Der Berg ruft

Freitag, 5. November 2010  Neuer Tag neues Glück…dachten wir uns zumindest und fuhren früh morgens bereits los um es noch ans Meer zu schaffen. Aber erst mussten wir noch unser Haus tanken. (dazu gibt es noch einen Bericht der Redaktion. Männersache) Da es für den Iran keine Navigationssoftware gibt müssen wir uns wohl oder übel wieder ans Kartenlesen gewöhnen. Einfacher gesagt als getan, zumal wir nur eine grobe Karte vom Internet heruntergeladen haben. Ich traue mich nicht aufzuzählen wie oft wir uns an diesem Tag verfahren haben. Jedenfalls wurde es draussen bereits Dunkel und unsere Nerven lagen etwas Blank da das Meer noch weit und breit fehlte. Als unsere richtig gemeinte Strasse dann plötzlich zur Schotterstrasse wurde hatte ich das heulen an vorderster Stelle. Kommando zurück zum letzen Dorf welches wir bestimmt schon 3x passiert haben. Das 4. Mal schafften wir es leider (oder besser gesagt zum Glück) nicht unerkannt zu bleiben und wurden promt von einem Auto verfolgt. Überholt und mit einem riskanten Manöver wurde uns der Weg abgeschnitten. 4 Männer sprangen aus dem Auto…Ich grub meinen Pfefferspray aus dem Handschuhfach und machte mich auf alles Gefasst. Thomas stieg aus….. Mohamed, Ali, Mustafa und wie sie alle hiessen begrüßten uns mit einem Handshake und einem riesen Smile…Hi…Welcome to Iran (Die ersten Worte eines jeden Iraners..ihihi) Mit gebrochenem Englisch unterhielten sich also die Herren in aller Ruhe vor dem Auto und ich hatte langsam wieder etwas Blut in den Adern…Die Lage war entspannt..sehr entspannt. Die erste wirklich nette Begegnung mit Iranern. Mit Stift und Block zeichneten sie uns den Weg ans Meer auf. Inzwischen hat sich bereits das ganze Dorf um unser Auto herum versammelt (natürlich alles Männer) Sie machten uns darauf aufmerksam, dass die Strasse nicht so gut sei, also dass es eine Schotterstrasse wäre. Wir mussten am Schluss dann herausfinden, dass wir eigentlich auf dem richtigen Weg gewesen wären  Noch kurz die e-mail Adressen getauscht, die persönliche Einladung zum Tee leider ausgeschlagen (vielleicht ein anderes mal) und schon fuhren wir weiter in die Nacht hinein. Die Strecke bis zum Meer sollte ca. 60km weit sein und führte als hardcore Schotterstrasse über einen Pass auf 2500 Meter. Da es nach der Begegnung mit den Einheimischen bereits 10 Uhr abends war, entschieden wir uns gleich zu beginn der Offroad Strecke zu Übernachten und den Bombastischen Sternenhimmel mit duzenden von Sternschnuppen zu geniessen. Zumindest für ein paar Minuten, denn wir waren Hundemüde, über 12 Stunden im Dodge unterwegs und durften nach einen kurzen Abendessen endlich ins Bett.

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