Sightseeing, das volle Program

Mittwoch, 17. November 2010

Gestern Abend haben wir uns noch mit unserer Bekanntschaft von der Raststätte namens Musslim für heute früh verabredet. Er wollte uns zeigen, wo wir ein Internetcafé finden werden. Um 10.00 Uhr trafen wir uns an verabredeter Stelle und gingen für einige Minuten zu Fuss durch die Gassen. Da heute leider ein Feiertag im Iran war haben wir die Suche schnell aufgegeben. Fast alles war geschlossen. Musslim und sein angeschleppter Freund luden uns dann kurzerhand zu einer Sightseeing-Tour durch die Stadt ein. Da wir heute eh nichts mehr erledigen konnten nahmen wir das Angebot sehr gerne an. Er führte uns durch den bekannten Chehelsotun-Palace. Als wäre er ein Touristenführer erklärte er uns alles genau ins Detail. Sein Englisch war für einen Iraner bemerkenswert gut und somit wurden wir bestens belehrt. Nach der Moschee ging es weiter zur nächsten Attraktion der Stadt, der Royal-Mosque. Wir durchquerten eine unscheinbare Kuppel und waren plötzlich mitten im Geschehen. Ein riesiger Innenhof, in welchem früher Polo gespielt wurde, umgeben von Geschäften und Bazaren. Kutschen wurden von Pferden durch die Gassen gezogen. Wir fühlten uns direkt 100 Jahre zurückversetzt.

Den Palast konnte man begehen und von den oberen Stockwerken aus hatte man eine wunderschöne Aussicht auf das Anwesen. Unten wieder angekommen erwartete uns bereits die Familie von Musslim und die Frau vom mitgebrachten Freund. Musslim erklärte uns, dass er seit 2 Monaten nicht mehr in der Stadt war und seine Familie einen kleinen Lunch organisiert habe. Wir waren wieder einmal herzlich eingeladen und konnten es nicht ausschlagen. Rasch wurden 3 Autos organisiert und allesamt düsten zum nächsten Park, gekonnt wurden Decken ausgebreitet und die Tafel war innert Minuten mit allerlei Köstlichkeiten gedeckt. Die Atmosphäre war einfach unbeschreiblich. Da sassen wir mit 15 einheimischen Iranern und Iranerinnen im Park, es wurde gelacht und gegessen über die Politik und das Land diskutiert. Die Frau vom angeschleppten Freund sprach wunderbares Englisch und es war sehr schön auch für mich, wieder einmal mit einer Frau richtig kommunizieren zu können. Wir genossen jede Minute und konnten uns bei der Verabschiedung der Familie nicht genug bedanken. Musslim und sein Freund zeigten uns zum Abschluss noch die schönste Brücke in Isfahan und auf der Welt die Khaju-Brücke (gebaut 1650) und brachten uns zurück zu unserem Parking wo wir uns gleich für Morgen verabredeten, damit wir unser Geldproblem mit seiner Hilfe hoffentlich lösen können.

Erschlagen von so viel neuen Eindrücken und Bekanntschaften fielen wir todmüde ins Bett.

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