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Hells Canyon

17/18. September 2011 Hells Canyon Oregon

Hmmm..Fisch lecker..oder?

Während wir rätseln wohin es denn nun gehen soll, Norden oder Süden, fahren wir erstmals zum Hells Canyon. Unterwegs gibt es noch allerhand zu erledigen. In Bakersfield finden wir eine Tierärztin welche Alia die Tollwutspritze geben kann. Gleichzeitig wird ihr Blut noch nach Herzwürmern untersucht, glücklicherweise fällt das Resultat negativ aus.

Unser Dodge hat wieder einmal neues Motorenöl verdient. Wir fahren zu einen Castrol Lube Station (Sieht in etwas aus wie eine Waschstrasse). Hier kann man innert weniger Minuten und äusserst günstig allerlei Flüssigkeiten am Auto wechseln lassen. Neues 10W30 (diesmal noch etwas dünner gewählt sollte es nach Kanada gehen) Motorenöl inkl. Filter und Differential Check für 33$.

Als wir auf dem Copperfield Campingplatz ankommen, reicht es leider zeitlich nicht mehr um uns den Canyon anzuschauen. Deshalb machen wir uns am nächsten Morgen auf. Der „Höllencanyon des Schlangenflusses“ beeindruckt nicht nur durch seine Phantasievolle Bezeichnung. Rechnerisch übertrifft der Hells Canyon punktuell sogar den Grand Canyon, ist aber sonst mit seinem Berühmten Bruder vom Colorado River kaum zu vergleichen.

Nirgendwo sonst gibt es eine Strasse die so weit (22 Meilen) in einen vergleichbar tiefen Canyon hineinführt. Dass Wetter ist prächtig, strahlend blauer Himmel, angenehme 30 Grad und wir gniessen es am wunderschönen Snake River entlang zu fahren. Auf dem Rückweg halten wir am Fluss an, um wieder einmal unser Glück mit Angeln zu versuchen.

Und was haben wir beim letzten Angelversuch gelernt? Genau, Fische immer schön anfüttern. Ob diese Fische wohl auch auf Käse stehen.. wir werden sehen. Ganze geschlagene 4 Stunden lässt uns unser Glück im Stich…. Haarscharf schwimmen seelenruhig riesige Fische an unserem Köder vorbei…

Als Thomas etwas weiter hinten sein Glück versucht, bin ich vorne mit den Fischen alleine und versuche Ihnen gut zuzureden und schmeisse immer schön brav Käsestücken rein…und da…..der Käse geht weg wie warme Semmeln..

Schnell rufe ich den Fischermeister herbei…keine drei Minuten später haben wir einen riesen Fisch an der Leine….Yuhuuu, das Nachtessen ist gerettet.

Stolz fahren wir auf den Campingplatz zurück um unsere Trophäe auf den Grill zu schmeissen. Während Thomas Feuer macht komme ich mit unserem Nachbarn ins Gespräch.. Natürlich erzähle ich ihm von unseren Fang…und als er unseren Fisch sieht kann er sich ein schmunzeln nicht verkneifen und hält den Daumen nach unten…That’s a Carp, no Good…

Ojeee, wir ahnen schlimmes, lassen uns aber nicht entmutigen und brutzeln den Fisch was das Zeugs hält, vielleicht sind die Amerikaner einfach nur Heikel…Bei uns werden schliesslich auch Karpfen gegessen…so schlimm kann’s also nicht werden.

Wenn ihr wirklich wissen wollt, wie es geschmeckt hat, dann fragt doch am besten Thomas, wie es ihm am nächsten Morgen ergangen ist….So ein fasten Abend ist zwischendurch auch gar nicht so schlecht…Das erste Mal in Amerika gehen wir mit knurrendem Magen ins Bett.

Während Thomas sich am Morgen immer noch vom Fisch erholen muss und ich ja kein Wort darüber verlieren darf, mache ich mich auf um eine runde Joggen zu gehen. Zuhause wieder angekommen hat es auch Thomas aus dem Bett geschafft (Ja, auch ich stehe manchmal vor ihm auf) und ist sich noch nicht sicher ob wir weiterfahren können oder nicht.

Da besucht uns eine Dame mit ihrem Dackel. Sie ist begeistert von unserer Reise uns unserem Mobil. Im Gespräch geht es wieder einmal ums Thema Fisch und ich kann mir unseren gestrigen Fang einfach nicht verkneifen. Sie hat sichtlich mitleid mit uns und wünscht uns für den nächsten Fang mehr Glück.

Keine 5 Minuten später klopft es an unserer Tür und die nette Dame steht wieder da. Diesmal hat sie eine Tüte mit sich dabei die sie uns entgegenstreckt…damit wir heute Abend nicht hungern müssen, meint sie. Im Sack ist eine leckere Lachsforelle, Kartoffeln, Gurken und ein Hörnlisalat..

Uns verschlägt es regelrecht die Sprache…so etwas hätten wir nie im Leben erwartet. Wir bedanken uns tausendmal und können es gar nicht oft tun…

Und schon ist die gute Fee auch wieder verschwunden…

Ein paar Gedanken von Reisenden….

Seit ein paar Tagen geht mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Gibt es vielleicht eine bessere Alternative zu Kanada? Die Monate Oktober und November würden wir von den Temperaturen her sicher gut überstehen, doch dann geht es heftig in die Minusgrade… Und eine Flucht aus der Kälte Kanadas Richtung winterliches Europa wünscht man sich als Abschluss seiner Weltreise auch nicht.

Nun, da wäre noch der Weg über Mexico, Mittelamerika und Südamerika und dann die Verschiffung von Argentinien zurück nach Europa. Das Problem besteht hier aber zwischen Panama und Kolumbien. Aus irgendwelchen Gründen fehlen auf der Route Panamericana ca. 170km Strasse. Somit müsste der Dodge nochmals aufs Schiff und wir in den Flieger um diese Strecke zu überbrücken. Nein, Alia fliegt nur noch einmal, das haben wir uns geschworen – und das wird der Flug nachhause sein

Da bliebe noch ein Kompromiss, eigentlich die beste Lösung von allen.. Ab nach Mexico, runter nach Belize oder Guatemala und wieder über Mexico zurück in die USA. Der Grund für das Ausreisen nach Belize oder Guatemala hat nur den Zweck für die USA wieder ein 90 Tage Einreisevisum zu erhalten. Bei der Ausreise von den USA nach Kanada oder Mexico und wiedereinreise in die USA gibt es kein Visum.  Es ist also nötig Nordamerika zu verlassen.

Kanada im Frühling anstatt Winter, drei vier Monate Strandferien in Mexico, mit den neuen Baja Champions (unsere Reifen) durch die Baja California, noch etwas mehr Zeit uns mit dem Gedanken der Heimreise anzufreunden….

Wer ausser unserem Sparkonto könnte uns das Übel nehmen?

Von Grants Pass nach Bend

16. September 2011 Von Grants Pass nach Bend Oregon

Wir folgen dem Roque River in den Norden Richtung Grants Pass. Als wir am Fluss eine kurze Mittagspause einlegen, sehen wir die ersten Wildlebenden Lachse im Wasser hüpfen. Nur zu gerne würde ich schnell die Angel auswerfen… Aber ohne Permit (Patent) – Vielleicht besser nicht gleich hier an der Hauptstrasse…

Der Craterlake mit seinem faszinierenden blauen Wasser ist einer der tiefsten Seen (ca. 600 Meter) Weltweit. Die Krateröffnung des vor 7000 Jahren eingestürzten Vulkans Mount Mazama beträgt 11km im Durchmesser. Die Wände gehen beinahe senkrecht runter in den Schlund… Nur nicht zunahe an den Abhang stehen…. In der ganzen Region herrscht allerhöchste Waldbrandgefahr. Von hier oben sehen wir unzählige Rauchsäulen in den Himmel steigen. Die meisten Brände sind natürlichen Ursprungs (Blitzschlag), Camper wie wir dürfen nur auf Campgrounds oder mit einer speziellen Bewilligung ein Feuer entfachen.

Auf dem Weg Richtung Bend habe ich ein Gedankenblitz – Die letzte Tollwutimpfung von Alia ist schon bald ein Jahr oder eben etwas länger her. Im Normalfall genügt es diese alle drei Jahre aufzufrischen. Aber in unserem Fall würde ein wichtiges Reise Dokument (Titter Bluttest) ablaufen, sollten wir die 12 Monate Abstand überziehen. Schnell im Impfbuch nachgeschaut… Tatsächlich, wir haben noch 4 Tage Zeit, das sollte genügen um in Bend (wohl weniger.. ist gerade Wochenende) oder spätestens Baker City eine Veterinär zu finden der diese Untersuchung durchführen wird.

Westküste South and North California

7.-15. September 2011 Westküste South and North California

Über Bakersfield geht es direkt an die Westküste auf Höhe von Guadalupe. Das Thermometer fällt innert weniger Minuten um 10 Grad in den Keller. Nur zeitweise ist ein Blick über die Klippen an die Wunderschönen Strände möglich. Das Wetter sowie die nicht sehr Badefreundlichen Wassertemperaturen  sind leider typisch für diese Jahreszeit…

Ein Highlight ist eine Herde faul am Strand herumliegender Seelöwen kurz vor Monterey. Keine 10 Meter vor uns aalen sie sich gruppenweise sich in der Sonne… Was für ein Leben J Nach einem kurzen Abstecher im „Surfers Paradise“ Santa Cruz fahren wir über San Francisco (Golden Gate Bridge) die Nebel verhangene Küste hinauf. Der Highway 101 und vor allem auch die Küstenstrasse #1 sind zeitweise so eng und kurvig das meine Beifahrer denken wir wären auf der Achterbahn.

Die Preise der vielen Stateparks übertreffen mit ihren einheitlichen 35$ unser Budget. Nach einigen Nächten auf diesen überteuerten Campgrounds sowie auf verschiedenen Bergzipfeln im günstigeren Hinterland verabschieden wir uns durch den Red Woods National Park von der Kalifornischen Westküste.

Speziell gut gefiel uns der State Park in Halfmoon Bay. Die Kilometer langen Strände und wunderschönen Sonnenuntergänge laden zu endlosen Strandspaziergängen ein. Susanne war so überwältigt, dass sie am frühen Morgen vom Bett gleich in die Turnschuhe hüpft und mit Alia eine Joggingrunde drehen muss (sogar mit Sichtung einer Robbe am Strand).

Nachdem wir seit Thailand ohne Frostschutz im Kühlwasser unterwegs sind, hatte ich dies in weiser Voraussicht auf die Kanadischen Minus Temperaturen ausgetauscht. Nach und nach  vermehrten sich die Situation in denen der Motor beinahe überhitzte. Wie sich zeigte war mein selbstgemischtes Kühlwasser mit einem Gefrierpunkt von -60 Grad etwas zu arg…. Sauce raus, neu gemischt, diesmal nur bis -30 Grad und die Motortemperatur ist wieder im grünen Bereich!

Trail of 100 Giants Sequoia National Monument

6. September 2011 Trail of 100 Giants Sequoia National Monument

Unser Rückweg an den Isabella Lake führt uns zum gewünschten Ziel, den Mammutbäumen. Ein schöner Trail führt durch den Wald mit den unglaublich grossen Bäumen. Die einten sind zwischen 2000 und 3000 Jahre alt!!! Einfach nur wunderschön und überwältigend zum anschauen.. Wenn diese Bäume doch nur reden könnten, wie viel hätten sie uns zu erzählen J Die Sequoias werden dicker, wachsen aber mit maximalen Höhen um die 80m nicht so hoch wie die Redwoods. Die bei den dicksten Exemplaren – meterdicke Borke schützt sie vor Insekten, Pilzen und sogar Feuer.

Nun fahren wir wieder am Kern River entlang und können es nicht lassen, doch noch ins Eiskalte Nass zu hüpfen. Thomas gräbt sogar noch einen alten Reifenschlauch aus dem Auto der gleich als Schwimmring herhalten muss….HERRLICH…Wenn es doch nur nicht so viele Fliegen an Land hätte. Nach dem Schwumm und einer kleiner Stärkung entscheiden wir uns wieder zurück an den Isabella Lake zu fahren. Auf dem Weg dahin passieren wir einen Waldbrand, wo mehrere Feuerwehrleute dabei sind um den Herd zu löschen. Sogar ein Hubschrauber wird eingesetzt um zu löschen. Aus nächster nähe sehen wir wie der Helikopter Wasser aus dem Fluss schöpft…und siehe da, keine Menschenseele an dem riesigen Strand.. so geniessen wir einen wunderschönen Abend bei Mondschein und Spaghetti J

Isabella Lake

3.September 2011 Isabella Lake Southern California

Nach den drei Tagen in der Stadt und in Meernähe zieht es uns wieder ins Landesinnere. Ziel ist der Isabella Lake mit den Erwartungen die bekannten grossen Baumriessen zu Gesicht zu bekommen. Die Fahrt zieht sich hin, und so erreichen wir am späten Nachmittag den See. Aber nicht der See zieht uns an, sondern der dazu führende Kern River. Aber diese Rechnung haben wir wohl ohne das Feiertagswochenende „Labor Day“ gemacht. Die Strasse entlang des Flusses ist überströmt von Wochenendtouristen. Auf jedem noch so kleinen Fleck steht entweder ein Zelt oder ein Auto…unglaublich wie voll es hier ist. Da ist leider kein Platz mehr für uns. Na gut, zurück zum See. Da hat es zum glück nicht so viele Leute und wir stehen erst noch umsonst auf einer Recreation Area. Das Seeufer ist sehr sandig und bietet Thomas die besten Möglichkeiten die neuen Reifen am Dodge so richtig unter die Lupe zu nehmen J

Am nächsten Morgen entscheiden wir uns das Gewässer hinter uns zu lassen und ab auf den Berg zum Sequoia National Monument. In der Hoffnung dass da die Touristen etwas weniger werden. Und wir werden belohnt.. nach langer Suche finden wir ein wunderschönes Plätzchen mitten im Wald. Und ein kleines Bächlein als Sahnehäubchen obendrauf fliesst keine 10 Meter vom Haus vorbei. Thomas nutz seit langem wieder einmal die Gelegenheit sein Angelzeug auszupacken…aber was mögen diese Fische wohl zum Abendessen…Brot? Nee, nach einer halben Stunde gibt er das Brotfischen auf und kommt mit gesenktem Kopf und leeren Taschen zurück. Aber der Misserfolg wehrt nicht lange. Wie von Gott gerufen besucht uns unerwartet ein einheimischer, welcher begeistert von unserem Gefährt ist. Als wir auf das Thema Fischen kommen erhalten wir von Ihm einen Insider Tipp. Sheddar Käse ist wohl das Leibgericht der Fische…und ob das nicht schon genug wäre, gibt der nette Herr uns auch gleich eine Dose voll und verabschiedet sich mit einem breiten Grinsen. Kaum sind wir wieder alleine stürzt sich Thomas wieder zum Bach hinunter…aber das Glück liegt ihm wohl heute nicht und so kommt er später wieder mit ernüchtertem Ergebnis zurück…Na, da muss wohl FRAU ans Werk.

Ich mache mich also auf den Weg zum Bach hinunter und Füttere unsere Freunde erst mal schön an…und der Käse geht weg wie warme Semmeln. Nach zwei, drei Fehlversuchen mit dem Hacken….ZACK, da hat einer angebissen. Und nun???????? Scheisse, ich hab tatsächlich einen Fisch an der Angel und weiss nicht was machen.. erst mal um Hilfe schreien und warten bis die rettende Hand kommt. Aber der Gatte lässt auf sich warten…und warten.. Minuten vergehen und der Fisch zappelt um sein Leben. Endlich, Thomas hat es auch noch geschafft.. aber nein…er hat den Hund an der Leine und steht auch noch auf der anderen Seite des Baches…die Geschichte endet mit einem lachenden Fisch und einer entsetzten Ehefrau J

Aber jetzt bloss nicht den Mut verlieren. Angel neu Ködern und Zack, da beisst auch gleich der nächste an…aber wo ist Thomas schon wieder? Der steht immer noch auf der anderen Bachseite. Ich ziehe den Fisch an Land und warte bis der Galgenmeister hier ist. Aber…neiiiiiiiiiiiin.. der Fisch kann sich noch in letzter Sekunde ins rettende Nass retten.

Während ich so langsam die Nerven verliere und immer mehr mitleid mit den Fischen bekommen hat Thomas wieder Blut geleckt. Er versucht es also etwas weiter Fluss aufwärts wo sich unzählige Fische in einem kleinen Teich tummeln. Ich als Glücksbringer natürlich hinterher…und Zack….endlich hat Thomas auch einen Fisch an der Angel…ohne lang rumzufuchteln (so wie ich hahaha) zieht er das Abendmahl an Land und erlöst es…

Währenddessen schmeisse ich mich regelrecht durch den Fluss um an das andere Ufer zu gelangen, da wo die grossen Fische sind.. Angel rein, Fisch raus und diesmal ist auch Thomas zur richtigen Zeit da und wir haben den 2. Fisch auf Sicher. Und nochmals, Angel rein, Fisch raus…unser Menü ist Komplett J wir hätten da bestimmt noch 10 Fische rausholen können, aber drei reicht erstmals für den Anfang und wir grillieren den Fang auf offenem Feuer….LECKEEER.

Los Angeles – Stadt der Engel

31.08.2011 Los Angeles Southern California

Die Fahrt von Las Vegas nach LA teilen wir uns in zwei Etappen ein. Die erste nur mit einem Ziel: Einfach raus aus dieser Hitze hier…

Doch das ist alles andere als einfach. Wir folgen der I-15 Richtung Westen… Stunde um Stunde, Meile für Meile. Erst als wir langsam an höhe gewinnen und die Bergketten des San Bernardio sehen haben wir das gröbste hinter uns.

Wir übernachten auf einem der teuersten Campgrounds in unserer Geschichte: Sagenhafte 35$… Doch zum weitersuchen fehlt uns nach dieser langen Fahrt die Kraft…

Am nächsten Morgen ist es so weit! Heute soll unser Dodge endlich etwas aufgemöbelt werden. Breitere Spur an der Hinterachse, damit das ganze besser auf der Strasse und im Gelände steht. Und auch unsere Reifen wären mal langsam dran. Ein paar tausend Kilometer sind von der Profiltiefe zwar noch drin, doch dem einen mit den bösen Blasen traue ich schon lange nicht mehr.

Es ist 12.00 Uhr und wir treffen in Canoga bei Fred’s Werkstatt ein. Erst noch etwas Smalltalk über seine Zeit in der Armee als der Dollar noch 4,50 Mark wert war. Dann gibt es eine Führung durch seinen Betrieb. Echt erstaunlich wie er mit 75 Jahren noch alles meistert. Verkauf der Ware geht über seinen Webshop und Ebay. Bezahlung über Paypal und Google Checkout etc. Lieferung gleich am nächsten Tag, jeder Anrufer berät er persönlich.

Als er allerdings meine DANA60 Hinterachse genauer anschaut ist die Freundschaft schnell vorbei. ½ Zoll Radbolzen, Linksgewinde auf der Fahrerseite… Solche alte Bolzen hat er schon lange entsorgt. Heute ist bei diesen Trucks alles 9/16 Zoll und Rechtsgewinde. Der erste Schritt zur Lösung heisst, es müssen zwei neue Felgen mit grösserem Lochdurchmesser für die Hinterachse her. Der grössere Lochdurchmesser erlaubt dann eine Zentrierung über diesen und bietet gleichzeitig mehr Aufstandfläche zwischen Spurplatte und Felge.

Eine stunde später stehe ich mit den gebrauchten Ford E-350 7×16 Felgen (von Caps and Hubs) wieder auf der Matte J Kurz nach 17.00 Uhr haben wir alles zusammen und ich laufe zufrieden mit den beiden 2 Zoll Stahlverbreiterungen aus der Werkstatt.

Wir Übernachten im Motel 6, es ist die einzige Unterkunft die Hunde erlaubt und dafür nicht mal einen Aufpreis verlangt. Das Zimmer ist für gut 70$ die Nacht zu haben und mit Kabelfernsehen, Microwelle und einem Kühlschrank ausgestattet.

Am nächsten Tag wagen wir einen Abstecher in das ca. 20 Meilen entfernte Hollywood. Der Griffinpark bietet schöne Möglichkeiten für einen Trail und ist durchaus auch als Outdoor Werkstatt für das umlackieren der Felgen zu empfehlen.

Nun fehlen uns noch neue Reifen damit die Felgen und Spurverbreiterungen montiert werden können. Über das Internet finde ich viele positive Feedbacks über den Valley Discount Tire. Es soll diesmal etwas breitere BFG All Terrain in den Massen 265/75/16 geben (gute 3cm breiter als der alte). Diese eignen sich nicht nur für das Rumcruisen im Sand sondern werden auch im Schnee und auf Eis in Kanada eine gute Figur abgeben. Bei dem aktuellen Dollarkurs lassen wir uns dieses Schnäppchen nicht entgehen und bestellen die vier Reifen sowie zwei neue Schläuche für die Sprengringfelgen an der Vorderachse auf den nächsten Tag.

Als wir am Abend ins Motel zurückkehren wir uns mullmig… Polizeifahrzeuge sowie ein Leichenwagen stehen vor dem Eingang… Näheres erfahren wir nicht, aber da macht man sich natürlich Gedanken…Und als dann am nächsten morgen noch ein Fahrzeug von einer Reinigungsfirma vor dem Hotel steht machen wir uns schnell von den Socken..

Bis die neuen Reifen gegen Mittag eintreffen, mache ich mich auch den Weg zur „Valley Pacific Frame and Suspension“. Nachdem die Halterung der Zusatzluftfederung zum dritten mal hinten links angebrochen ist, wird es Zeit das ganze zu überdenken. Nach der Besprechung mit dem Werkstattmeister wird die Luftfederung ausgebaut und das Blattfederpaket um ein Blatt verstärkt. Damit hat der Dodge hinter wieder die optimale Höhe und bei der ersten Probefahrt zeigt sich auf Anhieb das dies die richtige Lösung war. Die Luftfederung war zeitweise so hart das er hinten kaum noch federte und damit auch die Vorderachse überlastet wurde. Nun mit der Blattfeder ist es wieder viel angenehmer über buckelige Strassen zu fahren (der Dodge federt wieder J ), Seitenwind und überholende LKW’s sind nach wie vor kaum zu spüren.

Nach 8 Stunden Umbau der Federung geht es gleich weiter zum Reifenmonteur. Punkt 18.00 Uhr ist auch das erledigt. Endlich neue Reifen, 50mm Spurverbreiterung pro Seite und eine verstärkte Blattfederung. Jetzt sind wir bereit für die nächsten 15000km J

Viva Las Vegas

30.08.2011 Las Vegas

Yuhuuu, wir fahren nach Las Vegas.. aber um ans Ziel zu gelangen müssen wir erst durch den auf 50 Grad vorgewärmten Backofen.. Wir stellen uns also wieder einmal auf HEISS ein und ab geht es….je näher wir unserem Ziel kommen, desto unerträglicher wird es. Links und rechts nichts als Wüste.. auch das Kühlwasser kocht schon bald. Bloss nicht stehen bleiben lieber Dodge..

Das Thermometer klettert auf unglaubliche 50 Grad im Schatten hinauf…und nicht mal der Fahrtwind dient zum abkühlen, im Gegenteil. Wir halten die Fenster geschlossen, denn wenn sie offen sind kommt nur Backofenluft rein…unglaublich.

Zum Glück fahren wir kurz vor Las Vegas noch den Lake Mead an…nichts wie rein ins kühle.. ähm eher lauwarme Nass. Aber jetzt nicht klagen, besser als nichts J

Unser Hotelzimmer haben wir bereits eine Nacht zuvor gebucht, das Super 8 direkt 1 Block neben dem berühmten Strip.

Nichts wie ins klimatisierte Zimmer…ahh, was für eine Wohltat.

Kurz vor dem eindunkeln machen wir uns Stadtfertig. Alia muss leider das Zimmer hüten. Die Hoffnung auf Abkühlung bei Nacht haben wir bereits auf dem Weg zum Strip aufgegeben, denn selbst in der Nacht sind es mind. noch 35 Grad..

5 Stunden später kommen wir mit schmerzenden Füssen ins Zimmer zurück.. Das nächste mal bitte keine Flip-Flops mehr für den Ausgang.

Wow, was für eine durchgeknallte und mit Touristen vollgestopfte Stadt.

Klar konnten wir uns es nicht verkneifen in ein Casino zu gehen und die einarmigen Banditen zu füttern.. Susanne hat mit 75 cent 10 Dollar rausgeholt und Thomas mit 5 Dollar nullkommanichts… no comment.

Wabayuma Park

28.08.2011 Kingman Arizona

Auf der Fahrt Richtung Kingman wurde uns noch die letzte Bonus-Stunde geschenkt J Wir befinden uns in der Pacific Time Zone der Westküste und liegen nun 8 Stunden hinter den Europäern.

Als wir in Kingman eintreffen sind nur noch auf gut 800 MüM und 150 km von Las Vegas entfernt. Lange suchen wir nach einem Campground. Doch keiner bietet auch nur einen klitze kleinen Flecken Schatten und für das verlangen die auch noch zwischen 25 und 35$ pro Nacht…..

Müde und entnervt entschliessen wir uns den ca. 30km entfernten und auf über 2200 MüM liegenden Wabayuma Park anzusteuern. Gerade rechtzeitig vor dem eindunkeln treffen wir auf dem grosszügigen Campground ein.

Rund um uns herum sehen wir ein Feuerwerk an Blitzen. Was für ein Anblick! Glücklicherweise bleiben wir bis auf ein paar Regentropfen vom Unwetter verschont.

In der Nacht kühlt es wunderbar ab, einzig die im Wald herumziehenden Elche wecken uns immer wieder mal auf.

Wie durch ein Wunder haben wir mit unseren WLAN Antennen Internetempfang. Endlich mal wieder nach Lust und Laune im Web Surfen. Blog aktualisieren, Hotel in Las Vegas Buchen und und und J
Zu guter letzt finde ich in Los Angeles einen Hersteller von Spurverbreiterungen aus Stahl. Fred Goeske, eine Legende im Motorsport ruft mich auch keine 30 Minuten nach meiner email Anfrage an. Und das am Sonntagmorgen! Der heute 75jährige Fred war in den 60er Jahren in Worms Deutschland stationiert, hat in dieser Zeit geheiratet und seine deutsche Frau gleich mit nach Amerika mitgenommen. Wir verabreden uns für ein Treffen in seiner Werkstatt mitte Woche. Man bin ich gespannt J

Nach zwei Übernachtungen wagen wir uns wieder vom Berg herunter. Wir sind uns bewusst, auf den nächsten knapp 200 Kilometer Autofahrt nach Las Vegas werden wir uns noch oft an diesen Ort zurück wünschen.

Sedona

25.08.2011 Sedona Arizona

Über Flagstaff erreichen wir nach 27 Meilen Serpentinenfahrt durch den Oak Creek Canyon das 800 Meter tiefer liegende Sedona. Die Landschaft ähnelt der des Monument Valley, wobei hier Tal und Berge bewaldet sind.

Das Touristenstädtchen Sedona macht auf uns einen sehr herausgeputzten Eindruck und schmückt sich gerne auch mal mit fremden Federn (wie unter anderem dem Matterhorn).

Nach drei Nächten unter Pinienbäumen im Oak Creek Canyon, heftigen Gewittern und einigen aufgrund  der enormen Hitze fehlgeschlagenen Trails, fahren wir auf der Route 66 weiter Richtung Westen.