Nun ist guter Rat Teuer

14. November 2010

Es ist Sonntag morgen. Frisch ausgeschlafen obwohl nachts um 1 Uhr noch die Polizei ein kleines Schauspiel bot. Wir standen die Nacht etwas abseits der Moschee auf der riesigen überwachten  Parkanlage und gingen nach einem leckeren Abendessen wie gewohnt früh ins Bett. Die Polizei trieb alle Autos wie eine Schafherde auf einen Fleck. Auch wir wurden mit lauter Sirene und Gehupe (es klang wie auf dem Ja-Markt) ganze 100 Meter weiter nach hinten versetzt. Erst wussten wir gar nicht wie uns geschah. Ich baute sogar die Sirene in meinen Traum ein, bis ich wach war und realisierte dass da die Polizei stand. Natürlich musste ich meinen Mann uns unseren Wachhund erst aus dem Tiefschlaf holen, bevor wir den Motor starten konnten. Wir parkierten schnell um und waren erstaunt wie viele gläubige aus dem ganzen Iran noch hier versammelt waren. Zurück ins Bett, Augen zu und ab ins Traumland.

Punkt 8.30 Uhr rufe ich auf der Schweizer Botschaft in Tehran an und spreche mit der Dame welche unser Empfehlungsschreiben für das Transitvisa für Pakistan ausgestellt hatte. Sie schlug uns vor im laufe des Morgens nochmals vorbeizuschauen um uns ein abgeändertes Schreiben vom Transit in Touristenvisa mitzugeben.

Kurz gefrühstückt und ab geht es in die Stadt. Wir hatten die Botschaft ja das erste Mal auf gut Glück gefunden und wussten aber nicht ob es uns auch ein zweites Mal gelingen würde. Nach über 2 Stunden Irrfahrt und endloser Suche sind wir endlich am Ziel und das 15 Minuten bevor die Botschaft schon wieder ihre Tore schliesst. Wenigstens dieses Mal Glück gehabt. Die Übergabe des Empfehlungsschreibens dauerte nur wenige Augenblicke und dann geht es schon Richtung Pakistanischer Botschaft weiter.

Diese hatten wir in den letzten Tagen gar nie mit dem Dodge gefunden und mussten immer ein Taxi zu Hilfe nehmen. Doch heute sollte das anders werden! Schliesslich liegen die beiden Botschaften auch nur 10 Minuten auseinander. Aber nicht für uns… über eine Stunde wuselten wir durch den Mittagsverkehr und tattaaaa – Wir waren angekommen J
Es war bereits 13.00 und wie Thomas feststellen durfte war der Visaschalter geschlossen. „Come back tomollow flom 9.00 ocklock“  hiess es…. Auf der Rückfahrt zu unserem Moschee-Campingplatz verfuhren wir uns so arg wie niemals zuvor. Aus einer relativ einfachen 30 Minuten fahrt wurde schnell mal das dreifache. Endlich wieder zuhause! Wir  waren fix und fertig und haben leider (sollte es mit dem Visum morgen nicht klappen) immer noch keinen Plan B in der Tasche. Morgen wird falls nötig weitergetüftelt.

Als alternative käme eine Fahrt durch den Iran und anschliessend mit der Fähre in die United Arab Emirates (Dubai) in Frage. Da wir aber natürlich nicht mit diesen Visa Problemen gerechnet hatten, haben wir nur das nötigste Bargeld mit dabei. Weiteres Geld per Kreditkarte, EC- Mastercard ect. zu beziehen ist aufgrund des Embargos unmöglich. Nicht mal eine Banküberweisung in der Iran ist zur Zeit machbar.

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