Visum Pakistan

Wir sind nun vom Kaspischen Meer über die Berge nach Tehran gefahren um unser Visum für Pakistan zu besorgen. Nach etlichen Anläufen (wir haben leider kein Navi für die kommenden Länder und Fahren nur noch nach Koordinaten welche wir über GoogleMaps heraussuchen) haben wir endlich die Schweizerische Botschaft gefunden. Leider mussten wir uns einen Standplatz im prunken Botschafterviertel suchen und  bis zum nächsten Morgen warten, da unsere lieben Landsleute nur Morgens von 8.30 bis 11.30 arbeiten. Pünktlich um 8.30 Uhr am nächsten Morgen standen wir dann vor dem schweizerischen Tor. Eine Dame begrüsste uns kühl mit einem Grüezi, wir bestellten das benötigte Empfehlungsschreiben für Pakistan und mussten dann im Wartezimmer warten. Wir fühlten uns direkt wie in einem Schweizer Büro….Kühl und diskret. Nach einer halben Stunde waren wir froh die Botschaft wieder verlassen zu können und hatten das Schreiben in der Tasche (gegen eine Bezahlung von 40CHF versteht sich). Nun geht es zur pakistanischen Botschaft mit dem Taxi, welcher sich auch gleich mal in der grossen Stadt verfährt und somit am Ende eine gesalzene Rechnung von 7500 Rial für 6km Fahrt präsentiert. Endlich bei der Pakistanischen Botschaft angekommen J Aber zu früh gefreut…Donnerstag und Freitag geschlossen…Please come back on Saturday..hiess es vom Wachmann. Scheibenkleister..wäre wohl auch zu schön gewesen.

Wir liessen uns dann von einem weiteren Taxi zum bekannten Tehraner Bazar chauffieren (mit dröhnendem Beat in den Ohren, so das wir nach dem Aussteigen noch Stunden Taub waren) und verweilten den Morgen in den vielen hunderten Verkaufslokalen in der Innenstadt.

Als unser Budget aufgebraucht und der Bauch kugelrund, war es auch schon wieder Zeit mit dem Taxi zurück zu unserem im Botschafterviertel parkierten Spassmobil zu brausen.

Doch wo sollten wir nun diese zwei Tage möglichst Hundefreundlich parkieren und übernachten? In den nahe gelegenen Bergen? Hmm… Wir entschieden uns stadtauswärts Richtung Komeni Flughafen zu fahren und siehe da, nach einer halben Stunde sahen wir ein riesen Gelände mit freien Parkplätzen auf welchem sich nur wenige Einheimische Fahrschüler sowie ein paar jugendliche Camper mit ihren Zelten verirrt hatten. Wir fackelten nicht lange und schlugen hier unseren neuen Wohnsitz auf. Der Abend war ruhig, die Fahrschüler(-innen) übten bis spät in die Nacht und auch die Polizei lies es sich nicht nehmen uns mal schnell Hallo zu sagen.

Ausgeschlafen und voller Tatendrang nutzten wir den freien Tag, um aufgeschobene und seit langer Zeit verdrängte Arbeiten zu erledigen.

So bemerkten wir schon vor der Abreise in der Schweiz dass die Wohnbox nicht genügend Luft zum Führerhaus hatte und bei schlechten Strassen oder Geschwindigkeitsreduzierungen (die geliebten Böppel auf der Fahrbahn) mit einem Knall uns in den Rücken schlug.

Nun hatten wir (Thomas) Zeit und Mut das zu ändern J Erstmal musste das Wohnmobil ausgeräumt und die 8 Verbindungsschrauben vom Trägerrahmen zu der Box gelöst werden.

Die erste Variante um die Box die gut 1,5 cm zu verschieben schlug leider fehl, zum Glück klappte es dann nach etwas improvisieren dann doch noch. Und die erste Probefahrt auf dem Übungsgelände gab uns Recht, die Arbeit hat sich 100% gelohnt. Die nächsten Buckelpisten können also kommen.

Weiter ging es mit dem Einfetten und Aufpolieren von unserem schönen Schiffsboden, welcher in dem letzten Monat doch sehr gelitten hatte. Nun gilt vorerst mal wieder „SCHUHE VERBOT“ im Haus.

Vor zwei Tagen hatten wir auch unseren ersten Kurzschluss in einer Leitung welche für die Beleuchtung der Küche zuständig wäre. Im dunkeln Kochen ist schon etwas trübselig und nach einer kurzen Suche wurde der Defekt in der Leitung gefunden. Es hatte sich wohl auf einer der vielen Schotterstrassen unter der Kühlbox eingeklemmt und die Sicherung ausgelöst. Nun Strahlen alle Lämpchen wieder so wie sie sollten. J

Leider haben wir aber gestern auch bemerkt das wir mal wieder Bremsprobleme haben. Auf 100km mussten wir 3 mal Bremsflüssigkeit für die vorderen Trommelbremsen nachfüllen. Heute, ein Kontrollblick nach 20 minutiger Testfahrt.. Merde… schon wieder leer. Ein leck konnte nicht ausfindig gemacht werden, dann wird es einer der vorderen Bremszylinder sein an welche man sooooo leicht rannkommt. Da werden wir wohl nächstens auf die Fähigkeiten der iranischen Schrauber verlassen müssen.

Nun hoffen wir dass es am Samstag mit dem Visum für Pakistan klappt und werden dann weiter Kurs auf Esfahan aufnehmen. Der Iran ist gross und wir haben noch einige aufregende Kilometer vor uns.

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