Latest

Polizei und Beulen

Montag, 6. Dezember 2010

Wir haben eine schöne ruhige Nacht verbracht und nutzen die noch relativ kühlen Morgenstunden um unser Dachschlafzimmer wieder auf Vordermann zu bringen. Wir haben es leider hier im Iran noch nie benutzen können, da es einfach zu kalt und jeweils am Morgen zu Feucht war. So feucht dass sich da oben leichter Schimmel gebildet hat und somit nicht zum schlafen einlud. Aber die kommende Nacht soll wieder im grossen weichen Bett geschlafen werden. Ich schnappte mir das Javel-Wasser und schrubbte was das Zeugs hält. 1 Stunde später glitzerte und blinkte der Dachstock wie neu J

Thomas nutze die Gelegenheit und schmiss sich natürlich wieder einmal unters Auto. Diesmal war die Kupplung dran und wurde schön brav eingeschmiert (Das Ausrücklager macht sich mal wieder bemerkbar und das nach erst gut 10’000km als wir die komplette Kupplung ersetzt hatten). Auch Alia kam auf Ihre kosten und legte sich mit den Krebsen im Wasser an, aber leider ohne Erfolg. Was übrig blieb war ein nasser und sandiger Hund, aber Hauptsache Happy J

Heute wollen wir nach Bandar E- Lengeh um essen einzukaufen und Wasser zu tanken. (Nein man staune, Thomas hat es noch nicht geschafft die Angelroute ins Wasser zu setzen, er hat Angst vor einer Niederlage ;-)) (oder einfach keine passenden Köder…)

Da es noch früher Vormittag ist, scheint die Sonne zum Glück nicht direkt ins Cockpit und somit wird es auch keine 40 Grad und wir können die schöne Fahrt direkt am Meer entlang endlich geniessen. Aber unser Glück soll wohl nicht vor langer Dauer sein.

Nach ca. 30 Kilometer Fahrt kommen wir im Bootsbauerdorf Bandar-Kong an. Thomas fährt langsam, damit wir nach Wasser suchen können. Und da: wir sichten einen Park und biegen an der nächsten Kreuzung rechts ab. Um jedoch an den Park zu kommen  bedarf es noch einem 180 Grad U-Turn und wir wären da gewesen….ja Gewesen!! Mitten in der Kurve hören wir plötzlich Männerstimmen schreien und dann knallt es auch schon. Scheisse, wir müssen denen wohl volle Kanne den Weg abgeschnitten haben. Wir sprangen aus dem Auto um die Unfallstelle zu begutachten. 2 Jugendliche, einer davon mit blutendem Gesicht, der andere scheint unverletzt zu sein. Daneben liegt noch eine Gasflasche, die sie wohl auf dem Motorrad transportiert haben. Ich sprang hinten ins Haus um Verbandszeugs zu holen. Als ich jedoch wieder draussen war, sass der Verunfallte bereits in einem Auto um in den Spital zu fahren. Ich konnte ihm grad noch einen Verband durchs Fenster reichen und dann brauste das Auto auch schon davon. Mir zitterten die Knie als ich zurück zur Unfallstelle lief und das Motorrad am Boden liegen sah. Immer mehr Menschen versammelten sich ums Auto, Motorräder, Autos alle blieben sie mitten auf der Strasse stehen und glotzen uns an.

Dutzende Schaulustige schlichen ums Auto. Ich sicherte die Hintertüre damit nicht irgendjemand auf die Idee kommt die Türen aufzureissen (Das ist hier so üblich, einfach erst mal die Türe aufreissen und hallo sagen).

Thomas stand derweil mit all den Leuten im Kreise, es wurde viel diskutiert und gestikuliert. Aber dazu sagen konnte er nicht viel, zumindest nicht so dass ihn jemand Verstand. Zum Glück gesandte sich noch ein Lastwagenfahrer dazu, der Gottseidank sehr gut Englisch sprach und somit uns etwas helfen konnte. Nach ca. einer halben Stunde kam der Vater der verunfallten sowie die von ihm geforderte Polizei hinzu. Diese räumtem das ganze Chaos endlich mal etwas auf. Alle die auf der Strasse standen wurden mit scharfer Stimme davon gescheucht und vertrieben. Nun mussten wir unsere Pässe und die Fahrzeugdokumente vorweisen und dann hiess es auch schon „please follow“.

Na gut. Vor uns stand also ein Polizei-Motorrad und ein Polizei Auto. Wir setzten uns ins Auto und folgten den beiden Fahrzeugen.Bis am nächsten Kreisel einer von Ihnen die erste Ausfahrt nahm und der andere die Zweite…Super, wohin jetzt? Das Polizeiauto winkte uns und somit dachten wir los, hinterher. Falsch gedacht. Das Polizeiauto hielt 100 Meter später an und als ob der Kreisel den Beamten das gesamte Gehirn gelöscht hätte, stieg er aus und fragte uns erneut nach den Pässen und den Fahrzeugdokumenten. Man, so langsam waren wir echt genervt (und gestresst und überhitzt und überhaupt). Nach erneuter Kontrolle aller Papiere nickte er und meinte dass wir dem Polizei-Motorrad hätten folgen müssen. (Toll, das hätten sie uns auch früher sagen können). Das Motorrad kam auch gleich angetuckelt und wir folgten nun also diesem bis zum nächsten Polizeiposten. Thomas ging ins Revier und ich haltete mit Alia draussen die Stellung. Nach und nach sah ich dann weitere Personen in das Revier laufen, die ich bereits auf der Unfallstelle.

Bericht von Thomas:

„Die Schuldfrage war schnell geklärt, ich hätte dem Motorrad nicht den Weg abschneiden sollen. Keine Frage. Dass die Jugendlichen ohne Führerausweis und Helm unterwegs waren, Interessiert in erster Linie keiner. Der Polizeiposten war zu Beginn lediglich von zwei Beamten besetzt. Kurz darauf kam der ältere Bruder der verunfallten und der Lastwagenfahrer, welcher bereits an der Unfallstelle super als Dolmetscher zur Verfügung stand, hinzu. Es wurden nochmals alle Dokumente überprüft, nach dem Grund unserer Reise und dem weiteren Verlauf gefragt. Da ich meinen Führerausweis im Auto vergessen hatte, gab ich ihnen den Schweizer Fahrzeugausweis, als Fahrzeugausweis musste dann das Carnet de Passage herhalten. Über die Richtigkeit der Dokumente wusste keiner genau Bescheid, auch als ich versicherte unsere Greencard (leider nur bis in die Türkei gültig) sei eine Weltweite Fahrzeuginsurance, stutze keiner den Anwesenden. Die Beamten schienen sehr interessiert daran diese Sache möglichst schnell und unkompliziert zu lösen. Leider waren diese zwei aber nicht die Entscheidungsträger… Es kam noch der Vater der beiden (er hat demnach drei Jungs) hinzu, welcher der eine noch immer in Spitalpflege war.

Als weiteres kam der nächst höhere Polizeikomandat mit zwei Sternen auf den Schultern. Nochmals wurde alles erzählt, die Dokumente vorgezeigt, über Allah und die Welt diskutiert. Zunächst ging es darum dem Vater eine gewisse Summe als Schadenersatz für das defekte Motorrad sowie die Arztkosten zu bezahlen. Ich gab an nicht mehr als 50$ Reserve zu haben, da wir das restliche Geld für die Überfahrt nach Dubai benötigen. Dies war dem Vater aber nicht genug, 100$ sollten es schon sein. Unser Dolmetscher (Mgtba ist sein Nachname?) war schon fast auf dem Weg zur Bank um uns die fehlenden 50$ zu schenken, wovon ich ihn natürlich umgehend abgehalten habe. Die 100$ bezahlen wir schon selbst, keine Frage!

Gut, der Vater hatte ein lächeln auf dem Gesicht, nun ging es darum die Sache mit der Polizei zu regeln. Zwei weitere höhere Beamten in Zivilkleidung kamen auf den Posten, überprüften die Papiere sowie den Inhalt unserer Box. Es wurde im Speziellen nach einem Laptop (warum sage ich auch immer das ich in der Schweiz mit Computern zu tun habe), Waffen oder Pfeffersprays gesucht. Glücklicherweise hatte ich Susanne noch warnen können und unser Laptop lag versteckt vorne bei Alia in der Fahrerkabine. Wieder standen wir alle im Kreis, 7 Beamte, mein Übersetzer und ich… und wir warteten auf den Obersternegeneral welcher die ganze Sache entscheiden könne. Nach 15 Minuten trifft er ein, der erste Polizeibeamte in dieser Runde welcher Englisch spricht. Nochmals gehen wir alle Fragen durch, der Zentralcomputer in Tehran nach weiteren Straftaten durchsucht, Carnet de Passage, Visum und Versicherung überprüft und zuallerletzt unsere Box von ihm höchstpersönlich durchsucht und endlich gibt er das OK. Wir sind frei!! Noch ein paar gut gemeinte Tipps zu Fahrsicherheit und wir müssen eine Stunde bei unserem Dodge vor der Polizeistation warten bis unsere Pässe und Visa kopiert wurden. Dies erledigte aber zum Glück unser neuer Freund Abdullah, dazu aber mehr von Susanne.“

Während dieser ganzen Prozedur wartete ich geduldig mit Alia im Auto und fing bereits an Blog zu schreiben. Da läuft ein unscheinbarer Herr mit Turban auf dem Kappis am Auto vorbei und fragte mich was denn Passiert sei. Ich schilderte Ihm also kurz unsere Geschichte und gut war. Er schlich noch eine Weile draussen rum, jedoch völlig unauffällig. Als ich mit Alia kurz an der Promenade langging kamen ich mit dem Herrn der Abdullah hiess ins Gespräch. Er lebte eine Weile in Dubai, desswegen sprach er auch so gut Englisch. Seine zwei Fischerboote die er Besitzt seien grad auf hoher See um Beute zu machen. Da fragte er mich ob wir Fisch mögen und ehe ich dies bejahen konnte sass er bereits auf seinem Moped um Fisch zu holen. Keine 5 Minuten später kam er mit einer Tüte feinstem Fisch zurück und überreichte sie mir. Ob ich noch mehr Sachen benötige fragte er mich…Brot, Gas, Wasser…Anything you need…Ich lehnte natürlich dankend ab…der Fisch war schon mehr als Genug und ich war wieder einmal vollkommen perplex von dieser Gastfreundschaft. Dies sollte jedoch erst der Anfang sein.

Als Abdullah mit den Kopierten Pässen und Visas zurück kam und Thomas endlich von der ganzen Fragerei der Polizei befreit war, schlich Abdullah sich zu ihm und drückte Ihm umgerechnet 100 Dollar in die Hand. Wir müssen uns keine Sorgen machen, er habe genug Geld, wir sollen nicht drauf achten wie er angezogen sei, er sei Reich und ihm gehe es gut. Widerstand war zwecklos, Thomas versuchte mit allen Mitteln das Geld nicht anzunehmen, aber bevor das ganze noch in Streit ausartet Steckte er sich die Noten in die Tasche. Wir bekamen den Kinnladen einfach nicht mehr geschlossen…Wie kann einem so was passieren?

Nun waren wir befreit, alles Polizeiliche war geregelt und wir konnten uns auf die Suche nach einem Rastplatz für die Nacht machen…wir haben dringend eine Pause nötig. Der Lastwagenfahrer wusste einen schönen Park der er uns zeigen wollte. Also setze er sich bei Abdullah hinten aufs Motorrad und wir folgten den Beiden. Kamen jedoch nicht weit. Beim ersten Gemüsehändler wurde angehalten und wir wurden mit Früchten, Gemüse und Wasser für die gesamte kommende Woche eingedeckt. Wir mussten erst gar nicht versuchen unser Portemonnaie zu zücken, Abdullah regelte das.. Dann ging es weiter…. Immer weiter… Er zeigte uns das Brautmodengeschäft seiner Tochter, danach werden wir gebeten kurz zu warten und er lässt einen kleinen Einkaufsmarkt öffnen, welcher eigentlich gerade Siesta hatte.

„Nehmt was ihr wollt! Was braucht Ihr? Reis? Milch? Brot?“
Da fällt uns als Europäer nichts mehr ein… Als Abdullah denkt wir seien zu zurückhaltend, lässt er diverse Dinge wie 5kg Reis, den besten Schwarztee, ein riesen Pack Kaugummis etc. einpacken. Mit vollen Säcken beladen wir unser Haus.

Nun soll es Richtung Park gehen wo wir übernachten können. Der Park wird 24 Stunden überwacht und liegt ca. 2km ausserhalb der Stadt am Meer. Doch zuvor hält Abdullah nochmals an. Er hat eine Früchteverkäuferin am Strassenrand entdeckt welche noch viel die schöneren Orangen verkauft, als die welche wir schon geschenkt bekommen haben. 4kg Orangen und eine Tasche voller Bananen werden uns von ihm überreicht. So nun reicht’s es endgültig! Oder? Denkste…Gleich daneben steht eine Tankstelle – ob wir noch Benzin bräuchten? NNNEEEEEIIIINNNN!!! Unsere Tanks sind zwar fast leer (und das weiss Abdullah auch), aber es reicht nun endgültig. Seine Freude uns zu beschenken hätte kein Ende genommen. So konnten wir in letzter Sekunde noch verhindern, dass er unsere Tanks mit Benzin füllen lässt.

Wir knipsen noch ein Abschiedsfoto, tauschen die Mobile-Nummern aus und fahren zum Park. Es sind ein paar Wenige noch am Pick-Nicken, ab und zu interessieren sich Kinder für Alia, aber alles mit dem nötigen Respekt und Abstand.

Die Fische, die wir von Abdullah bekommen haben, müssen nur noch ausgenommen, gewürzt und mit ein paar Knoblauchzehen in eine Alufolie gewickelt werden. Als Beilage gibt es Reis und halbierte gebratene Tomaten. 20 Minuten später ist unser Tisch lecker gedeckt J

Was für ein Tag?? Im Bett liegen wir noch lange mit offenen Augen und können nicht begreifen was an diesem Tag alles passiert ist. Wir sind heilfroh dass den Verunfallten nichts Schlimmeres passiert ist und wir nochmals mit einem blauen Auge davongekommen sind. Wir sind von so viel Hilfsbereitschaft einfach erschlagen…Todmüde fallen uns dann letztendlich die Augen zu….Mögen morgen alle Motorradfahren einen Helm tragen.

Persischer Golf

Sonntag, 5. Dezember 2010

Hier in Bandar-Abbas wollen wir im Office der Iranischen Shipping Gesellschaft vorbeischauen und uns die Überfahrt in die VAE offerieren lassen. Wir steuern erstmal Richtung Stadtmitte, kaufen etwas Essbaren und überdenken nochmals unseren Plan. Richtung Hafen wäre wohl sinnvoller, da wird es sicher ein Büro dieser Agentur geben. Der Weg ist gut beschildert und nach 10 Minuten sieht Susanne auch schon das grosse Gebäude wo wir auch gleich mal reinstürmen. Im dritten Stock sind wir richtig und es wird nach unseren Carnet de Passage, Pässen etc. gefragt. Naja, eigentlich wollten wir ja nur eine Offerte… Aber gut, wir laufen nochmals runter und kommen mit den Dokumenten zurück.

Die Pässe gehen gleich mal zu einem weiteren Angestellten und der verschwindet damit wohin auch immer. 600$ für unser RIISIGES Wohnmobil, nochmals gut 100$ sonst welche Gebühren und weitere 107$ pro Nase wäre der zu bezahlende Preis von Bandar-Abbas nach Sharaj. Natürlich schweineteuer für die knapp 150Meilen über den Persischen Golf, aber es ist in etwa der Betrag welchen wir schon per Email offeriert bekommen hatten. Wir fragen nach dem Datum, uns wäre also der kommende Samstag 11. oder Montag 13. recht. Der Angestellte verdreht kurz die Augen und greift zum Hörer… für ihn war es keine Frage das wir gleich am nächsten Tag auf die Fähre möchten und hatte deshalb unsere Pässe schon zur Kontrolle weitergegeben, sowie unsere Plätze auf dem Schiff reserviert. Wir entschuldigen uns für das „Missverständnis“, wir sollen nun erst einen Tag vor der geplanten Abfahrt, also dem 12.12. wieder ins Office kommen, die Kosten bezahlen und dann geht es schon ab nach Dubai.

Es sei scheinbar möglich die Überfahrt im Wohnmobil zu verbringen, umso besser, denn das Thema Hund wäre das nächste gewesen. Wir verlassen das Office, es ist 11.00 Uhr morgens und wir haben gut 33 Grad im Schatten. Susanne jammert zurecht über die vom Islam auferlegten Kleiderpflichten. Aber es nützt nichts, wir müssen weiter und heute war doch ein Strandtag geplant. Es gibt hier kaum noch Tankstellen, die einzige welche wir in der Stadt finden steuern wir direkt an und wir füllen gut 120L für 48$ in die Tanks. Es geht nun der Küste entlang Richtung Bandar E-Lengeh. Doch von der Küste sehen wir nicht viel, wieder geht es über endlos scheinende Wüstenstrassen. Vorbei an Schafen, Kühen und Kamelen sowie jeder Menge verunfallten Lastwagen und Bussen. 60km vor Bandar E-Lengeh, wir wollten die Suche nach einem Stellplatz am Meer schon aufgeben, verläuft die Strasse endlich der Küste entlang und wir schnappen uns den erst besten Platz welchen wir finden können. Am Abend kommen noch einige Fischer vorbei welchen wohl das Holzkabäuschen hier gehört, aber ansonsten geniessen wir die wunderschöne Aussicht und widmen uns dem Blogschreiben und Basteln etwas am Dodge herum.

Drehtag

Samstag, 4. Dezember 2010 

 Heute ist Drehtag! Susanne hat schon die ganze Woche an einer Geburtstagsüberraschung für Ihre Mutter und deren Zwillingsbruder herumstudiert. Es soll eine lustige Videoaufzeichung mit uns als Engel und Teufelchen werden. Wir finden einen ruhigen Platz für die Aufnahme, nur der Wind blässt zwischenzeitlich so stark das von unserer Stimme nicht mehr viel zu hören ist. Nach einigen Probeaufnahmen und dutzenden von Take-Outs haben wir das Ding im Kasten. Nur… wie bringen wir 450MB 16:9 HD Aufzeichung innerhalb von 24 Stunden in die Schweiz? Wir entscheiden uns den Film auf eine bescheidene 320x240Pixel Auflösung zu komprimieren und hoffen die nun verbliebenen 10MB möglichst Störungsfrei auf unseren Webserver hochladen zu können. Wir fahren zig-male kreuz und quer durch D’Arab auf der Suche nach einem Internet Cafe, doch es lässt sich keines ausfindig machen. Zufälligerweise sehen wir ein Hotel und lassen unser Laptop nach einem unverschlüsselten W-Lan suchen – und Bingo! Wir sind drin! Die Internetverbindung ist ausgesprochen schnell für Iranische Verhältnisse und nach 15 Minuten haben wir die Datei auf unserem Server. Nun geht es ab Richtung Bandar-Abbas  Es sollten endlose 300km fahrt werden… Die Strasse zieht sich Quer durch Wüste und Gebirge, hoch auf 2500Meter und dann wieder runter. Zum Schluss steht uns noch ein extremer Anstieg bevor, hunderte von Lastwagen kriechen im kleinsten Gang den Berg hoch. Immer wieder müssen wir diesen hinterher kraxeln da die Fahrbahn einspurig wird. Unser Dodge hat heute auch nicht seinen besten Tag, bei normaler Fahrt ist alles Tipp-top, aber das Starten artet immer öfters in einer Orgelorgie aus, auch beim verlangsamen und runterschalten in den 2ten Gang geht gerne mal der Motor aus und lässt sich nur widerwillig wieder in Schwung bringen. Auf dem Berggipfel kommt es dann wie es kommen musste… Wir müssen so langsam hinter der Lastwagenkolonne herschleichen das der Motor ausgeht. Ich entschliesse erstmal rechts ran zufahren, so gut wie es eben geht und öffne die Motorhaube. Als erstes wird ein neuer Benzinfilter eingebaut, der alte ist sicher schon Steinalt. Zur Sicherheit schalte ich noch auf den Original Benzintank um siehe da… wir sind wieder unterwegs! Wirklich jeder zweite Fahrer der entgegenkommenden Kolonne Hupt laut und Winkt uns zu. Wir kommen uns vor wie verlorene Helden die zurück nach Hause kommen. Gut 60km vor Bandar-Abbas wollen wir noch ein letztes Mal stoppen. Wir sind mal wieder seit 8 Stunden unterwegs und es wird auch schon wieder dunkel. Wir fahren rechts ran und der Motor geht wieder aus. Bevor wir so an einer Kreuzung mitten in der Stadt stehen bleiben, mache ich mich nochmals auf die Suche nach dem Problem. Unsere Kerzen haben schon bald 30’000km auf dem Buckel und nun ist sicher nicht der schlechteste Moment die auszutauschen. 20 Minuten später sind alle 8 an ihrem Ort und es geht weiter… Die Kilometer ziehen sich hin – wo soll hier ein Hafen und geschweige unser Meer sein.

Die Distanzangaben sind zum heulen… noch 20km steht gross auf den Schild stehen… eine halbe Stunde später ist die Stadt noch immer nicht zu erkennen. Doch dann, endlich: Welcome to Bandar-Abbas 😉 gleich beim Bahnhof sehen wir einen beleuchteten Park mit etwas Wiese drumrum. Das wird unser Stellplatz, der Wassertank wird für den Abwasch und eine warme Dusche gefüllt. Es kommen wenige Interessierte noch vorbei, sogar der Projektleiter und Designer des Parks war noch in der Nähe und fragt ob wir Hilfe brauchen. Brauchen wir nicht, alles bestens! Heute wird mal wieder Nachhause Telefoniert, eine alte Diesellok wummert an uns vorbei und dann ist schon wieder Zeit für’s Bett.

Plattfuss

Freitag, 3. Dezember 2010

Wir wollen so schnell wie möglich ans Meer. Heute Morgen war es wieder einmal so arschkalt auf 2500 Meter dass unser ganzes Wasser im Wassertank eingefroren ist. Früh morgens machten wir uns also auf den Weg um Kilometer zu sammeln. Wir sausten an Shiraz vorbei richtung Bandar Abbas. Kurz bevor die Sonne hinter dem Berg verschwunden war, bemerkt Thomas auf unserem Luftrucksensor dass im hinteren Reifen rechts wohl zuwenig Luft drinn sein muss. Nach einem kurzen Check hat sich dies auch gleich bestätigt. Scheibenkleister. Da war er also, unser erster Plattfuss…und dies kurz vor Tagesende. Wir waren ca. noch 10 Km von der nächst grösseren Stadt entfernt. Nun hiess es ganz schnell nochmals luft aufpumpen, rein ins Auto und so schnell wie möglich in die Stadt zum nächsten Mechaniker. Nur doof dass heute iranischer Sonntag ist. Aber das störte Gott sei Dank unser Mechaniker den wir noch mit letzer Luft anfuhren weniger. Geredet wurde nicht viel, denn englisch sprach da keiner. Ein paar kurze Handzeichen und schon war das gesamte Rad in der Garage verschwunden. Eine Stunde später und mit 10 Euro weniger in der Tasche machten wir uns mit geflicktem Rad und neuem Getriebeöl (6 Liter SAE140 damit die Gänge auch mit heissem Getriebe wieder locker reingehen) weiter. Die Nacht ist unterdessen eingebrochen und nach kurzer Suche haben wir in der Stadtnähe einen notdürftigen Stellplatz gefunden.

Kaputt aber heilfroh dass alles so reibungslos geklappt hat, legten wir uns todmüde ins Bett.

Ballast Abwurf

Mittwoch, 1. Dezember

Da wir gestern unsere gesamte Wäsche in die Wäscherei gegeben haben (Umgerechnet CHF 30.00 haben wir bezahlt für ca. 25 Kilo Wäsche), und erst heute Abend abholen können, werden wir uns erst Morgen auf die Weiterreise machen können.

Thomas hatte sich den ganzen gestrigen Tag den Kopf zerbrochen, wie wir Gewicht auf der Hinterachse reduzieren können. Lange haben wir gezweifelt, nun ist es klar. Unsere Fahrräder samt Gepäckträger müssen weg. Wir haben die Räder so selten bis eigentlich gar nie gebraucht. Aber wohin mit dem Zeug? Der Fall war schnell klar. Mosslim und seine Familie sollen die Räder als Geschenk erhalten. Nach einer kurzen sms wurde alles organisiert und die Räder wurden vom Vater mit dem Auto abgeholt. Natürlich kommt ein Iraner nicht mit leeren Händen, nein. Und auch nicht mit einem leeren Auto. Die ganze Familie mit eingepackt, viele Süssigkeiten, unser heutiges Nachtessen (frisches Grünzeug und viele undefinierbare Plätzchen mit Tomaten gekocht), und ein original iranisches Frauengewand wurden mitgebracht und uns überreicht. Und endlich waren wir mal dran mit Schenken. Wir überreichten unseren Freunden unsere Fahrräder und unser 25 Kilogramm schweren Safe, den wir aufgrund Gewichtsreduzierung abwerfen müssen. Alle waren überaus Happy, so Happy dass wir leider vergessen haben ein Abschiedsfoto zu knipsen.

Am späteren Abend kam Amir und seine Frau noch kurz bei uns auf dem Parkplatz zu Besuch. Sie wollen noch Adjeu sagen, und dies natürlich nicht ohne Geschenk. Zohre überreichte mir ein Bild mit 2 Vögel drauf. Wir waren wieder einmal sprachlos und uns fehlten die Worte. Mit einer herzlichen Umarmung verabschiedeten sie sich von uns, und wir verbrachten den letzten Abend in Esfahan.

Visum Iran verlaengert

Wir hüpften heute schon früh aus den Federn um auf dem Polizeiposten an vordester Front zu stehen um unsere Visas zu verlängern. Aber erstmals muss der Weg dahin gefunden werden. Wir gingen also die 3 Kilometer von denen wir den Weg noch in Erinnerung hatten zu Fuss und für den Rest stiegen wir mit bereits müden Beinen in ein Taxi. Am ersten Schalter bekamen wir 2 Zettelchen in die Hand gedrückt, darauf stand eine Kontonummer und die Bank wo wir hinmüssen um die Gebühren für das Visum einzubezahlen. Natürlich war die Bank nicht gleich um die Ecke, und somit mussten wir nochmals geschätzte 5 Km in der Stadt rumstampfen, bis wir die Bank endlich erreicht haben. Die Pässe noch kurz kopieren lassen und zurück geht es zum Polizeiposten. Da erhalten wir am nächsten Posten ein Haufen Papierkram den wir erstmal ausfüllen mussten und ab zum nächsten Schalter. Wir gaben unsere Pässe und all die dazugehörigen Formulare ab und wurden gebeten zu warten. Eigentlich dachten wir, dass die Bearbeitungszeit 3-4 Tage andauern wird, aber wir staunten nicht schlecht, als wir eine Stunde später unsere Pässe mitsamt dem verlängerten Visum drin zurückerhalten. Die Beamten waren äusserst nett und interessiert. Emergency-Bearbeitung hiess es mit einem zwinkernden Auge. Wir konnten es kaum glauben, waren jedoch überglücklich die Verlängerung so schnell in der Tasche zu haben.

Das vorzeitige Aus?

Montag, 29. November 2010

Richtig ausgeschlafen geht es schon früh Morgens los nach Esfahan. Wir möchten unbedingt heute noch unser Visum auf dem zuständigen Polizeiposten verlängern lassen, damit unsere Reise wieder vorwärts geht J

Die Autobahn ist kaum befahren, deshalb beschliesse ich das Steuerbord auch mal in die Hand zu nehmen. So sieht Thomas auch mal, wie es so als Beifahrer ist. (hab mir schon vorgenommen, alle 5 Minuten nach Wasser oder etwas essbarem zu fragen, damit er sieht dass es gar nicht so relaxed ist wie er meint) Thomas steuert rechts raus in die karge Landschaft, damit Alia noch etwas austoben kann. Nach 10 minütiger Pause war es dann soweit. Ich setzte mich voller Vorfreude ans Steuer.

Um wieder auf die Autobahn zu gelangen ging es eine steile Boeschung hinauf (das möchte ich an dieser Stelle nochmals betonen, ich habe die Redaktion auf den steilen Hang bemahnt) „mach jetzt“ hiess es von der Kommandobrücke und ich drückte widerwillig aufs Gas. Fast schon oben angekommen wurde es plötzlich hell hinter uns. Wir konnten komischerweise aus dem Rückfenster den blauen Himmel sehen, wo ansonsten unsere rote Wohnbox steht. Ich schaute verwirrt zu Thomas rüber, aber der ist schon aus dem Wagen gesprungen und schlug die Hände über seinen Kopf.

Bericht von Thomas….

Ich war mir zunächst nicht im klaren ob sich nur der Zwischenrahmen samt Wohnbox verabschiedet hatte oder was denn nun passiert war. Auf den zweiten Blick war die Sache allerdings nicht zu übersehen… Der komplette Leiterrahmen des Chassis war auf beiden Seiten gebrochen. Die Bruchstellen waren genau an der Stelle an welcher unser Zusatzrahmen der Box die Kraft auf den Leiterrahmen einleitet. Was für ein Schreck! Das Aus unserer Reise? Wohin mit dem Dodge und allen unseren Sachen? Stehen lassen, verschiffen, verscherbeln? Tausend Gedanken die gleichzeitig durch den Kopf gehen.

Doch zunächst mal brauchen wir Hilfe von Einheimischen, welche Polizei oder sonst wer über die Lage informieren können. Ich versuche deshalb die zahlreichen Autos und Trucks zum anhalten zu bewegen. Das scheint aber einfacher als es dann ist… Als dann aber der erste Truck abbremst und zu uns fährt sind auch gleich eine Menge weiterer Fahrzeuge um uns und den Kipplaster Dodge versammelt. Darunter Ingenieure, ehemalige Regierungsmitarbeiter etc. pp.

Das grösste Problem war, das der Dodge noch im Hang war und es musste eine Möglichkeit gefunden werden ihn komplett auf den Asphalt zu fahren. Doch aus eigener Kraft war das nicht undenkbar, zu gross wäre das Risiko gewesen das es ihn komplett in zwei Teile zerlegt.

Es wurde wild drauflos telefoniert und innert 20 Minuten stand ein Truck inkl. Kran bereit welcher das Wohnmobil hinten anhob damit ich geradeaus auf die Strasse fahren kann. Mit Zurrgurten befestigten wir die Wohnkabine damit sie nicht wieder hinten runterfallen kann. Und so fuhren wir gut 15 km über Stock und Stein bis zur nächst grösseren Stadt wo auch schon die Schweisser auf uns warteten.

Die beiden Zusatztanks mussten runter, der Rahmen wurde gerichtet und geschweisst, zur Verstärkung noch ein gut 20cm langes L-Profil um den Rahmen gelegt damit an dieser Stelle sicher nichts mehr ähnliches passieren kann. Im gleichen Zug konnte natürlich auch die Zusatzluftfederung welche es am Tag zuvor erwischt hatte wieder ordnungsgemäss befestigt werden. Nach gut 3 Stunden war es soweit, wir bezahlten knapp 250$ für Transport und Arbeit und weiter konnte unsere Fahrt nach Esfahan gehen.

Nun gilt es moeglichst auf dem Asphalt zu bleiben und alle arten von Boeschungen zu meiden….

Money Money Money

Sonntag, 28. November 2010

Heute war es also so weit! Die Botschaft bestätigt uns am frühen Morgen das wir vorbeikommen können um das aus der Schweiz überwiesene Geld abzuholen. Wir machen uns auch gleich durch den zähen Morgenverkehr in die Stadt. Wir waren bereits 3 mal bei der Schweizer Botschaft, aber es dauert auch dieses mal einige Zeit bis wir sie endlich gefunden haben.

Der Dodge wird gleich im Halteverbot vor dem Haus parkiert, was natürlich der Embassypolice nicht so recht gefällt. Glücklicherweise werden wir erst zur Weiterfahrt gebeten als die Sache schon erledigt war.

Wir entschliessen uns zur Rückfahrt Richtung Esfahan und legen eine letzte Pause bei Shrein Kohmeni ein als das Unglück seinen lauf nimmt. Bei einer notdürftigen Unterführung höre ich Susanne noch mahnend rufen… langsaaaaaam… doch irgendwie war ich nicht recht bei der Sache. Mitten in der Unterführung ist ein riesen Krater über welchen wir volle Kanne rüberdonnern.. Puuhhh… nichts passiert.

Es geht weiter an Qom vorbei und wir halten wieder an der selben Raststätte wie wir bei der ersten Fahrt nach Esfahan übernachtet hatten. Als mir auffällt das unsere Box doch etwas zu sehr Schieflage hat. Nach einer kurzen Inspektion sehe ich dass die Halterung der Zusatzluftferderung gebrochen ist und wir auf dieser Seite nun schief stehen. Ich entschliesse mich eine Nachtschicht einzulegen und die komplette Luftfederung auszubauen und vorläufig ohne weiterzufahren. Die Nacht ist angenehm ruhig ausser ein paar Strassenhunden welche es auf unsere wohlduftende Hündin abgesehen haben und um das Wohnmobil tigern.

Ehrenrunde

Freitag, 26. November 2010

Heute hiess es „Auf nach Teheran“! Wie schön eigentlich…. Nur hätten wir nicht gedacht das wir die Hauptstadt von Iran so schnell wieder sehen werden.

Am frühen morgen suchen wir noch ein Internet Cafe, wir sollen der Schweizer Botschaft unsere Zahlung schriftlich bestätigen und unser Blog verdient mal wieder ein kleines Update, doch heute ist „Sonntag“ und alle uns in Esfahan bekannten Adressen haben geschlossen oder öffnen erst am späten Nachmittag.

Teheran ist über 400km entfernt und die Fahrt möchten wir uns eigentlich in zwei Etappen aufteilen. Tja, das mit dem Aufteilen wurde leider nichts. Bevor wir uns versehen konnten tauchte vor uns die grosse Shrein auf, wo wir eine Woche zuvor schon übernachtet haben. Rutz di buts haben wir uns mit unserem Haus unter die Pilger gemischt und verbrachten eine auch schon ruhigere Nacht. Die Busse die mit uns auf dem Parkplatz standen hatten fast die ganze Nacht die Motoren am laufen, um die darin schlafenden Gäste warm zu halten.

Time to say Goodbye

Donnerstag, 25. November 2010

Gesund und Munter haben wir unseren zweitletzten Tag in Esfahan mit einem Ausflug in den nächsten Park gestartet. Alia musste wieder mal etwas Grünes unter die Pfoten bekommen und etwas Dreck unter die Nägel. Mäuse liessen sich leider keine blicken, dafür weiss sie jetzt dass Katzen nicht nur am Boden rumtigern, sondern auch auf Bäumen rumklettern. Ab sofort wird nun also nicht mehr nur der Boden auf jedes Sandkorn abgeschnüffelt, sondern auch jeder Baum von unten bis zur Spitze hoch inspiziert.

Da wir heute uns endlich bei der Familie mal bedanken wollen und sie gerne zum Abendessen einladen würden, haben wir uns am morgen keinen grossen Stress gemacht, da wir ja noch viel Zeit bis zum Abend haben…Denkste. Plane nie etwas mit einem Iraner. Schon haben wir eine SMS auf dem Handy vom Mosslim, dass wir uns um 13.00 Uhr auf dem Parkplatz treffen und dann ginge es ab in den Park zum lunch. Diskutieren war zwecklos.

Vorher mussten wir jedoch erst noch unsere Zahlung an das schweizerische Konsulat tätigen, damit wir die Kohle am Sonntag in Teheran abholen können. Dies war schnell erledigt und schon sassen wir mit Amir und Mosslim im Auto und es ging ab zum Family-Pick-Nick.

Natürlich haben wir noch unsere nagelneue Hubble-Bubble Wasserpfeife mitgenommen, da heute der richtige Tag sein wird um sie mit Freunden einzuweihen. Im Park treffen wir die ganze Familie von Mosslim und die Frau von Amir. Es gibt leckeres Hühnchen in Tomatensauce mit Reis und gesundem Grünzeug zum Essen, zum Dessert das von mir so geliebte Khoresht e Mast. (dazu später mehr).

Wir schlugen uns die Bäuche bis zum geht nicht mehr voll. Nun musste zur Verdauung die Wasserpfeife her. Profimässig richteten Amir und Mosslim die Hubble-Bubble zu und Thomas schaute ganz genau hin, damit wir das auf unserer Reise weiterhin so zelebrieren können. Glücklicherweise hatte Amir seine Pfeife auch mit dabei, somit konnten wir zweierlei Tabaks geniessen. Eine wurde mit traditionellem Tabak gefüttert und die andere mit Orange-Geschmack. Die Orange duftende schmeckte deutlich besser wie die traditionelle, ist jedoch aufgrund der Zusatzstoffe auch um das mehrfache schädlicher. Und so drehten die Wasserpfeifen bis zum Sonnenuntergang ihre Runden und es kam die Zeit des Abschiedes.

Wir verabschiedeten uns von der Familie im Park. Amir und Mosslim brachten uns noch zurück zum Parking. Als ob der ganze Anlass heute nicht schon genug wäre, drückte uns Mosslim auch noch ein Geschenk in die Hand. Mit feuchten Augen und wunderschönen Erinnerungen an diese ereignisreiche Woche in Esfahan verabschiedeten wir uns von unseren neu gewonnen Freunden. Vielen Dank, dass Ihr uns die iranische Kultur so nahe gebracht habt. INSHALLAH!

*Khoresht e Mast

So, nun noch ein kleiner Absatz zu meinem bis vor kurzem geliebten Dessert.

Alles begann bei Amirs Mutter zu Hause, wo ich das Dessert zum ersten Mal gegessen habe. Es hat mir so gut geschmeckt, dass meine Ohren wohl auf Durchzug geschalten haben, als mir erklärt wurde was da alles drin ist.

Da das Dessert ja sooo gut schmeckte, musste ich es wieder haben. Um jeden Preis. So heulte ich Thomas so lange die Ohren voll bis er mir die nächste Portion holte. Auch diese schlang ich genüsslich in meinen immer dicker werdenden Bauch.

Die Konsistenz von diesem Zeug war etwas Fasrig (Anmerkung der Redaktion: Genau wie Glasfaserspachtel). Zäh, ziemlich Mastig. Das Dessert bestand in meinen Vorstellungen aus folgenden Zutaten: Mango (wegen den Fasern und der gelben Farbe), Mascapone, viiiel Zucker, und Pistazien. So, und weil das so lecker klingt habe ich heute im Park eine extra grosse Portion davon verdrückt, es könnte ja das letzte Mal sein. War es auch!!!!!!!

Als wir heute zurück zu Hause waren habe ich zufällig in einem Heftchen gelesen was da alles drin ist. Haltet euch fest:

Frischer Joghurt Zucker, Safran (daher die tolle gelbe Farbe) gemischt mit (Achtung jetzt kommt’s) GEKOCHT- UND ZERKLOPFTESM LAMMFLEISCH!!!!! (von wegen Mangofasern) und Pistazien.

Na dann mal guten Appetit.