Archive for November 30, 2010

Visum Iran verlaengert

Wir hüpften heute schon früh aus den Federn um auf dem Polizeiposten an vordester Front zu stehen um unsere Visas zu verlängern. Aber erstmals muss der Weg dahin gefunden werden. Wir gingen also die 3 Kilometer von denen wir den Weg noch in Erinnerung hatten zu Fuss und für den Rest stiegen wir mit bereits müden Beinen in ein Taxi. Am ersten Schalter bekamen wir 2 Zettelchen in die Hand gedrückt, darauf stand eine Kontonummer und die Bank wo wir hinmüssen um die Gebühren für das Visum einzubezahlen. Natürlich war die Bank nicht gleich um die Ecke, und somit mussten wir nochmals geschätzte 5 Km in der Stadt rumstampfen, bis wir die Bank endlich erreicht haben. Die Pässe noch kurz kopieren lassen und zurück geht es zum Polizeiposten. Da erhalten wir am nächsten Posten ein Haufen Papierkram den wir erstmal ausfüllen mussten und ab zum nächsten Schalter. Wir gaben unsere Pässe und all die dazugehörigen Formulare ab und wurden gebeten zu warten. Eigentlich dachten wir, dass die Bearbeitungszeit 3-4 Tage andauern wird, aber wir staunten nicht schlecht, als wir eine Stunde später unsere Pässe mitsamt dem verlängerten Visum drin zurückerhalten. Die Beamten waren äusserst nett und interessiert. Emergency-Bearbeitung hiess es mit einem zwinkernden Auge. Wir konnten es kaum glauben, waren jedoch überglücklich die Verlängerung so schnell in der Tasche zu haben.


Das vorzeitige Aus?

Montag, 29. November 2010

Richtig ausgeschlafen geht es schon früh Morgens los nach Esfahan. Wir möchten unbedingt heute noch unser Visum auf dem zuständigen Polizeiposten verlängern lassen, damit unsere Reise wieder vorwärts geht J

Die Autobahn ist kaum befahren, deshalb beschliesse ich das Steuerbord auch mal in die Hand zu nehmen. So sieht Thomas auch mal, wie es so als Beifahrer ist. (hab mir schon vorgenommen, alle 5 Minuten nach Wasser oder etwas essbarem zu fragen, damit er sieht dass es gar nicht so relaxed ist wie er meint) Thomas steuert rechts raus in die karge Landschaft, damit Alia noch etwas austoben kann. Nach 10 minütiger Pause war es dann soweit. Ich setzte mich voller Vorfreude ans Steuer.

Um wieder auf die Autobahn zu gelangen ging es eine steile Boeschung hinauf (das möchte ich an dieser Stelle nochmals betonen, ich habe die Redaktion auf den steilen Hang bemahnt) „mach jetzt“ hiess es von der Kommandobrücke und ich drückte widerwillig aufs Gas. Fast schon oben angekommen wurde es plötzlich hell hinter uns. Wir konnten komischerweise aus dem Rückfenster den blauen Himmel sehen, wo ansonsten unsere rote Wohnbox steht. Ich schaute verwirrt zu Thomas rüber, aber der ist schon aus dem Wagen gesprungen und schlug die Hände über seinen Kopf.

Bericht von Thomas….

Ich war mir zunächst nicht im klaren ob sich nur der Zwischenrahmen samt Wohnbox verabschiedet hatte oder was denn nun passiert war. Auf den zweiten Blick war die Sache allerdings nicht zu übersehen… Der komplette Leiterrahmen des Chassis war auf beiden Seiten gebrochen. Die Bruchstellen waren genau an der Stelle an welcher unser Zusatzrahmen der Box die Kraft auf den Leiterrahmen einleitet. Was für ein Schreck! Das Aus unserer Reise? Wohin mit dem Dodge und allen unseren Sachen? Stehen lassen, verschiffen, verscherbeln? Tausend Gedanken die gleichzeitig durch den Kopf gehen.

Doch zunächst mal brauchen wir Hilfe von Einheimischen, welche Polizei oder sonst wer über die Lage informieren können. Ich versuche deshalb die zahlreichen Autos und Trucks zum anhalten zu bewegen. Das scheint aber einfacher als es dann ist… Als dann aber der erste Truck abbremst und zu uns fährt sind auch gleich eine Menge weiterer Fahrzeuge um uns und den Kipplaster Dodge versammelt. Darunter Ingenieure, ehemalige Regierungsmitarbeiter etc. pp.

Das grösste Problem war, das der Dodge noch im Hang war und es musste eine Möglichkeit gefunden werden ihn komplett auf den Asphalt zu fahren. Doch aus eigener Kraft war das nicht undenkbar, zu gross wäre das Risiko gewesen das es ihn komplett in zwei Teile zerlegt.

Es wurde wild drauflos telefoniert und innert 20 Minuten stand ein Truck inkl. Kran bereit welcher das Wohnmobil hinten anhob damit ich geradeaus auf die Strasse fahren kann. Mit Zurrgurten befestigten wir die Wohnkabine damit sie nicht wieder hinten runterfallen kann. Und so fuhren wir gut 15 km über Stock und Stein bis zur nächst grösseren Stadt wo auch schon die Schweisser auf uns warteten.

Die beiden Zusatztanks mussten runter, der Rahmen wurde gerichtet und geschweisst, zur Verstärkung noch ein gut 20cm langes L-Profil um den Rahmen gelegt damit an dieser Stelle sicher nichts mehr ähnliches passieren kann. Im gleichen Zug konnte natürlich auch die Zusatzluftfederung welche es am Tag zuvor erwischt hatte wieder ordnungsgemäss befestigt werden. Nach gut 3 Stunden war es soweit, wir bezahlten knapp 250$ für Transport und Arbeit und weiter konnte unsere Fahrt nach Esfahan gehen.

Nun gilt es moeglichst auf dem Asphalt zu bleiben und alle arten von Boeschungen zu meiden….


Money Money Money

Sonntag, 28. November 2010

Heute war es also so weit! Die Botschaft bestätigt uns am frühen Morgen das wir vorbeikommen können um das aus der Schweiz überwiesene Geld abzuholen. Wir machen uns auch gleich durch den zähen Morgenverkehr in die Stadt. Wir waren bereits 3 mal bei der Schweizer Botschaft, aber es dauert auch dieses mal einige Zeit bis wir sie endlich gefunden haben.

Der Dodge wird gleich im Halteverbot vor dem Haus parkiert, was natürlich der Embassypolice nicht so recht gefällt. Glücklicherweise werden wir erst zur Weiterfahrt gebeten als die Sache schon erledigt war.

Wir entschliessen uns zur Rückfahrt Richtung Esfahan und legen eine letzte Pause bei Shrein Kohmeni ein als das Unglück seinen lauf nimmt. Bei einer notdürftigen Unterführung höre ich Susanne noch mahnend rufen… langsaaaaaam… doch irgendwie war ich nicht recht bei der Sache. Mitten in der Unterführung ist ein riesen Krater über welchen wir volle Kanne rüberdonnern.. Puuhhh… nichts passiert.

Es geht weiter an Qom vorbei und wir halten wieder an der selben Raststätte wie wir bei der ersten Fahrt nach Esfahan übernachtet hatten. Als mir auffällt das unsere Box doch etwas zu sehr Schieflage hat. Nach einer kurzen Inspektion sehe ich dass die Halterung der Zusatzluftferderung gebrochen ist und wir auf dieser Seite nun schief stehen. Ich entschliesse mich eine Nachtschicht einzulegen und die komplette Luftfederung auszubauen und vorläufig ohne weiterzufahren. Die Nacht ist angenehm ruhig ausser ein paar Strassenhunden welche es auf unsere wohlduftende Hündin abgesehen haben und um das Wohnmobil tigern.


Ehrenrunde

Freitag, 26. November 2010

Heute hiess es „Auf nach Teheran“! Wie schön eigentlich…. Nur hätten wir nicht gedacht das wir die Hauptstadt von Iran so schnell wieder sehen werden.

Am frühen morgen suchen wir noch ein Internet Cafe, wir sollen der Schweizer Botschaft unsere Zahlung schriftlich bestätigen und unser Blog verdient mal wieder ein kleines Update, doch heute ist „Sonntag“ und alle uns in Esfahan bekannten Adressen haben geschlossen oder öffnen erst am späten Nachmittag.

Teheran ist über 400km entfernt und die Fahrt möchten wir uns eigentlich in zwei Etappen aufteilen. Tja, das mit dem Aufteilen wurde leider nichts. Bevor wir uns versehen konnten tauchte vor uns die grosse Shrein auf, wo wir eine Woche zuvor schon übernachtet haben. Rutz di buts haben wir uns mit unserem Haus unter die Pilger gemischt und verbrachten eine auch schon ruhigere Nacht. Die Busse die mit uns auf dem Parkplatz standen hatten fast die ganze Nacht die Motoren am laufen, um die darin schlafenden Gäste warm zu halten.