Latest

Horseshoe und Grand Canyon

23,24 August 2011 Arizona

Wir haben einen heissen Tag vor uns. So lassen wir uns einen kühlen Schwumm vor der Abfahrt zum Grand Canyon nicht entgehen.

Doch die Erfrischung währt nicht lange. Auf unserem Weg soll noch der wunderschöne Ausblick auf den so genannten Horseshoe liegen, den wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Wir parkieren unser Auto also auf dem dafür vorgesehenen Parkplatz und sehen bereits viele Menschen auf einem sandigen Hügel auf und abschwirren. Da oben muss der Ausblick sein denken wir uns und stampfen unüberlegt mit Flip Flops und ohne Wasser die Düne hoch. Doch der einzige Ausblick der uns da oben erwartet ist auf einen ca. 1 km langen, sandigen abstieg zum wirklichen Aussichtspunkt.

Nun, nochmals zurück zum Auto um richtige Schuhe anzuziehen und um Wasser zu holen? Neeee, zu anstrengend also nichts wie runter und Ausblick geniessen…und wir werden belohnt. Der Ausblick auf den Felsen hinunter ist einfach Atemberaubend und Nervenkitzel pur. Es gibt keinerlei Absperrungen für die mehrere 100 Meter Schlucht hinunter, ein falscher schritt und tschüss…

Bevor wir doch noch runterfallen oder geschupst werden treten wir den Rückweg an…und scheisse…hätten wir doch Wasser dabei und richtige Schuhe an. Denn der Sand fühlt sich wie heisse Kohle unter unseren Füssen an und die Mittagssonne brennt.  Kurz vor dem Hitzeschock kommen wir (Frau) mit roten Köpfen am Parkplatz heil an…nichts wie weg hier.

Gottseidank führt uns der Weg zum Grand Canyon etwas in die Höhe und Wolken schieben sich vor die Sonne. So lässt es sich wieder aushalten…

Was aber wiederum für den Ausblick am Canyon nicht von Vorteil ist…drum entschliessen wir uns auf einem Campingplatz in der Nähe zu Übernachten und die Landschaft mit der Morgensonne zu geniessen.

Da stehen wir nun….vor dem Grand Canyon. Wow, der Anblick lässt sich kaum in Worte fassen, Canyons wohin das Auge reicht…2 Stunden verbringen wir mit Alia auf einem Trail entlang des Canyons und geniessen die wunderschöne Aussicht.

Glen Canyon National Park

22.08.2011 Glen Canyon National Park

Der Glen Canyon National Park gehört zu den schönsten Wassersportrevieren der USA. Mit der Fertigstellung des Glen Canyon Dam bei Page und der Absperrung des Colorado Rivers wurde ab 1962 eine Canyonlandschaft gewaltigen Ausmasses überflutet.

Nach einem kurzen check des offiziellen Campgrounds in der Recreation Area ziehen wir weiter. Unser Reiseführer hat einen Geheimtipp auf Lager… Am Strand gegenüber dem „Lone Rock“ ist Campen gestattet. Erstens günstiger wie in der Recreation Area und zweitens stehen wir direkt im… äh.. sorry.. am Wasser J

Die Wüstenlandschaft rund um den Glen Canyon ist schon sehr eindrücklich. Wir sind uns sicher, an diesem Strand sind wir die einzigen mit einem Wohnmobil ohne Klimaanlage. Es lässt sich auch nur entweder im Schatten oder dann im Seichwarmen Wasser aushalten… Auch nach Sonnenuntergang ist es im Wohnmobil 40 Grad heiss… Arme Alia – Wenigstens wirbelt ihr der Ventilator die ganze Nacht kühle Luft zu. Und arme Susanne und Thomas… Ihnen ist es zwar unter dem Auftstelldach nicht heiss, aber die dröhnenden Stromgeneratoren der anderen Camper vermasselt ihnen einen ruhigen Schlaf…

Nebst ein paar Touris campen hier auch waschechte Amis. Neben uns steht ein paar aus Utah. Sie haben nicht nur ihren Dodge Ram 2500 SuperDuty dabei, nein zum Gespann gehört auch noch ein 20 Meter langer Anhänger im Stile eines Sattelschleppers und zum Schluss noch zwei Jetskies…. Kein wunder buddelt sich der Dodge bei der Platzsuche im weichen Sandboden ein… Natürlich biete ich meine Sandbleche zur Hilfe an J
Mitten in der Nacht trifft dann noch deren Sohn mit Familie ein. Selber Dodge, selber Anhänger und nur Anstelle der Jetskies hängen zwei ATV Offroad Spielzeuge hinten dran.

Während wir so gemütlich vor unserem Auto sitzen, kommen wir mit immer mehr Leuten ins Gespräch. Der Höhepunkt bildet als ein halber Buggyclub uns einen Besuch abstattet. Sie sind begeistert von unserem Gefährt und drücken die Daumen das wir auch den Rest der Reise problemlos über den Globus cruisen.

Zion National Park

21.08.2011 Zion National Park

Gut 4 Stunden cruisen wir über die Bergstrassen zum Zion National Park. Nach dem vorzeigen der Ausweise am Osttor auf gut 2000 MüM, fahren wir durch eine neue felsige Wunderwelt an Farben und Formationen hinunter bis auf 1200 MüM. Das Thermometer steigt und steigt… Unten angekommen nisten wir uns auf dem Campground gleich neben dem Virgin River ein an dem beidseitig gewaltige Felsflächen in allen Rot und Brauntönen in die Höhe streben.

Unser erstes Ziel heisst – ab in den glasklaren und erfrischenden Fluss hüpfen J
Zwar ist er keine 10 Meter breit und zwischen Knie und Bauchtief, aber nur dank diesem nassen etwas lässt es sich hier überhaupt aushalten.

Am nächsten Morgen erkunden wir das Tal noch auf den für uns erlaubten Pfaden entlang dem Virgin River. Der grossteil des Zion Parks ist leider nur mit dem Shuttlebus erreichbar und da gilt natürlich absolutes Hundeverbot ;-(

Trotzdem geniessen am frühen morgen vor unserer Weiterfahrt den letzten Schwumm und sind bereit die nächsten Meilen unter die Räder zu nehmen.

Bryce Canyon

21.08.2011 Bryce Canyon

Ab geht es zum Bryce Canyon National Park. Profimässig weisen wir unseren Jahres National Pass am Haupteingang vor und bekommen freie Fahrt zur Attraktion. Wir werden nicht enttäuscht…

Zwar hat es bereits am Vormittag unzählige von Touristen und die Parkplätze werden knapp, aber dieses wunderschöne Panorama vom Bryce Canyon wird in keinster weise getrübt. Das Farbenspiel ist wunderschön und überall wo der Blick  hinschweift sieht man diese ungewöhnlichen Sandsteinskulpturen. Jetzt verstehen wir auch wieso dieser Ausblick „Amphitheater“ genannt wird.

Sogar Alia darf mit auf den kleinen Rundgang und so geniessen wir diese wunderprächtige Aussicht umsomehr.

Bei diesem Canyon handelt es sich nicht um eine Schlucht im üblichen Sinn. Der Begriff bezieht auf die Abbruchkante des Paunsaugant Plateau, das sich einige hundert Meter über das Tropic Valley und die sich daran anschliessenden Tallandschaften erhebt.

Nach einer Stunde Nervenkitzel am Abgrund und endlos vielen Fotomotiven ziehen wir weiter in Richtung des Zion National Park.

Escalante Petrified Forest

20.08.2011  Escalante Petrified Forest

Weiter geht es Richtung Bryce Canyon. Aber erst gibt es noch einen Zwischenstopp mit Übernachtung in Escalante. Der Escalante Petrified Forest ist bekannt für seine versteinerten Bäume. So lassen wir uns auf einem Campingplatz direkt am See nieder. Die Hitze ist enorm, war es doch sooo schön kühl am Fischlake.

Nichts desto trotz begeben wir uns auf einen kurzen Trail, um uns die versteinerte Bäume anzusehen. Ich binde mir ein Nasses Tuch um die Mütze, damit die Hitze einigermassen erträglich ist…aber trotzdem, es ist glühend Heiss. Hoch geht es den Berg bis wir den ersten versteinerten Baum sehen. Und wenn es nicht angeschrieben wäre, hätten wir ihn gar nicht bemerkt. Erst bei näherem betrachten ist die Holzstrukur und die vielen intensiven Farben erkennbar.

Oben angekommen hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Stausee und unsere Körper freuen sich bereits auf das kühle Nass. Aber erst kommt noch der Abstieg. Alia macht das ganze nichts aus. Sie hat bereits ein paar Rehe gesichtet und hält nach weiteren Ausschau.. somit ist der Tag für sie gerettet.

Mit überhitztem Kopf sind wir wieder auf sicherem Boden. Nichts wie in die Badeklamotten und ab in den See….aaaaahhhh…Traumhaft.

Am Abend zieht dann noch ein richtig heftiges Gewitter an uns vorbei. Aus unserer Erfahrung wissen wir unterdessen: Wenn auch die Amis wegen dem Wetter ihr BBQ unterbrechen dann wird’s ernster…

1. Hochzeitstag am Fishlake

18.08.2011 Fishlake, Utah

Auf Empfehlung unserer Iranischen Freunde fahren wir heute an den Fischlake. Der See ist auf gut 2800 MüM. Wir dürfen demnach auf angenehme Temperaturen hoffen J

Unsere erste kleine Wanderung geht dem See entlang und dann über einen Trail durch die Büsche zurück auf den Campground. Wir sind wieder in Bärengebiet… So richtig wohl ist uns dabei nicht. So heisst es, den ganzen Weg zu Quatschen, Singen, Pfeifen oder zur Not zwei Holzstöcke als Instrument zu benutzen. Nach zwei Stunden sind wir froh wieder zuhause zu sein.

Mit neuem Mut starten wir am nächsten Morgen eine neue Tour. Heute ist unser erster Hochzeitstag J und der soll natürlich ganz etwas Besonderes werden. Das Wetter passt perfekt, leicht bedeckt und angenehm kühl.

Der Trail geht hoch hinauf auf das Fishlake Hightop (11500 Foot, 3450 MüM). Der Ausblick ist einfach grandios, wir treffen während dem ganzen Trail auf keinerlei Wanderer und die Zeit vergeht nur so im Fluge. Nach gut 6km den Berg hochsteigen haben wir dann aber genug. Der Abstieg geht ganz schön in die Knochen und Alia zieht uns immer wieder über die Geröllfelder als hätten wir Skier unter den Füssen. Doch den Blümchen am Wegesrand können wir, oder besser gesagt Thomas, nicht widerstehen. Erst als kein Exemplar mehr in der „Vase“ Platz findet ist er zufrieden.

Capitol Reef

16.08.2011 Capitol Reef, Utah

Auf dem Weg zum Capitol Reef werden wir gewaltig überrascht. Wenn die Mondlandung der NASA in den 60er Jahren gefälscht wurde, dann sicher irgendwo hier auf dem Highway 24 zwischen Green River und Hanksville.

Eine unfruchtbare Stein und Wüstenlandschaft, Menschenleer und dazu diese unerträgliche Hitze. Nur keine Panne jetzt… Ja keine Panne!!

Kein Schatten, von Bäumen und Sträuchern nicht zu sprechen. Wo sollen wir hier den nur übernachten??

Ab Hanksville geht es entlang dem Fremont River Richtung Capitol Reef. Wenigstens ein Fluss, das ist doch schon mal etwas.

Und dann öffnet sich der Garten Eden vor uns. Apfel, Pfirsich und allerlei Sonstige Schattenspendende Bäume wachsen tatsächlich hier im Park dank dem klein anscheinenden Flüsschen.

Kurz nachdem wir auf dem günstigen (10$) Campground unseren Dodge aufgestellt haben wagen wir ein Blick in den Obstgarten. Keine 30 Meter von unserem Schlafplatz entfernt grasen ein halbes dutzend Rehe und Hirsche. Alia ist ausser sich vor Freude…

Zufällig lernen wir am Abend ein Paar aus dem Iran kennen. Sie leben schon seit längerem in den USA und sind 5 Monate im Jahr mit ihrem Monster-Reisebus unterwegs. Das Gespann mit einer länge von 75 Fuss (25 Meter) umfasst noch ein Tauchboot sowie ein Motorrad.

Gebannt hören sie den Geschichten aus ihrer Heimat zu. Sie können es einfach nicht glauben dass wir mit unserem Mowag tatsächlich in ihrem Land waren. Wir verabreden uns noch für den nächsten Tag. Er will uns ein paar Tipps für die Reiseroute in den USA und Kanada mitgeben.

Arches Nationalpark

12.08.2011 Arches Nationalpark, Utah

Wir steuern den nächsten bekannten Park etwas weiter Südlich an. Den Arches Nationalpark. Es ist wieder einmal Wochenende und wir schaffen es nicht ganz bis zum Ziel. Das heisst, Übernachtungsplatz finden.. was am Wochenende gar nicht so einfach ist. Sorry we are complete, heisst es am Lake bei Levan.. Na gut. Zum Glück können wir uns dann schlussendlich doch noch ins Gebüsch vor dem Campground stellen, und das erst noch umsonst J

Am nächsten Morgen geht es schon früh weiter Richtung Arches. Das Wetter zeigt sich gnädig und lässt ziemlich dicke Wolken über uns kreisen, so dass die Fahrt durch die Mondlandschaft sehr erträglich ist.

Laut unseres Reiseführers wissen wir, dass es fast unmöglich ist, einen freien Platz auf dem Campground direkt im Park zu finden. Deshalb entschliessen wir uns, uns erstmals am Coloradoriver einzunisten. So versuchen wir unser Glück am nächsten Morgen und stehen bereits um 7.00 Uhr am Parkeingang. Aber von weitem können wir das Schild: „Campground full“ sehen.. Naja, was solls… wir nutzen die Gelegenheit um uns den Park im  wunderschönen Morgenlicht anzuschauen. Und wir werden nicht enttäuscht. Die skurrilen Sandsteinformationen zeigen sich in der Sonne von seiner besten Seite. Auch hier wagen wir uns trotz Hundeverbot auf einen Trail zu einem der Arches…

Alia widmet sich auf dem Trail wieder einmal dem Erdhörnchen Jagen.. aber diesmal schlägt die Natur zurück…und schwups.. landet unser Hund im Kaktusgebiet.. Sie lässt sich natürlich nichts anmerken und ist noch voller Adrenalin. So darf Thomas danach jede Dorne einzeln aus dem Fell zupfen….Ob sie etwas daraus gelernt hat? Wir bezweifeln dies schwer..

Nach geschlagenen 3 Stunden haben wir genug Sandsteinbögen gesehen, und die Touristen werden auch von Minute zu Minute mehr. Die Sonne brennt vom Himmel…nichts wie in den Coloradoriver um uns abzukühlen.

Der Host von unserem Campingplatz empfiehlt uns einen Trail abseits des Parks. Den „Negro Bil Trailhead“. So stürzen wir uns am nächsten Morgen mit Sack und Pack in den Canyon.. und der nette Herr hat nicht zu viel versprochen. Ein schmaler, sandiger Pfad entlang eines erfrischenden Bächleins führt uns ca. 3,5km durch die menschenleeren Schluchten bis zu einem riesigen Archebogen. Alia darf wieder einmal ungehemmt und ohne Leine herumtoben und wir geniessen die kühle Brise und die wunderschönen, roten Sandsteinfelsen die uns umgeben.

Und da….als Thomas einen Weg hinunter an den Bach sucht trifft er auf eine Schlange…uhhhh, wie unheimlich. Sie ist zwar nicht gross, und auch nicht giftig. Kurz ein Foto schiessen und nichts wie weg hier.

Es geht gegen Mittag zu und die Sonne hat es auch bereits in den Canyon hinein geschafft. So waten wir den gesamten Rückweg im Bach entlang und halten uns so kühl. Immer wieder treffen wir auf Rehe nahe dem Wasserlauf. Zum Glück haben wir Alia immer genau in dieser Sekunde an der Leine…
Einen Sprung in den Beckentiefen Bach mitsamt unseren Kleidern bildet einen perfekten Abschluss dieses Trails.

Nach drei wunderschönen Tagen am Colorado River, neuen Front Scheinwerfern für den Dodge (je 10$) und jede Menge Kaktusstacheln in allen unseren Pfoten, ziehen wir weiter. Es soll erst zurück Richtung Capitol Reef und dann weiter zum Bryce Canyon gehen.

Teton National Park nach Salt Lake City

11.08.2011 Teton National Park nach Salt Lake City

Im Yellowstone National Park ist kein freier Campground mehr zu finden. Aus diesem Grund übernachten wir gleich im anschliessenden Teton Park weiter südlich. Hier haben wir auch endlich mal wieder die Möglichkeit in den Münzautomaten unsere Wäsche zu waschen J

Die weitere Fahrt zum Bearlake (1 Übernachtung am See) und weiter nach Salt Lake City (1 Übernachtung hoch über der Stadt) wird zu einer einzigen Materialschlacht…

Ein Steinschlag auf den Scheinwerfer vorne Links lässt uns als Einäugiger weiterfahren, ein weiterer  Stein von einem entgegenkommenden Lastwagen  schlägt einen gröberen Hick in unsere Windschutzscheibe. Dazu kommen noch ein Plattfuss an der Hinterachse, erst links… am nächsten morgen auf der rechten Seite. In beiden fällen war ein nicht entfernter Beschriftungskleber an der Innenseite des Reifens schuld. Dieser hat sich so lange am Schlauch gerieben bis diesem die Luft ausging. Wir hatten ja noch in Thailand die Räder über Kreuz wechseln lassen und die ehemals vorne montierten Reifen stehen an der Hinterachse unter wesentlich grösserer Last. Fazit: Nun, nach dem vierten Plattfuss sollten wir eigentlich alle Reifen bzw. Beschriftungskleber durchhaben.

Nach über 8 Monaten haben wir das zweite Mal auf unserer Reise den LPG Tank (Kochen und Heizen) nachgefüllt. Da der 90 Liter Tank keine Füllstandsanzeige besitzt, weiss man nie wann einem das Gas ausgeht.

Das letzte Mal füllten wir den Tank an der Türkisch-Iranischen Grenze nach. Für 20 Liter waren damals gut 10 CHF fällig. Hier in den USA ist Gas unglaublich teuer… für 9,5 Gallonen (36L) bezahlen wir über 40 Dollar… Kein Wunder sieht man kaum LPG angetriebene Fahrzeuge.

Zeitbombe Yellowstone

10.08.2011 Yellow Stone National Park South Dakota

Zwischen Cody und dem Yellow Stone NP übernachten wir das erste Mal offiziell im Bärengebiet. Dies wird uns, nebst dem schweren Eisentresor für die Lebensmittel auf jedem Campground, auch in einem interessanten Gespräch mit einem Campenden Lehrer Pärchen bestätigt. Er koordiniert das Einfangen und wieder Auswildern von auffälligen Grizzlys, welche immer wieder die Nähe zu den Menschen suchen. Es gibt jedes Jahr Zwischenfälle im Park, bei welchen Wanderer und Camper verletzt oder gar getötet werden. Nach den letzten Lebensrettenden Tipps (beim Wandern Lärm machen, niemals Bären erschrecken, Essen, Trinken und Abfall immer wegschliessen etc.) ziehen sie mit ihrem Toyota Tundra Wohnmobil weiter.

Nach unseren Informationen sind alle Campgrounds im Park voll belegt. Wir starten deshalb, nach einer ruhigen aber kalten Nacht in gut 1800 Meter über Meer, bereits frühmorgens Richtung Yellow Stone. Die ersten 50km bis zum Parkeingang schrauben sich die Passstrassen hoch bis 2500 MüM. Für 80$ hatten wir schon in Michigan einen Jahrespass für alle Nationalparks gekauft. Kurz am Eingang vorgezeigt, ein paar Infos vom Ranger (Kartenmaterial etc.) erhalten und schon kann unsere Entdeckungstour im 10’000km2 grossen Park losgehen.

Mit dampfenden Quellen werden wir beim Yellowstone Lake begrüsst.  Der See ist riesig und das mit Dampf gesäumte Ufer macht es sehr speziell. Weiter führt uns der Weg über das Canyon Village zu den Mammoth Hot Springs. Die Landschaft zeigt sich mit wunderschönen Wäldern und wo man hindurchblickt dampft es irgendwo.

Und plötzlich sehen wir die ersten Wildtiere. Eine grosse Bisonherde überquert Seelenruhig die Strasse. Mutterkühe grasen mit ihren Kälbern am Fluss, Stiere haben kleine Machtkämpfe…Der Anblick ist einfach überwältigend. Wir könnten die Tiere stundenlang beobachten. Aber immer mehr schaulustige Touristen nähern sich den nicht handzahmen Tieren bis auf 2 Meter.. Wir verstehen dieses Verhalten einfach nicht. Wird doch immer wieder gewarnt, wie gefährlich ein solcher Bulle sein kann.

Wir brauchen etwas abstand von den vielen Touristen, die sich an den bekannten Viewpoints wie Bienenschwärme rumtummeln. So wagen wir es weiter abseits trotz Hundeverbot auf einen Trail um die unglaubliche Landschaft zu geniessen. Die Sonne brennt vom Himmel und die Angst vom Bären hinterm Busch sitzt uns im Nacken. So geben wir uns nach knapp 2 Stunden geschlagen und kehren mit heissen Köpfen zum Auto zurück.

Der Höhepunkt des Parks sind die heissen Quellen mit ihren Terrassen. Durch schmale Pfade konnten wir uns die Hügel in Begleitung mit übel riechendem Schwefelgeruch von Nahem ansehen. Schon erstaunlich was Mutter Natur so alles schaffen kann. Zum Abschluss geht es weiter zum Old Faithful Gesyr, wo aus einer weissen Mondlandschaft jede Stunde eine X-Meter hohe Fontäne aus dem Boden schiesst.. Schön anzusehen, aber ziemlich unheimlich wenn man sich bewusst ist von wo das ganze heisse Zeugs und diese Energie kommt.

Der letzte Ausbruch einer der weltweit grössten Vulkans liegt zwar bereits 600 000 Tausend Jahre zurück. Doch Wissenschaftler sind sich einig…der nächste Ausbruch wird (bald) kommen.