Tee Tee und nochmals Tee

Samstag, 7. November 2010 Die Nacht war super Erholsam..draussen war es Mucksmäuschenstill. Mit der Morgensonne konnten wir endlich erkennen, wo wir gestrandet sind. Mitten im Gebirge…weit und breit war kein Haus zu sehen. Wir tuckelten also die Strasse weiter…und Anstatt die Strasse zum Meer hinunter führt geht es immer weiter Bergauf…bis zur Schneegrenze auf über 2400 Metern. Nachdem wir den Bergpass erreicht hatten wurde die Landschaft immer saftiger und grüner. Kleine Wasserfälle plätscherten den Berg hinunter und wir nutzen die Gelegenheit um unser Wassertank mit frischem Quellwasser zu befüllen. Nach endlosen einsamen Kilometern kommt endlich ein belebtes Dorf zum Vorschein. Schon beim Dorfeingang kommt uns ein älterer Herr entgegen gesprungen wild mit den Händen fuchteld. „Welcome to Masoleh..Please come…drink teee“ Er konnte uns dann schlussendlich doch noch überzeugen und wir tranken mit Ihm ein Teechen. Er stellte uns einen Jungen Herrn vor welcher auch gut Englisch sprach und für die Elektrik im Dorf zuständig war. Der ältere Herr lud uns ein in seiner Gästewohnung zu übernachten und sein Abendessen mit Ihm zu teilen. Wir lehnten dankend ab (an diesem Abend mussten wir dann an unserem Übernachtungsplatz am Straßenrand feststellen, dass dies wohl ein Fehler war und wir uns solche Einladungen nicht mehr entgehen lassen dürfen). Dieses Tal ist für die Iraner ziemlich bekannt und ab und zu verirren sich auch Touristen hierher. Nach einem kurzen Rundgang durch das wirklich schöne Dörfchen machten wir uns weiter auf unsere Fahrt zum Meer. Dass wir uns auf dem Weg dahin mehrere Male verfahren haben und zwar an der Küste waren, jedoch das Meer nicht gesehen haben, möchte ich nicht erwähnen  Wir hielten in der etwas grösseren Stadt Rasht um Geld zu wechseln, was hier gar nicht so einfach ist. Es gibt genau eine Bank in der Stadt die Dollar in Rupi wechselt, und die öffnet erst in einer Stunde. Alle anderen Banken und von denen gibt es dutzende, kommunizieren mit Ihren Kunden nur über den Bankomaten… Die Eingangstüren bleiben im Normalfall geschlossen (im Übrigen funktionieren im Iran keine unserer EC, Master oder Visakarten, da die Verträge aufgrund des Embargos gekündigt wurden. Wer keine Dollar oder Euro mehr in der Tasche hat darf Nachhause.)Wir vertrieben uns die Zeit indem wir etwas in der Stadt rumschlenderten. Es dauerte keine Minute da sprach uns auch schon der erste Iraner an. Mustafa sah aus wie ein kleiner Psychopath mit Brille und schiefen Zähnen. Nach einigen Minuten mussten wir jedoch feststellen, dass es doch ein ganz netter und gescheiter Mann war. Er sprach gut Englisch und wir konnten uns etwas unterhalten. Er brachte uns zu einer Wechselstube wo wir unser Geld endlich wechseln konnte und dann lud er uns zum Tee ein. Wir schlugen diese Einladung nicht aus, die Gelegenheit um zu sehen wie es beim Iraner zu Hause aussieht. Wir schlichen also in sein Haus (Sein Vater war gerade am schlafen und mochte keinen Besuch) und huschten in sein Zimmer. Oder besser gesagt in seine Abstellkammer. Nach dem dritten Tee und einem Foto verabschiedeten wir uns dann auch und draußen wurde es bereits schon wieder Dunkel. Nach einer kurzen Fahrt mussten wir mal wieder Benzin nachtanken. Da Thomas bereits am Vortag schlechte Erfahrungen betreffend dem Benzinpreis machte, wollte er diesmal den Iranern im Notfall auf die Finger klopfen. Während ich nun im Auto wartete, ging draussen die Post ab… Thomas war mit der Rechnung des Tankwartes nicht einverstanden. Etwa 30 Minuten später war dann alles geregelt und Thomas steig erleichtert und mit einem lächeln in den Dodge ein… mehr erfahrt ihr dann in seinem speziellen Tankstellen Beitrag. Wir fuhren noch eine ganze Weile durch die Nacht, hatten uns schon für eine Strasse neben einer Moschee entschieden, doch die sehr interessierten Mofafahrer, welche meistens zu zweit oder dritt auf den Kisten rumscheppern, immer wieder wendeten, Fotos machten und Laut irgendetwas zurufen, waren uns nicht geheuer… Wir wollten einfach nur in Ruhe zu Abend essen uns schlafen legen. Nach einer Irrfahrt der Küste entlang stellten wir uns erschöpft an den Strassenrand hinter einen Laster und verbrachten da die Nacht.

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