Das vorzeitige Aus?

Montag, 29. November 2010

Richtig ausgeschlafen geht es schon früh Morgens los nach Esfahan. Wir möchten unbedingt heute noch unser Visum auf dem zuständigen Polizeiposten verlängern lassen, damit unsere Reise wieder vorwärts geht J

Die Autobahn ist kaum befahren, deshalb beschliesse ich das Steuerbord auch mal in die Hand zu nehmen. So sieht Thomas auch mal, wie es so als Beifahrer ist. (hab mir schon vorgenommen, alle 5 Minuten nach Wasser oder etwas essbarem zu fragen, damit er sieht dass es gar nicht so relaxed ist wie er meint) Thomas steuert rechts raus in die karge Landschaft, damit Alia noch etwas austoben kann. Nach 10 minütiger Pause war es dann soweit. Ich setzte mich voller Vorfreude ans Steuer.

Um wieder auf die Autobahn zu gelangen ging es eine steile Boeschung hinauf (das möchte ich an dieser Stelle nochmals betonen, ich habe die Redaktion auf den steilen Hang bemahnt) „mach jetzt“ hiess es von der Kommandobrücke und ich drückte widerwillig aufs Gas. Fast schon oben angekommen wurde es plötzlich hell hinter uns. Wir konnten komischerweise aus dem Rückfenster den blauen Himmel sehen, wo ansonsten unsere rote Wohnbox steht. Ich schaute verwirrt zu Thomas rüber, aber der ist schon aus dem Wagen gesprungen und schlug die Hände über seinen Kopf.

Bericht von Thomas….

Ich war mir zunächst nicht im klaren ob sich nur der Zwischenrahmen samt Wohnbox verabschiedet hatte oder was denn nun passiert war. Auf den zweiten Blick war die Sache allerdings nicht zu übersehen… Der komplette Leiterrahmen des Chassis war auf beiden Seiten gebrochen. Die Bruchstellen waren genau an der Stelle an welcher unser Zusatzrahmen der Box die Kraft auf den Leiterrahmen einleitet. Was für ein Schreck! Das Aus unserer Reise? Wohin mit dem Dodge und allen unseren Sachen? Stehen lassen, verschiffen, verscherbeln? Tausend Gedanken die gleichzeitig durch den Kopf gehen.

Doch zunächst mal brauchen wir Hilfe von Einheimischen, welche Polizei oder sonst wer über die Lage informieren können. Ich versuche deshalb die zahlreichen Autos und Trucks zum anhalten zu bewegen. Das scheint aber einfacher als es dann ist… Als dann aber der erste Truck abbremst und zu uns fährt sind auch gleich eine Menge weiterer Fahrzeuge um uns und den Kipplaster Dodge versammelt. Darunter Ingenieure, ehemalige Regierungsmitarbeiter etc. pp.

Das grösste Problem war, das der Dodge noch im Hang war und es musste eine Möglichkeit gefunden werden ihn komplett auf den Asphalt zu fahren. Doch aus eigener Kraft war das nicht undenkbar, zu gross wäre das Risiko gewesen das es ihn komplett in zwei Teile zerlegt.

Es wurde wild drauflos telefoniert und innert 20 Minuten stand ein Truck inkl. Kran bereit welcher das Wohnmobil hinten anhob damit ich geradeaus auf die Strasse fahren kann. Mit Zurrgurten befestigten wir die Wohnkabine damit sie nicht wieder hinten runterfallen kann. Und so fuhren wir gut 15 km über Stock und Stein bis zur nächst grösseren Stadt wo auch schon die Schweisser auf uns warteten.

Die beiden Zusatztanks mussten runter, der Rahmen wurde gerichtet und geschweisst, zur Verstärkung noch ein gut 20cm langes L-Profil um den Rahmen gelegt damit an dieser Stelle sicher nichts mehr ähnliches passieren kann. Im gleichen Zug konnte natürlich auch die Zusatzluftfederung welche es am Tag zuvor erwischt hatte wieder ordnungsgemäss befestigt werden. Nach gut 3 Stunden war es soweit, wir bezahlten knapp 250$ für Transport und Arbeit und weiter konnte unsere Fahrt nach Esfahan gehen.

Nun gilt es moeglichst auf dem Asphalt zu bleiben und alle arten von Boeschungen zu meiden….

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