 4 Personen und hoffen das die lokalen Veranstalter nicht zu viel versprochen haben (100% Garantie und so…).

Pünktlich um 9.00 Uhr Morgens stehen wir an der Strandpromende von La Paz. Mit einem Motorboot geht es dann raus in die Bucht. Glücklicherweise herrscht kaum Wellengang und der Kapitän drückt so richtig auf’s Gas.

Der Himmel ist bedeckt… nicht gerade optimal um Fotos von den Tierchen zu machen… habe ich doch extra noch am Abend zuvor mein Unterwassergehäuse fein säuberlich gereinigt.

Und dann tatsächlich – es wird spannend! Der Kapitän geht vom Gas und gibt das Startsignal. Ab ins Wasser, aber wollen wir das auch wirklich? Schon etwas unheimlich so ins tiefe Wasser zu springen mit der Gewissheit dass gleich unter einem solch ein riesiger Walhai schwimmt. Gedanken ausschalten und ab ins Wasser. Gemütlich pflügt ein 6-7 Meter langer Walhai wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche an uns vorbei. So versuche ich vor lauter knippserei nicht zu vergessen den Moment auch so richtig zu geniessen… AHHHH HERRLICH!!!

Wir können den gleitenden riesen Hautnah erleben wie er mit seinem riesigen offenen Maul an uns vorbeizieht. Ein atemberaubendes Erlebnis.

Nach gut 2 Stunden ist der Spass vorbei. Doch bevor es aber auf die Fähre geht, wird noch ein letztes Mal geshoppt und lecker gegessen.


Schlusspurt in La Paz

14. November 2011 Schlusspurt in La Paz Mexico

Nach gut einer Woche in Los Cabos verlassen wir den südlichsten Zipfel der Baja mit einer halbwegs  zufriedenstellend gereinigten Kamera. Wir möchten auf halbem Weg nach La Paz nochmals an den Strand zwischen La Ribera und Cabo Pulmo.

Als wir in La Ribera im Sandsturm an dem Beach ausharren, da wir dort mit unseren Antennen ins Internet kommen, treffen wir ein Deutsches Pärchen mit ihrem Landrover Expeditionsmobil. Swantje und Stefan sind in Halifax gestartet und über Kanada und die USA auf dem Weg in den Süden.

Wir quatschen bis der Sandsturm unerträglich wird, vielleicht trifft man sich in Mexico mal wieder.
Und tatsächlich J Keine 30 Minuten stehen wir auf unserem Windgeschützten Plätzchen gut 10km südlich von La Ribera, da cruisen sie auch schon an uns vorbei. Hier stehen wir ein paar Tage und geniessen Strand und Sonne. Am Abend sitzen wir dann am Feuerchen und erzählen uns die  allerneuesten Overlander Storys.

Da sie bereits die Verschiffung nach Mazatlán auf den nächsten Sonntag gebucht haben, ziehen wir alleine weiter nach La Paz um unsere Verschiffung ans Festland klar zu machen. Wir entscheiden uns gegen die 12 Stunden Fähre nach Mazatlán und buchen, uns und vor allem Alia zuliebe, die kürzere 6 Stunden Fähre nach Topolobamo. Glücklicherweise wird der Dodge in die Kategorie „beladener Pick-Up“ und nicht „Mini Motorhome“ eingestuft. Der Kosten halbieren sich somit auf gut die Hälfte (Auto plus 2 Personen 3400 Pesos)!

Unsere Fähre fährt nur von Samstag auf den Sonntag in der Nacht, ansonsten immer Tagsüber. Da wir nicht abends in der Dunkelheit am Festland eintreffen möchten, fällt die Entscheidung auf den kommenden oder übernächsten Samstag. Hmmm… Was schon so früh, denke ich… Aber das Wetter scheint in den nächsten Tagen etwas rauer zu werden und somit buchen wir gleich auf den kommenden Samstag 19. November. 6 Wochen Baja California muss einfach mal genug sein!


Susi im Schlaraffenland

8. November 2011 Los Cabos die Zweite

Die Adresse des Kamera Heinis entpuppt sich als Internet Cafe. Es ist nur eine Angestellte dort, von Patrick fehlt jede Spur. Sie kennt jedoch seine Telefonnummer und Schwupps haben wir ihn am Apparat. Einer der wenigen Mexikaner welche richtig gut Englisch sprechen. Wir sollen die Kamera im Cafe deponieren, er wird sich am nächsten Tag bei uns melden und uns über den Patienten informieren.

Da meine Olympus Kamera auch gereinigt werden sollte, sowie bei meinem Dell Laptop seit gut zwei Wochen der Display schon wieder defekt ist, wäre das eine gute Gelegenheit gleich alles zu erledigen. Doch es scheint mir doch etwas zu riskant alle Geräte hier zu hinterlegen für jemanden den man noch nie persönlich gesehen hat.

Nach ein paar Einkäufen am späten Nachmittag stehen wir wieder vor dem Problem hier in der grossen Stadt eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Wir hatten vor ein paar Tagen schon das Vergnügen (siehe „Viel Glück kleiner Paddler“), doch das ist fast 30km entfernt und wir konnten aufgrund der am Strand brechenden Wellen kaum schlafen. Wir entscheiden uns zwischen Cabo San Lucas und San Jose del Cabo dem erst besten Wegweiser an den öffentlichen Strand zu folgen. Und siehe da… Nach gut 3km Fahrt weg von der Autobahn, öffnet sich eine wunderschöne kleine Bucht vor uns auf. Es stehen nur wenige Fahrzeuge am Strand und auf der rechten Seite führt ein Weg steil den Berg hoch auf eine Art Aussichts-Plattform. Ein Pickup steht schon oben, Allrad und Kriechgang sei dank stellen wir uns gleich neben dran.

Diese kleine Bucht hält jeden Tag eine neue Überraschung für uns bereit 😉

So werden wir in der ersten Nacht von durchdrehenden Rädern geweckt… Zwei junge Damen dachten, dass sie mit ihrem Pickup zu uns auf den Hügel fahren sollten. Leider haben sie die falsche Route gewählt und stecken nun tief im Sand. Zum Glück sind noch weitere Leute am Strand am feiern, welche das Fahrzeug nach einer halben Stunde befreien können. Endlich, Augen zu und weiter schlafen…

Am zweiten Tag besucht uns ein Laster voll schwer bewaffneten Polizisten. Einige sind gar vermummt, mit schusssicherer Weste, MG´s und Pump Gun´s ausgerüstet. Die wollen wohl eine Personenkontrolle durchführen denken wir – doch nicht´s da. Sie grüssen uns mit Handzeichen freundlich zu und scheinen bloss ihre Mittagspause zu geniessen.
Als nach einiger Zeit zwei von ihnen zu uns den Berg hoch laufen wird uns doch noch mulmig… Scheinbar hat sich aber wieder mal jemand am Strand eingegraben und sie suchen nur nach einem Abschleppseil. Habe ich leider keines – aber ich zeige auf die Sandbleche. Sie nicken – ich schnappe mir noch die Schaufel und schon bin ich mit den schwer bewaffneten Jungs auf dem Weg zum im Sand untergegangenen SUV. Die Befreiungsaktion dauert keine 10 Minuten, alle bedanken sich und sind Happy.

Als wir an diesem Abend, es ist schon kurz vor dem Eindunkeln, vom Einkaufen in der Stadt zurückkehren, steht ein Pickup auf unserem Berg. Das heisst fast… auch er hat den falschen Weg gewählt und steckt in der steilen Auffahrt tief im Sand. Locker, lässig krackseln wir mit dem Dodge an ihnen vorbei und stellen uns, keine 5 Meter von ihnen entfernt, auf unserem angestammten Platz. Natürlich frage ich gleich bei den 4 anwesenden Männern nach ob wir helfen können und zeige die Sandbleche. Und so buddeln und graben wir bis es stockdunkel ist. Runde für Runde geben sie eisgekühltes Bier aus und Susanne sorgt mit leckeren Keksen für gute Stimmung. Doch der Ford F-150 steckt zu tief im Sand und hat schon lange mit dem Unterboden und Differential aufgesetzt. Hoffnungslos vor allem weil das elektronische zuschalten der Vorderräder nicht funktioniert… Da lobe ich einmal mehr unsere bewährte alte manuelle Technik am Dodge. Glücklicherweise erreichen die Jungs telefonisch einen Freund, der eine Stunde später mit seinem Dodge Ram und einem stabilen Seil den eingesandeten Ford den Berg runter zieht. So geht das

Keine 15 Minuten später, wir sitzen gerade gemütlich vor unserem Haus, da kommt der nächste den Berg hoch. Ein alter Landrover, der Fahrer wohl schon des öfteren hier unterwegs, stellt sich ein paar Meter neben uns. Es sind drei Jungs die uns freundlich Grüssen. Emsig packen sie ihre Sachen, Flossen, Lampen etc. Wir schauen uns fragend an. Die wollen doch nicht um diese Zeit noch ins Wasser? Die Brandung und Meeresströmung hier ist heftig, ein Moment zur falschen Zeit am falschen Ort und… Doch sie meinen es ernst… Sie bitten uns noch auf ihren Wagen aufzupassen und erzählen, dass sie es auf Langusten abgesehen haben, welche nur in der Nacht aktiv sind. Wir staunen und wünschen ihnen Hals und Beinbruch. Wir hinterlegen beim Landrover noch ein kleines Begrüssungsgeschenk und dann ist es Zeit für ins Bett. Um 3 Uhr Morgens raschelt es vor unserer Tür. Die Jungs sind von ihrer Jagt zurück. Zig schwere voll gestopfte Säcke werden in das Auto verladen. Wir beobachten das treiben durch unser Dachfenster… Dann steht plötzlich einer von ihnen vor unserem Dodge, pfeift und  ruft „Amigo psssst“. Ich öffne den Reissverschluss des Dachfensters und rufe „hola!“. Da streckt er mir ein Plastiksack mit etwas stacheligem, zappeligem drin, hoch aufs Dach. Ich greife zögernd danach, hoffe nur dass ich am Schluss noch alle Finger an der Hand habe. Da sehe ich, es sind riesige Langusten, drei, nein, vor schreck fällt mir eine runter… Der Fischer reicht mir die runter gefallene nochmals hoch und so sitze ich mit diesen monster Biestern in den Händen im Bett. Ich schaue rüber zu Susanne, doch sie hat sich längts in den weit entferntesten ecken des Bettes verkrochen um von den Biestern nicht aufgegessen zu werden J

Das einzige was uns einfällt ist, ab in den Kühlschrank. Auch wenn wir natürlich ein schlechtes Gewissen dabei haben Lebende Tiere einzufrieren, aber das Geschenk einfach wieder in das Meer schmeissen wollen wir auch nicht. Und so gibt es am nächsten Tag zwei der Langusten (die ersten in unserem Leben) als Vorspeise und die dritte landet in Susan´s  super Fischsuppe. Yammiiiiii, Muchas gracias Amigo´s.

Freitag morgens gehen wir wie üblich nach dem Frühstück eine runde Schnorcheln. Während wir uns vorbereiten sehen wir, dass am Strand ein kleiner Massagesalon aufgebaut wird. Welches Hotel hat wohl hier die Idee gehabt, seine Gäste an diesem wunderschönen Ort zu verwöhnen….Wehmütig schauen wir rüber und wünschen uns auch da zu liegen. Simsalabim…wünsche sind ja bekanntlich da um erfüllt zu werden. Als wir vom Schnorcheln zurück sind, empfängt uns eine Dame in Weiss und fragt uns ob wir eine Stunde Gratismassage haben wollen…

Keine 5 Minuten später schlummere ich auf der Liege und werde bei Meeresrauschen massiert 🙂 ist denn schon Weihnachten oder was? Thomas lässt sich den ganzen Spass entgehen, er steht nicht so darauf befummelt zu werden. Schade, da hat er was verpasst.


Endlich, erste Probefahrt

5. November 2011 Los Barrilos Mexico

Am Ziel angekommen müssen wir feststellen dass der Wind wohl momentan auf der ganzen Insel die Wellen etwas höher schlagen lässt. Trotzdem kribbelt es uns unter den Nägeln, wir müssen endlich unser Kajak testen.  Wir nutzen also den noch am Morgen recht schwachen Seegang und versuchen  unser Glück. Und siehe da, ich gehe nicht unter J das ist doch schon mal etwas… zwar lässt sich das Ding nicht gerade Profimässig steuern, aber mit etwas Übung wird das schon. Aber wir finden doch riesigen Spass dran und paddeln noch den ganzen morgen im Zeugs rum.  Am Mittag wird es dann Zeit um ins Internet zu gehen, Thomas erwartet noch eine Mail  wegen seinem neu ersteigerten Laptop. Aber anstelle dieser Mail haben wir ne Antwort auf unsere Kamera erhalten, welche wir in Los Cabos zum reinigen geben wollten.

Der Herr ist bereit sich die Kamera mal anzuschauen und wenn alles gut geht kann er sie reinigen. Aber dafür müssen wir nochmals 100km zurück an den Südzipfel. Was tut man nicht alles für seine Lieblingskamera, aber wir warten schon lang darauf, dass sie endlich wieder Startbereit ist und entschliessen uns gleich am nächsten Morgen nochmals zurück ins Getümmel zu fahren.


Los Barriles

5. November 2011 Los Barriles Mexico

Am Ziel angekommen müssen wir feststellen dass der Wind wohl momentan auf der ganzen Insel die Wellen etwas höher schlagen lässt. Trotzdem kribbelt es uns unter den Nägeln, wir müssen endlich unser Kajak testen. Wir nutzen also den noch am Morgen recht schwachen Seegang und versuchen unser Glück. Und siehe da, ich gehe nicht unter  das ist doch schon mal etwas… zwar lässt sich das Ding nicht gerade Profimässig steuern, aber mit etwas Übung wird das schon. Aber wir finden doch riesigen Spass dran und paddeln noch den ganzen morgen im Zeugs rum.

Am Mittag wird es dann Zeit um ins Internet zu gehen, Thomas erwartet noch eine Mail wegen seinem neu ersteigerten Laptop. Aber anstelle dieser Mail haben wir ne Antwort auf unsere Kamera erhalten, welche wir in Los Cabos zum reinigen geben wollten.

Der Herr ist bereit sich die Kamera mal anzuschauen und wenn alles gut geht kann er sie reinigen. Aber dafür müssen wir nochmals 100km zurück an den Südzipfel. Was tut man nicht alles für seine Lieblingskamera, aber wir warten schon lang darauf, dass sie endlich wieder Startbereit ist und entschliessen uns gleich am nächsten Morgen nochmals zurück ins Getümmel zu fahren.


Viel Glück kleiner Paddler

4. November 2011 Los Cabos Mexico

Eines wissen wir, hier einen ruhigen Platz zu finden wird schwierig. Los Cabos ist eine Top Feriendestination der Amerikaner und am Strand reiht sich ein Luxuxresort nach dem Anderen. In der Bucht ankern direkt 2 riesige Kreuzfahrtschiffe. Hier fehlt es wohl an nichts.

Wir finden das alles nicht so prickelnd, darum suchen wir uns ein Plätzchen etwas ausserhalb von Cabo san Lucas und werden nach einer langen Fahrt belohnt.
Nach einer schlaflosen Nacht dank der tosenden Wellen bringen wir unsere Knochen mit einem Spaziergang am Strand in Schwung. Alia beschäftigt sich wie immer mit dem Krebse jagen 
Aber als sie vor einem Loch zögert zu Buddeln werden wir Stutzig und schauen da mal genauer rein. Da krabbelt etwas Schwarzes im Loch, langsam und sieht auch nicht aus wie ein Krebs.

Thomas buddelt es vorsichtig aus, und wir trauen unseren Augen kaum. Eine Baby-Meeresschildkröte auf dem Weg ins Wasser…Was für ein Gefühl, dieses winzige Etwas in der Hand zu halten.
Alia interessiert sich zum Glück nicht für dieses Geschöpf, dafür zeigt sie grosses Interesse an dem Loch wo der kleine Winzling rauskam… wir befürchten schon dass da noch mehr Schildkröten oder deren Eier drin sind, aber Alia stürzt sich wie von einer Tarantel gestochen drauf und siehe da, ein riesiger Krebs kommt zum Vorschein und kann in letzter Sekunde sich noch ins Wasser retten.
Da haben wir ihm wohl das Frühstück versaut.

Mit der Hoffnung dass unser kleiner Freund nicht gleich ins nächste Haimaul schwimmt überlassen wir ihn seinem Schicksal und lassen ihn in das offene Meer ziehen. Viel Glück kleiner Paddler
So kann ein Tag beginnen  Aber nun nichts wie weg hier, und zurück an die gute alte Ostküste.