Veracruz die Stadt des Grauens…

28. Februar 2012 Veracruz die Stadt des Grauens…

Und das gleich aus zwei Gründen. Einerseits haben wir enormen Respekt vor Veracruz, eine Stadt die laut Polizeiberichten und Presse fest in der Hand der „Zetas“ ist. Eine Mafia Organisation, welche von schlechtbezahlten Polizisten und Elite Soldaten aufgebaut wurde und vor keinem Verbrechen zurück schreckt. Man stelle sich vor: Ende 2011 wurden sämtliche Polizisten in Veracruz (aus Verdacht auf Korruption) entlassen und durch die Armee ersetzt.

Und andererseits werden wir hier in ein paar Tagen unseren Dodge Richtung Europa Verschiffen. Und hoffen den wieder an einem Stück in Emden aus dem Hafen zu holen. Nach 9 Monaten Europa/Asien und 9 Monaten Nord/Mittelamerika geht unsere Reise nun endgültig dem Ende zu.

Doch bevor wir unser treues Gefährt für einige Tage in den Urlaub schicken, bekommt es noch eine Schönheitskur sondergleichen 🙂 Es wird geschrubbt, gebohrt und geklebt was das Zeugs hält. Nach 1,5 Jahren und über 75´000km härtestem Alltagseinsatz darf es nicht verwundern, wenn mal was etwas nichtmehr wie „neu“ aussieht. Doch das allerbeste ist die neue Windschutzscheibe, für welche wir 2mal bis nach Cordoba (ca. 110km von Veracruz) fahren und da für wenig Geld (120 CHF, in der Schweiz gut 10mal Teurer) einbauen lassen.

Doch nun wird es ernst… Wir haben den Termin mit unserem Agenten… Am Abend zuvor mieten wir bei Hertz einen superkleinen Flitzer, etwas grösser als eine Zündholzschachtel 😉 und laden die nötigsten Dinge um welche wir in den nächsten 4 Wochen in Mexico brauchen werden.

Am nächsten Tag geht alles ziemlich schnell. Mit dem Agenten geht es zum Banjerito, hier wurde bei der Einreise unser Fahrzeug temporär importiert. Nun müssen wir es wieder abmelden und beweisen dass der Dodge das Land verlässt. Danach geht es zurück ins Office. Eigentlich hatte ich gehofft das Auto mindestens selbst in den Hafen zu fahren, doch diesmal läuft die Sache etwas anders… Wir müssen die Schlüssel der Fahrerkabine und dem Wohnaufbau abgeben und mit allem weiteren haben wir nichts mehr zu tun.

Der Agent wird dann das Fahrzeug in den Hafen fahren, die Verzollung vornehmen und dafür sorgen dass der Dodge sicher auf dem Frachter untergebracht wird. Gar kein gutes Gefühl jemandem die Schlüssel in die Hand zu drücken… Weiss der überhaupt wie man ein über 40 Jähriges Fahrzeug startet? Den Hand-Chocke zieht wenn er kalt ist, aber ohne das er Absäuft? Geschweige denn Schaltet ohne dass es knarzt??? Auauaua… Ich hätte heulen können…

Und zu guter Letzt wird unser Fahrzeug 1 Woche im Hafengelände und 3 weitere Wochen auf dem Schiff stehen, mit unverschlossener Fahrertür und den Schlüsseln auf der Sonnenblende…. Wir können nur Beten alles wieder so vorzufinden wie wir es hinterlassen haben.

Es ist erst kurz vor Mittag und wir entschliessen uns Veracruz zu verlassen. Erstmal wieder zurück Richtung Catemaco… Hauptsache Abstand gewinnen.

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