Nächtliches Autokino
Dienstag, 11. Januar 2011
Dubai, V.A.E
Bevor wir gestern Nachmittag uns auf den Weg nach Sharjah machten um unser Visum zu verlängern, genossen wir den sonnigen und windstillen Morgen noch in vollen Zügen am Strand. Was sich nachträglich als super Idee herausstellt.
Gegen 14.00 Uhr machten wir uns auf in den regen Verkehr. Als wir im Kolonnenverkehr vor uns dahintuckelten bemerkte ich neben uns ein Auto, welches ein komisch zischendes Geräusch von sich gab. Ich gab dem Fahrer den tipp, das Auto mal bei einer Werkstatt prüfen zu lassen (natürlich nur rein Gedanklich). Als dieses Geräusch jedoch beim 4. Auto neben uns immer noch das selbe war, konnten wir es nicht verleugnen dass dieses Geräusch von unserem Auto stammt. Sch…. Ein blick auf den Druckmesser der Reifen und der Fall war klar. Wir verlieren Luft hinten links..und das ziemlich schnell. Mit total plattem Reifen konnten wir in letzter Sekunde uns gerade noch auf den nächsten Parkplatz schleppen.
Thomas bockte das Auto auf und schaute sich die Misere an. Einige Minuten später stellte sich auch bereits ein erster Hilfsbereiter einheimischer…Und wie der Zufall es so wollte war es auch noch ein Automech. Kurzerhand wurde das Rad abgeschraubt, auf seinen Pick Up verladen und die beiden sind zum nächsten Mechaniker gedüst. Ich hielt derweil beim Auto wache und vertrödelte die Zeit mit Buch lesen.
Eine Stunde später kamen die beiden endlich wieder zurück. Und tadaaaaaaa, der Pneu war wieder ganz. Unglaublicherweise war für uns die Reparatur umsonst. Unser Freund und Helfer bezahlte die Rechnung und wollte kein Geld von uns annehmen…Da waren wir wieder einmal Baff…
Stunden später haben wir es trotzdem noch geschafft, um rechtzeitig beim Amt für Immigration in Sharjah anzukommen. Das ganze lief recht unkompliziert und dauerte nur ca. eine halbe Stunde, kostete aber gut 1200 Dirham inkl. Unfallversicherung… also ca. 300 CHF. Alles in allem waren wir dennoch den ganzen Nachmittag unterwegs und waren gegen 18.00 Uhr wieder zurück in Dubai an unserem Stellplatz.
Die Nacht war laut. Das Wetter hat bereits am Nachmittag zugemacht und es bläst ein ziemlicher Wind vom Meer her. Die Wellen sind in unserem Dachzelt auch kaum zu überhören. Wir hatten beide einen leichten Schlaf, so haben wir auch nicht überhört, dass da draussen am Strand etwas vor sich her geht.
Wieder einmal hat sich ein möchtegernsandfahrer mit seinem Jeep im Sand festgefahren. Sein Problem war, dass er ganz alleine unterwegs war und es schon so spät in der Nacht war, dass auch kein anderer Mensch mehr in der Nähe war. (ausser wir, aber das wusste er ja nicht)
Dem verrückten in weisser Kutte blieb also nichts anderes übrig, als die Polizei zu rufen, weil alleine kam er da nicht mehr raus.
Wir hatten die vordeste Reihe im Kino und konnten alles schön beobachten…dann wurde es aber ziemlich schnell Langweilig weil sooooo viel gequasselt wurde. Wir legten uns also wieder hin und versuchten zu schlafen.
Als Alia sich jedoch bemerkbar machte, hörten wir wie die Polizisten um unser Auto schlichen und wahrscheinlich unsere Seilwinde und die Sandbleche entdeckten. Wir hatten aber keine Lust mitten in der Nacht alles einzuräumen um Schlussendlich auch noch im Sand zu versinken. Deshalb hielten wir es für die beste Idee, einen auf schlafende Camper zu machen. Gottseidank es wirkte und die Polizisten machten sich wieder von dannen.
Gefühlte Stunden später, es war bereits 4 Uhr morgens, hörten wir dann den Lastwagen anrollen, der den Unglücksraben mit seiner Seilwinde herausziehen sollte.
Ein kurzer Ruck und schon war das Auto befreit. Alles in allem wäre es ja eine ziemlich unspektakuläre Bergung gewesen, wenn jetzt nicht noch der Höhepunkt kommt.
Es schien also zu Ende zu gehen. Alle machten sich in Ihre Autos und verabschiedeten sich voneinander. Der Lastwagenfahrer wendet hinter dem Auto welches er eben grad geborgen hat, in dieser Sekunde setzt sich der Fahrer mit der weissen Kutte in sein Auto und möchte den Platz auch gerne verlassen. Er setzt den Rückwärtsgang ein und brettert volle Kanne Rückwärts in den Lastwagen rein….Leider ignorierte er das rufen der Polizisten, konnte wahrscheinlich durch seine getönten Scheiben den Lastwagen im Rückspiegel nicht sehen..
Klirrrrummsdibumss hat es gemacht und die Heckscheibe zerbröselte in 1000 Stücke..
Mannn..was für ein Idiot..
Natürlich musste er da nochmals bei der Polizei anrücken und es wurde eine weitere halbe Stunde diskutiert, bis es am Strand wieder ruhig wurde.
Am nächsten Morgen waren nur noch Scherben von dem ganzen Drama zu sehen…
Danach gingen wir Tagesgemäss mit Alia an den Strand, da dieser bei dem bedeckten Wetter menschenleer war. Fast zumindest. Ein weisser Geländewagen steuert auf uns zu…Nein, nicht schon wieder. So schnell wie möglich machten wir uns vom abgetrennten Strand auf den Weg zum Auto..
Es ist schon wieder dieser griessgrämige Typ. Das erste Mal, als er uns mit Alia sah, hat er ein Beweisfoto geschossen und uns vom Strand diktiert. (Hunde sind am Strand nicht erlaubt)
Das zweite Mal waren wir mit unserem Hund im Wasser, da hat er komischerweise nichts gesagt. Heute hat er uns jedoch schon wieder erwischt. Merde..Er meinte wenn er uns noch einmal am Strand sieht mit dem Hund schickt er uns den Veterinär auf den Hals, diese würden uns den Hund wegnehmen…OH…..der meint es wohl ziemlich ernst..
Das war wohl das letze Mal gewesen, als Alia hier im Wasser planschen durfte L
Wir sehen täglch leute am Strand mit Ihren Hunden…aber komischerweise werden nur wir immer erwischt…Aber dass uns Alia weggenommen wird möchten wir in keinem Fall riskieren…so wird halt nur noch ums Haus gespielt.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.