Fähre Bandar-Abbas nach VAE

Tickets für die Fähre besorgen ist für heute angesagt. Nach dem ausschlafen  fahren wir auf dem direkten Weg ins Iran Shipping Company-Office um unser Geld loszuwerden. Der arabisch aussehende Herr, der uns letze Woche bereits „beraten“ hat bedient uns wieder. So wie es scheint erinnert er sich der gute Mann nicht mehr an uns und den Preisvorschlag den er uns gemacht hat. 800 Dollar sollen es nun plötzlich sein um unser Auto zu verschiffen…Wie bitte? Wir haben ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er uns letze Woche einen andere Summe genannt hat und schnell waren die 800 durchgekritzelt und es standen wieder wie abgemacht 600 Doller im Angebot. Jetzt im Nachhinein sind wir uns sicher, dass wir noch mehr mit dem Preis hätten können runtergehen, wir waren jedoch in dem Moment nur froh, dass er nicht auf die 800 beharrt hat. Somit haben wir den Betrag in der Bank einbezahlt. Jetzt brauchen wir nur noch 2 Passenger-Tickets und es könnte losgehen…könnte.  Wir werden gebeten, morgens um 8 Uhr nochmals vorbeizuschauen um dann die Tickets für uns zu kaufen. Gleichzeitig sollen wir um Acht auch gleich am Port sein um die Papiere fürs Auto und den Zoll fertig zu machen und wenn wir fertig sind müssen wir einen bestimmten Herrn anrufen, welche Nummer er auf ein Zettelchen kritzelte.

Ok. Verwirrt verliessen wir das Gebäude und einigten uns, dass wir morgens um Acht nochmals bei denen im Büro vorbei schauen werden. Vielleicht müssen sie erst mal eine Nacht drüber schlafen, bis sie sich einig sind wo wir die Tickets nun kaufen sollen.

Den angebrochenen Tag möchten wir ruhig angehen und fahren erst mal wieder zu unserem Stellplatz am Bahnhof zurück. Aber mit ruhig angehen wird auch diesmal wieder nichts. Schon klopft es bei uns an die Türe. Zwei aufgebrachte ältere Herren und ein möchtegern-Übersetzer quasselten auf uns ein. Woher, warum, wiso, weshalb. Forbidden, Forbidden stotterte der Übersetzer und sie gaben uns zu verstehen, dass wir hier nicht bleiben dürfen. Aus welchem Grund auch immer. Wir baten um eine Stunde Gnade und versprachen dann den Platz zu verlassen. Sie geben sich einverstanden und zogen von dannen…dachten wir zumindest. Keine 5 Minuten später steht die Polizei vor der Tür…Passport please. Die Beamten waren überaus Freundlich und plauderten mit Thomas was das Zeugs hält.

Aber nicht genug, nachdem wir uns von der Polizei verabschidet hatten stand 2 Minuten später das Militär vor der Tür..Passport please…So langsam hat sich eine Menschentraube von Beamten und „geschädigten“ um unser Auto gebildet..Wir waren echt langsam genervt und verliessen den bisher schönen und ruhigen Platz.

Eine Stunde später und völlig entnervt von dem Stadtgerummel lassen wir uns zwischen Strasse und Meer neben einem Polizeiposten nieder. Es ist zwar laut und nicht versteckt, jedoch sind wir hier Sicher. Schon versammelten sich die ersten Interessierten, reissen Vollstopps auf der Strasse, schiessen Fotos von Alia und stellen 100erte von Fragen, wenn auch in einer für uns nicht verständlicher Sprache. Einer war ganz ein Heller. Klopfte uns erst wie wild aus unserem Haus. Als sich dann Thomas endlich Stellte, brach er nur die Worte Dog Dog heraus…Er war völlig aus dem Häuschen..Thomas hatte bedauern mit dem Herrn und holte nach mehrmaligem Betteln endlich Alia raus. Vom unbeholfenen Anfassen des Hundes konnten wir ihn gerade noch so abhalten. Man soll wissen dass bei unserem Hund überschwänglich und nicht zu bändigende Freude aufkommt wenn jemand Interesse an Ihr zeigt.

Zum Schluss weist uns dann der gute Herr auch noch mehrere Male auf den Polizeiposten hin, der keine 10 Meter von unserem Haus entfernt ist. Ach ja, danke…den haben wir ja völlig übersehen!

Geschafft von so viel aufruhr und hektik geben wir uns geschlagen und öffnen für Heute keine Türen mehr..Nächste Schalteröffnung, morgen um 8.00 Uhr.

Montag, 13. Dezember 2010 Bandar Abbas (IRAN)

Die Nacht war heiss. Wegen des Lärms haben wir heute unten geschlafen…Es ging kaum ein Lüftchen und die Luft stand ins unserem Haus…

Als ich meine Augen öffnete hingen lauter Luftballons im Haus herum….und es erinnerte mich daran….Yessss….its my Birthday J Mit einem ausreichenden Frühstück und einem Ständchen konnte der Tag beginnen.

Wie verabredet standen wir morgens wieder im Office, wurden aber nachdem wir eine halbe Stunde im Büro sassen nun trotzdem zum Hafen geschickt. Wir sollen da erstmals die Zollpapiere fertigen lassen danach können wir gleich am Hafen die Tickets kaufen.Gesagt getan….fast zumindets..Nachdem die Zollpapiere fertig gestempelt wurden und die Chassis-Nr am Fahrzeug überprüft wurde riefen wir die Nummer an, die uns im Office gegeben wurde. Please come to the Office….Man! Können die sich endlich entscheiden wo nun diese Tickets gekauft werden sollen? Wir fuhren als nochmals raus aus dem Hafen uns zurück ins Office, da verstand man die Welt nicht mehr als wir schon wieder vor den Herren standen.  Nach einem kurzen Telefonat schickte man uns ohne Tickets wieder zurück zum Hafen.

Mit dem liessen wir uns jedoch Zeit. Es war erst kurz vor 12.00 Uhr und unser Schiff geht erst um 22.00, also wiso so lange im Hafen rumlungern, wenns auch anders geht. Kurzerhand fuhren wir an den Strand und tobten noch mit Alia rum ,unter Aufsicht von zig Schaulustigen natürlich. Noch kurz die Grauwassertanks leeren und Frischwassertanks mit Parkwasseer auffüllen, dann kann es auf ein Neues im Kampf um die Tickets gehen.

Zurück im Hafen mussten wir dann noch diese und jene Papiere besorgen..Abends um 5.00 Uhr hatten wir schlussendlich alle Papiere in der Tasche und unser Auto konnte auf das Schiff verladen werden.

Thomas fragte sich nochmals im Hafen nach dem Ticketverkäufer durch und tatsächlich, da war sein Office. Es wurden unsere Dokumente vom Zoll überprüft und auf einen Blick war für ihn klar… da fehlt noch was. In äusserst schlechtem Englisch erklärte er wo wir nun noch überall hin müssten und wir uns beeilen sollten, die Büros schliessen in einer Stunde… pfff… das könnte knapp werden.

Wir fuhren also auf dem Hafengelände rum und fanden unsere nächste Anlaufstelle, nochmals der Zoll. Hier wurden Gebühren von knapp 8$ fällig, diese können aber nur mit Karte bezahlt werden. Super.. unsere Karten funktionieren doch allesamt nicht im Iran. Ein Herr welcher auch gerade seine Gebühren bezahlen musste, übernahm dies zum Glück mit seiner Karte. Anstatt unser Bargeld entgegen zu nehmen, wollte er uns zeigen wo wir nun als nächsten hingehen müssten. YESSS!!!

Gut 2 Stunden später war es soweit – wir waren uns sicher alle nötigen Dokumente beisammen zu haben. Mit diesen ging Thomas nochmals zum bei der Schiffsgesellschaft vorbei. Alles paletti, wir könnten gleich den Dodge verladen. Aber das wollten wir nicht… denn es dauert noch mindestens 8 Stunden bis das Schiff den Hafen verlässt.

An einem schattigen Ort stellten wir unser Dodge auf, kochten etwas zu essen, schliefen, warteten und warteten. Klopf, Klopf… machte es an der Türe. Es war wieder ein Mitarbeiter der Shipping-agentur welcher nun endlich für unsere Tickets verantwortlich war. Wir bezahlten die 107.50$ pro Nase (unverschämt der Preis… wir sind ja dann die ganze Nacht im Wohnmobil), nachdem dann endlich auch der Computer samt Internet funktioniert erhielten wir unsere Tickets (wenn man genau aufs Ticket schaut sieht, steht da ein Betrag von knapp 80$…), aber zum diskutieren hatte ich keine Lust mehr.

Drei Stunden später verladen wir nun unser Auto und versorgen unseren Hund darin. Wir raus aus dem Boardinggelände zurück in die Wartehalle zu den anderen Reisenden um da die Passkontrolle passieren zu können.

Unser letztes Geld verbraten wir im Hafenrestaurant bei einem Kebab. Danach mischten wir uns unter die Einheimischen und warteten geduldig auf die Schalteröffnung.  Als es dann soweit war wurden wir ohne es zu wollen natürlich bevorzugt und an vorderste Stelle der Schlange hingestellt. Schnell waren die Pässe gestempelt und es ging in die nächste Halle….

Wenn alle mit den Pässen durch sind geht die letzte Türe auf und das Schiff kann gestürmt werden. Wir haben es nicht eilig, denn wir müssen im Schiff  nicht um unseren Schlaf-Platz kämpfen, den haben wir bereits im Wohnmobil. Also können wir uns das Schauspiel das sich hier bietet in aller Ruhe ansehen. Erst werden Frauen und Männer gespalten. Links stellen sich die Männer in die Reihe und rechts die Frauen. (bei den Frauen klappt das sichtbar besser, sie sind aber auch weniger). Danach wird noch eine Weile diskutiert bis die Toren geöffnet werden. Jeder muss seien Pass nochmals vorweisen und dann geht das Wettrennen los wer als erster auf dem Schiff ist.

Punkt 22.00 Uhr legt das Schiff ab, wir öffnen das Aufstelldach denn die Hitze im Wohnmobil ist unerträglich. Die Sicht vom Bett aufs Meer raus ist schon cool, leider spüren wir überhaupt kein Fahrtwind.  In der Nacht wird es nie unter 28 Grad gehen, Lärm von den Kühl-Aggregaten der LKW und die Temperaturen wie in einer Sauna lassen uns kaum Schlafen. Gut 9 Stunden später sind wir im Hafen von Sharjah – wir haben es endlich geschaft!!

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