V.A.E
Dienstag, 14. Dezember 2010 V.A.E
Als erstes muss ich den Bericht von gestern noch etwas verfeinern. Thomas hat während ich am Morgen geschlummert habe heimlich Blog geschrieben…das geht gaaar nicht J
Also, wir kommen wie gesagt morgens um ca. neun Uhr in den V.A.E im Hafen von Sahrjah an. Nachdem wir unser Haus aus dem Schiff rausbuxiert haben werden wir in den Bus gebeten. Ich Thomas hinterher, aber als ich auf dem ersten Stufentritt vom Bus stand werde ich unsanft rausgebeten und in einen anderen Bus verwiesen….Aha, auch hier werden Frauen und Männer wieder getrennt. Ich sitze nun also mit ca. 20 bis zur unerkenntlichkeit vermummten Frauen in einem Bus.. schön habe ich mir heute das bunte grüne Kopftuch übergezogen. Bin also kaum aufgefallen unter den Einheimischen J Nach kurzer Fahrt sind wir auch schon beim Zolloffice. Das aussteigen erwies sich als gar nicht so einfach…alle drängelten vor und schubsten was das Zeugs hält…ich hielt mich also dezent zurück und wartete bis alle Hühner von Bord sind. Auch im Zollgebäude wird noch zwischen Männlein und Weiblein unterschieden. Ich werde zusammen mit meinen Freundinnen in ein Zimmer gepfercht und muss warten. Wieder bin ich natürlich die letzte die dran kommt…aber nur für was? Ich werde in ein weiteres Zimmer gerufen…Eye-Control…Da die Frauen hier vermummt sind, werden sie anhand eines Augenlesegerätes Identifiziert.. so müssen sie sich nicht vor den Beamten entblössen…Als den Beamten dann endlich mal auffällt, dass ich nicht verschleiert bin und diese Kontrolle nicht benötige werde ich wiederum unfreundlich zurückgeschickt.
Die Araber überhaupt keinen Sympathischen Eindruck. Sie wirken ziemlich arrogant und abgehoben. Ein kleiner Kulturschock für uns…sind wir uns doch die netten Iraner gewohnt und vermissen sie jetzt schon ein bisschen J
Thomas und Ich warten nun (2 Meter voneinander entfernt) was als nächstes passiert. Noch immer sitzen alle in einer Halle.. rechts die Männer und links die Frauen. 10 Minuten später geht ein Schalter auf…die Frauen stürzen drauf los, werden jedoch schroff zurückgepfiffen. Ein Beamter sieht sich meinen Pass an und weist mich an den eben geöffneten Schalter. Dort soll ich mein Visum erhalten. Ich stelle mich also anständig hinter 2 Frauen an und warte bis ich dran komme…Die erste Frau ist fertig, ich bin schon die zweite in der Reihe….so, nun ist die vor mir fertig.. ich bin dran….und schwupps.. dat war wohl nix.. Wenige Zentimeter haben gefehlt, hätte der Zöllner meinen Pass in der Hand gehabt.. wäre da nicht diese Frau gewesen die ihren Pass so weit durch das schmale Sprechfenster schob, dass sie selbst fast auf dem Stuhl des Zöllners landete. Pech gehabt, warte ich halt wieder. Denn von diesen Frauen gab es noch viele. Finally haben wir dann beide unsere Visa für 4 Wochen im Pass und werden nach weiteren 30 im Polizeiauto zurück zu unserem Auto gefahren. Von da an startete Thomas dann seinen Marathon für die Zollbehörde.
4 Stunden später dürfen wir dann endlich den Hafen verlassen. Und tataaaaaaaaaa, ich schmeisse Kopftuch und mein Gewand in den Ecken…Wow, was für eine Wohltat, endlich wieder befreit in der Öffentlichkeit sein…herrlich, wusste gar nicht wie schön das ist. Einziger Nachteil: Strubbelfrisur wieder richten und angesammelte Speckröllchen unter dem T-Shirt verstecken. FDH ist angesagt. J
Wir erblicken die ersten Hochhäuser und Baustellen. Alles ist sehr sauber, Porsche und Co flitzen durch die Strassen. Das schönste für uns: Keiner beachtet uns, wir können mitten in der Stadt anhalten, mit Alia am aufgeschütteten künstlichen Strand spazieren gehen…kein Schwein interessiertes. Wenige Menschen befinden sich auf der Strasse, es scheinen alle in Ihren Autos rumzudüsen oder im klimatisierten Büros zu sitzen…das gefällt uns J
Thomas hat Lust auf Bier, also steuern wir den nächst besten Supermarkt an. Aber Fehlanzeige, in den Kühlregalen ist kein Bier zu sehen. Mit leeren Händen und etwas enttäuscht verlassen wir den Laden. Thomas war so traurig, dass er sich nicht mehr aufs Autofahren konzentrieren konnte und direkt vor dem Supermarkt (mitten in der Stadt) sich im Sand festfuhr.. Ziemlich peinlich…Da half alles fluchen nichts, die Sandbleche und die Schaufel mussten her. Zum Glück klappte gleich der erste Versuch und wir waren befreit. Schnell weg hier 😉
(Als nächstes Auto gibt es für meinen Mann ein Amphibienfahrzeug, so erübrigt sich das Ausbuddeln und teure Fähren J )
Keine 500 Meter entfernt lassen wir uns am Strand nieder und geniessen die Privatsphäre und die fernen Lichter von Dubai, die im Mondlicht glitzern.
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